Lebe lieber innovativ
Wasser bei sich haben sollte. Für sie ist diese Vorgehensweise eine hervorragende Möglichkeit, um die Unternehmer wirklich kennen zu lernen und zugleich die Bewegung an der frischen Luft zu genießen. Sehr bemerkenswert ist auch Linda Gass, eine mehrfach ausgezeichnete Künstlerin, die sich auf Seidenmalerei spezialisiert hat. Neben ihrer Karriere als Künstlerin engagiert sie sich stark für den Umweltschutz. Mit den Jahren hat sie Wege gefunden, um diese Interessen miteinander zu verbinden: Sie setzt ihre künstlerische Arbeit dafür ein, auf wichtige Umweltthemen aufmerksam zu machen. 5
Unterm Strich erfordert es nur ein wenig Übung, um mit den Fallen und Hindernissen, die viele Leute sich selbst in den Weg stellen, ganz leicht umgehen zu können. Zunächst gilt es in jedem Fall, sich gegenüber denjenigen, die Ihnen helfen, immer erkenntlich zu zeigen. Legen Sie sich einen Stapel Dankeskarten auf den Schreibtisch und verwenden Sie diese so häufig wie möglich. Vergessen Sie auch nie, wie klein die Welt ist und dass Sie denselben Menschen immer mehrmals im Leben begegnen. Schützen und pflegen Sie Ihren guten Ruf – er ist Ihr höchstes Kapitel und sollte daher sorgfältig bewahrt werden. Lernen Sie, wie man sich entschuldigt, nämlich indem Sie ganz einfach sagen: »Es tut mir leid.« Denken Sie daran, dass man über alles verhandeln kann, und lernen Sie, dabei Ergebnisse anzustreben, bei denen alle Beteiligten gewinnen. Versuchen Sie, die Stärken anderer zu fördern, indem Sie dafür sorgen, dass sie das tun können, was sie am besten beherrschen. Tun Sie lieber das Richtige, anstatt auf die »klügste« Lösung zu setzen – damit Sie später voller Stolz an Ihre Entscheidung zurückdenken können. Und übernehmen Sie
letzten Endes nicht zu viele Aufgaben auf einmal, damit Sie niemanden enttäuschen – weder sich selbst noch andere, die auf Sie zählen.
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KOMMT DAS IN DER PRÜFUNG DRAN?
In der Regel verwende ich keine PowerPoint-Folien in meinen Kursen, außer am ersten Tag, wenn ich beschreibe, womit wir uns im ersten, zehnwöchigen Studienquartal beschäftigen werden. Auf der letzten Folie habe ich aufgelistet, was ich im Seminar vermitteln möchte und was ich von den Studenten erwarte. Der letzte Stichpunkt lautet: »Sei fabelhaft – lass dir keine Gelegenheit dazu entgehen!« Ich verspreche, bei jeder Sitzung mein Bestes zu geben, und erwarte das auch von den Studenten. Darüber hinaus lasse ich sie wissen, dass ich keinerlei Problem damit habe, jedem die Bestnote »A« zu geben, doch dass die Messlatte dafür sehr hoch liegt. Das erwähne ich an dieser Stelle zum ersten und letzten Mal.
Und was ist die Folge? Die Studenten bringen stets mehr Leistungen, als ich oder sie selbst je gedacht hätten. Die Aufforderung, fabelhaft zu sein, nehmen sie außerordentlich begeistert auf und legen im Laufe des Studienquartals selbst die Messlatte immer höher. Als ich vor einigen Jahren einmal etwas zu früh zum Seminar erschien, ereignete sich sogar Folgendes:
Eine Studentin saß draußen und hörte Musik auf ihrem neuen iPod . Den hatte ich noch nie zuvor gesehen und bat sie, ihn einmal ansehen zu dürfen. Sie gab mir das Gerät und drehte es dabei um. Auf der Rückseite war eingraviert: »Sei fabelhaft – lass dir keine Gelegenheit dazu entgehen!« Sie hatte beim Kauf des Gerätes im Internet offenbar die Option gehabt, etwas Persönliches eingravieren zu lassen. Doch statt ihren Namen oder ihre Adresse hatte sie diese Botschaft gewählt, an die sie so jeden Tag erinnert werden wollte. Das hatte sie sicherlich nicht mir zuliebe getan, sondern für sich selbst.
Ich war außerordentlich überrascht, wie attraktiv diese Botschaft offenbar ist. Man hat fast den Eindruck, als ob die Studenten förmlich darauf gewartet hätten, diese Aufforderung zu erhalten. Sie sind ganz begierig darauf, ihr Bestes geben zu dürfen, sich selbst zu übertreffen und mit ihren Leistungen zu glänzen. In den meisten Situationen funktioniert das aber nicht so einfach. Denn wir werden dazu angehalten, uns mit etwas zufriedenzugeben, das gerade mal gut genug ist. Das heißt, wir werden auf mehr oder weniger subtile Art dazu gebracht, nur das Allernötigste zu leisten, um den Anforderungen gerecht zu werden. So lautet die typische Frage, die Lehrern und Professoren immer wieder gestellt wird: »Kommt das in der Prüfung vor?« Alle Lehrenden hassen diese Frage. Aber Schüler und Studenten lernen durch jahrelange entsprechende
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