Lebe die Liebe
zu machen. Und natürlich nimmt er die Geschenke auch nur aus diesem Grund an. Das ist wieder typisch für ihn.«
»Ich finde es sehr nett von ihm, dass er mich auch eingeladen hat. Wenn auch das Gespräch mit ihm etwas verwirrend war.«
»Wieso?«
»Nun, er meinte zum Beispiel, dass Justin und ich aus einem guten Stall wären«, antwortete Diana. Sie hatte Mühe, ihre Gedanken zusammenzuhalten, während Caines Hand zärtlich ihren Körper streichelte.
»Und was hat er noch gesagt?«
»Ach, noch so einiges.« Mittlerweile war seine Hand an ihrer Brust angekommen, und seine Finger spielten mit den rosigen Knospen. »Offenbar hat es ihm gefallen, dass wir beide Rechtsanwälte sind.« Diana stöhnte leise auf und zog Caine zu sich herunter. »Bitte, trag mich ins Bett«, murmelte sie und begann nun selbst, ihn zu streicheln.
»Hat Serena dir eigentlich erzählt, wie sie und Justin sich kennengelernt haben?«
Es dauerte eine Weile, bevor Diana in der Lage war, darauf zu antworten. »Nein … nein, hat sie nicht. Oh Caine, bitte komm!«
Wie würde sie wohl reagieren, wenn er ihr erzählte, dass sein Vater die beiden zusammengebracht hatte? Und dass Daniel MacGregor auch alle Mittel einsetzen würde, um ihn mit der Frau zusammenzubringen, die er für seinen jüngsten Sohn geeignet fand. Caine wusste genau, dass sein Vater gegen Diana nichts einzuwenden haben würde. Aber wie stand es mit ihm? Hatte er etwas dagegen einzuwenden?
Die Frage wurde schnell verdrängt, als Diana ihre Arme um seinen Nacken legte und sich an ihn schmiegte. Jetzt war keine Zeit dafür, so wichtige Fragen zu beantworten.
Caine hob sie hoch und trug sie ins Bett.
10. K APITEL
Diana saß hinter ihrem Schreibtisch und sah hinüber ins Feuer, das im Kamin prasselte. Vor ihr lag die Akte Irene Walker.
Langsam schüttelte sie den Kopf. Sie konnte es immer noch nicht fassen. Die Frau hatte ihre Anklage zurückgezogen, der Fall war erledigt. Irene Walker hatte beschlossen, ihrem Mann noch eine Chance zu geben.
Diana konnte sich nur zu gut vorstellen, wie diese Chance aussehen würde, aber sie hatte keine Möglichkeit, einzugreifen. Wie hatte Mrs. Walker gesagt? Es tue ihm so leid, und er habe fest versprochen, dass es nie wieder vorkommen werde. Diana glaubte, die leise Stimme der Frau noch zu hören.
Wie konnte eine Frau nur so dumm sein? Beim nächsten Mal würde sie wahrscheinlich nicht mit ein paar Schrammen davonkommen.
Diana schlug ärgerlich mit der flachen Hand auf die Akte. All die Stunden Arbeit und das Mitgefühl für Irene Walker, alles, was sie in diesen Fall investiert hatte – umsonst!
Sie stand auf und ging hinüber zum Fenster. Woher nahm diese Frau die Überzeugung, ihr Mann würde sie trotz allem, was er ihr angetan hatte, doch noch lieben? Wie konnte sie zu ihm zurückgehen, sich selbst und vor allem ihr Kind einer solchen Gefahr aussetzen?
Es klopfte an der Tür. »Herein«, rief Diana, ohne sich umzudrehen.
»Ist etwas nicht in Ordnung?« Caine kam ins Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
»Irene Walker«, antwortete Diana, und er hörte ihrer Stimme an, wie ärgerlich sie war. »Sie geht wieder zu ihrem Mann zurück.«
Caine warf einen Blick auf die Akte. »Tatsächlich?«
»Wie kann sie so etwas tun? Er hat den reuigen Ehemann gespielt, ihr versichert, dass so etwas nie wieder vorkommen werde, und schon glaubt sie ihm, nimmt ihr Kind und geht wieder zu ihm.«
Caine sah den Scheck von Mrs. Walker auf Dianas Schreibtisch. »Vielleicht hat er sich wirklich gebessert.«
Sofort schoss sie zurück: »Das kannst du doch nicht wirklich glauben! Einige Wochen Trennung können einen Mann wie ihn nicht zu einem neuen Menschen machen.«
»Immerhin könnte es ihn erschreckt haben, dass sie die Scheidung eingereicht hat und ihn darüber hinaus noch wegen Körperverletzung verklagen wollte.«
»Unsinn! Der Mann hat Angst, wegen seiner brutalen Handlungsweise ins Gefängnis zu müssen, und außerdem wird er sich wohl ausgerechnet haben, dass es teuer für ihn wird, wenn er den Lebensunterhalt für Frau und Kind nach der Scheidung aufbringen muss.« Diana lief in ihrem Büro auf und ab, die Arme vor der Brust verschränkt. »Sie hat mir erzählt, dass er auch nicht bereit sei, mit ihr zu einer Eheberatung zu gehen. Er wolle ihre Probleme nicht an die große Glocke hängen, hat er gemeint. Dabei hat er sie schon im Garten vor den Augen der Nachbarn verprügelt – und dann will er das nicht an die große Glocke hängen?
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