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Leaving Paradise (German Edition)

Leaving Paradise (German Edition)

Titel: Leaving Paradise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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kommen bedeutete, nicht länger eingesperrt zu sein.«
    »Das liegt daran, dass du Caleb Becker bist. Die Leute werden dich immer akzeptieren. Das Einzige, was verhindert hat, dass ich zu den Losern gehöre, waren Tennis und Leah. Jetzt, da ich beides verloren habe, bleiben mir nur mitleidige Blicke und Bemerkungen, die andere fallen lassen und von denen sie glauben, ich bekäme sie nicht mit.«
    Caleb steht auf und tigert wieder über den Dachboden. »Nach Hause zu kommen war bis jetzt ganz schön ätzend. Aber aus Paradise abzuhauen wäre feige.«
    »Für mich«, sage ich zu ihm, »bedeutet aus Paradise abzuhauen Freiheit. Ich komme mir eingesperrt in dieser Stadt vor, wo jeder mich daran erinnert, was für ein Loser ich jetzt bin.«
    Caleb kauert sich vor mich hin, sein Gesicht ist auf einer Höhe mit meinem. »Du bist kein Loser. Verflucht, Maggie, du wusstest schon immer, was du wolltest, und hast es dir geholt.«
    Ich bin vollkommen ehrlich zu ihm, als ich sage: »Das ist jetzt nicht mehr so. Als du mich angefahren hast, ist ein Teil von mir gestorben.«

 
    25 Caleb
    »Caleb, Telefon!«, ruft meine Mutter aus der Küche.
    Ich bin schon eine Weile in meinem Zimmer, wo ich versuche, die verwirrenden Gedanken zu sortieren, die mir durch den Kopf schießen, seit Maggie und ich am Dienstag auf dem Dachboden gefangen waren. Wir saßen vielleicht vierzig Minuten dort. In dieser kurzen Zeit habe ich ihr wahrscheinlich mehr anvertraut als Kendra. Jemals.
    Ich stecke in ernsthaften Schwierigkeiten.
    Ich nehme das schnurlose Telefon und gehe damit in mein Zimmer. »Hallo?«
    »Hey, CB. Ich bin’s, Brian.
    »Was geht?«
    »Es ist Sonntag«, sagt Brian übertrieben fröhlich.
    »Und?«, frage ich.
    »Komm schon, Dude, sag mir nicht, du hast unser Ritual vergessen. Du, ich, Drew und Tristan …«
    Ich erinnere mich. Footballgucken am Sonntagnachmittag – ich, Brian, Tristan und Drew. Keine Bräute erlaubt, war unser Motto.
    »Wir gucken heute bei Tristan. Ich fahre in zehn Minuten los und hol dich. Sorg dafür, dass du so weit bist«, sagt Brian. Dann ist die Leitung tot.
    Ich stehe in Boxershorts da. Ich hatte mir geschworen, den ganzen Tag zu schlafen. Aber wenn ich wieder ein normales Leben will, darf ich den Football-Sonntag nicht ignorieren.
    Ich dusche rasch – glaubt mir, das bin ich gewohnt. Und als ich mir eine alte Trainingshose und ein T-Shirt anziehe, höre ich wie Mom unten um Brian herumscharwenzelt.
    Ich bin ja so froh, dass du Caleb angerufen hast. Du bist so ein guter Freund. Hier sind noch Reste von gestern Abend. Chinesisch. Ich schwöre, sie klingt wie ein außer Kontrolle geratener Roboter.
    Als ich nach unten komme, sagt Brian zu mir: »Deine Mom ist der Hammer, CB. Guck mal, was sie uns alles eingepackt hat.«
    Ich werfe einen Blick in die große Einkaufstüte. Mom muss die Hälfte unseres Kühlschrankinhalts hineingetan haben. Ich will sie umarmen, aber sie nimmt ein Handtuch und beginnt, den Küchentisch abzuwischen, als ich mich ihr nähere. »Geh schon«, sagt sie. »Und viel Spaß.«
    Bei Tristan angekommen, warten wir darauf, dass das Spiel beginnt. Die Packers spielen gegen die Bears . Bevor ich verhaftet wurde, hätte ich euch das Datum jedes Spiels der Bears aufsagen können und gegen wen sie gespielt haben.
    Ich lasse mich auf die Couch in Tristans Partykeller fallen und lehne mich zurück. Ich kann das Spiel kaum erwarten. Die anderen haben keinen Schimmer, wie sehr ich das hier vermisst habe.
    Verflucht, nicht mal mir war klar, wie sehr ich das hier vermisst habe.
    Ich habe Kendra wieder. Ich habe meine Freunde wieder. Ich muss mir Maggie aus dem Kopf schlagen. Ich bin überzeugt, ich denke nur deshalb so oft an sie, weil wir zusammen arbeiten. Ich bin mit dem Ziel nach Paradise zurückgekehrt, wieder ein normales Leben zu führen. Gemütlich hier zu sitzen und das Spiel anzuschauen führt mir vor Augen, dass der Status quo gar nicht so übel ist.
    Bis Tristan jedem von uns eine Bierdose zuwirft.
    »Wo hast du das Zeug her?«, fragt Drew.
    »Vom vierten Juli. Ich habe auf der Party meiner Eltern eine Palette geklaut und sie versteckt. Meine Mom hat nicht mal bemerkt, dass eine fehlt.«
    »Alle Achtung, Mann«, sagt Brian. »Wirf eins deiner Schätzchen hier rüber.«
    Brian und Drew fangen ihre Dosen und öffnen sie sofort. Auch ich fange die eine, die er mir zuwirft. Tristan reckt sein Bier in die Höhe. »Auf eine neue Saison Bears-Football.«
    »Auf einen Quaterback, der

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