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Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers

Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers

Titel: Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiersten White
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gebildet. Und jetzt konnte ich der Liste auch noch hinzufügen, dass ich ihn wegen meiner neuen Stelle bei der IBKP angelogen hatte. Das war wirklich das Schlimmste an der ganzen Sache – mit meinem Freund nicht über alles reden zu können. Die Hand auf dem Zahlenschloss, stand ich vor meinem Spind. Und konnte mich zum allerersten Mal nicht an die Kombination erinnern. »Piep«, murmelte ich. Selbst mein Spind hatte seinen Zauber verloren.
     
    »Ich glaub nicht, dass Miss Lynn dir noch mal abnimmt, dass du krank bist. Die Frau hasst dich.«
    »Ich weiß.«
    »Nein, ich meine, sie hasst dich echt. «
    »Nein, ich meine, ich weiß. Echt. Glaub’s mir.«
    Carlee setzte sich neben mich auf die Bank, während ich immer noch missmutig den ekelhaft braungelben Haufen meiner Sportklamotten beäugte.
    »Bist du sicher, dass alles in Ordnung ist?«
    Carlee war meine Freundin. Warum sollte ich ihr zur Abwechslung nicht einfach mal die Wahrheit sagen? »Ich hab Angst, dass ich bald sterbe, und dann sind da diese Feen, die vielleicht in absehbarer Zeit einen neuen Versuch starten, mich zu entführen, und außerdem werde ich dieses komische Kribbeln in meinen Händen nicht los, seit ich einem Sylphen einen Teil seiner Seele ausgesaugt habe – was ich übrigens wirklich nicht hätte tun sollen.«
    Sie blinzelte. Ganz langsam.
    »War nur ein Witz.« Ich verzog das Gesicht zu einer Grimasse, die hoffentlich als Grinsen durchgehen würde. »Hab schlecht geschlafen in letzter Zeit.«
    »Oh, da weiß ich was, was hilft. Trink vor dem Schlafengehen eine Tasse Kamillentee. Meine Mom schwört total drauf.«
    »Kamillentee. Werd’s mal ausprobieren.« Zweifellos würde das alle meine Probleme lösen.
    »Übrigens, wegen neulich.«
    Oje, Jack. Wir hatten uns nicht mehr gesprochen, seit sie mir aus der Patsche geholfen hatte. »Ach ja, danke noch mal. Du hast mir echt den Hintern gerettet. Wenn Miss Lynn –«
    »Ach was, kein Problem! Aber wer war eigentlich dieser Junge?«
    Ich verdrehte die Augen. »Eine Riesennervensäge.«
    »Weil, na ja, John und ich haben wieder Schluss gemacht und dieser Typ war schon ziemlich süß und da dachte ich, vielleicht –«
    »NEIN!«
    Erschrocken riss sie die Augen auf. »Tut mir leid, ich …«
    »Nein, im Ernst, ich meine, er ist irgendwie ein bisschen durchgeknallt, verstehst du? Also, psychisch labil. Und er weigert sich stur, seine Medikamente zu nehmen.«
    »Echt jetzt? Jammerschade. Diese Grübchen …«
    »Totaler Psycho, der Kerl!«
    Sie zuckte mit den Schultern und stand lächelnd auf. »Wir sollten uns besser mal umziehen.«
    »Green! «
    »Zu spät«, raunte Carlee.
    Hinter einer Reihe von Spinden tauchte Miss Lynn auf und erdolchte mich regelrecht mit ihren Blicken. Wobei ein Dolch eine viel zu filigrane Waffe für sie wäre. Ervorschlaghämmerte mich mit ihren Blicken, wäre wohl der passendere Ausdruck.
    »Was jetzt?«, seufzte ich.
    Sie deutete zackig mit dem Daumen auf die Tür. »Ins Sekretariat.«
    Ich stand auf und brabbelte: »Aber ich bin doch gar nicht zu spät gekommen! Ich hab heute überhaupt nichts Schlimmes gemacht!«
    »Dringende Familienangelegenheit«, knurrte sie. »Raus mit dir.«
    »Ich – oh. Okay.«
    Schon wieder wurde ich aus dem Unterricht geholt? Was war denn bloß in Raquel gefahren? Den Kommunikator hatte ich in meinem Rucksack. Wenn sie in den paar Stunden, die wir uns nicht gesehen hatten, versucht hätte, mich zu kontaktieren, dann hätte ich das definitiv gemerkt.
    Immerhin, ihr Timing war genial. Ich warf meine Sportklamotten in den Spind und bemühte mich, ein nervöses Gesicht zu machen, als ich an Miss Lynn vorbeiging, auch wenn ich in Wirklichkeit am liebsten auf und ab gehüpft wäre. Es hätte mir noch nicht mal was ausgemacht, wieder gekidnappt zu werden, solange ich mich nur vor dieser Sportstunde drücken konnte.
    Schwungvoll öffnete ich die Tür zum Sekretariat und blieb dann wie angewurzelt stehen. Diesmal wartete dort nicht Raquel auf mich. Sondern Lends Dad.
    Oder zumindest sah das, was die Schulsekretärin da so eifrig anflirtete, aus wie mein gesetzlicher Vormund, David. Sie konnte ja nicht durch das Cover hindurch bis zu den klar-wie-Wasser-und-fast-nicht-da-Zügen von Lend blicken.
    Jetzt drehte er sich um und strahlte mich mit dem Gesicht seines Dads an, und nach ein paar Sekunden gelang es mir auch, meinen schockierten Blick in etwas zu verwandeln, das hoffentlich aussah wie ein angemessen pflegetöchterliches Lächeln.
    »Nochmals

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