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Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers

Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers

Titel: Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiersten White
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einer schnellen Vampirmission abholen wollte. »Oh – ich – mir fällt gerade wieder ein, dass ich äh … lernen muss. Nach der Schule. Mit Carlee. Für einen Test.«
    Ariannas Augen verengten sich zu Schlitzen und ihre Schultern zogen sich wieder zu dieser seltsamen Schutzhaltung zusammen. »Okay. Macht nichts.«
    »Aber nach der Arbeit können wir doch –«
    Sie winkte ab und drehte sich um. »Schon gut. Kein Problem.«
    Na super. Jetzt ließ ich meine Vampirfreundin hängen, um einen Vampir einsacken zu gehen. Arianna und Lend wären ganz sicher begeistert, wenn sie davon Wind bekämen. Trotzdem, ich machte ja nichts, worüber die Organisation seines Dads sauer sein musste. Ich verfolgte keine Werwölfe und »kastrierte« nur gewalttätige Vampire. Was auch immer David und seine Leute sich vormachten, Arianna war alles andere als typisch.
    Seufzend ging ich die Treppe runter zum Bus. Irgendwie würde ich das schon noch hinbekommen – alles ins Gleichgewicht bringen –, Schule, Lend, Zeit für Arianna und meinen Nebenjob bei der IBKP. Außerdem, was war eine Collegebewerbung ohne ein paar außerschulische Aktivitäten? Der Trip nach Schweden nächste Woche, um eine Trollkolonie aufzuspüren und die Menschen zu retten, die sie dort gefangen hielten, sah in meinem Lebenslauf bestimmt ziemlich eindrucksvoll aus.
    Hmm, vielleicht sollte ich doch lieber dem Schachklub beitreten.
     
    Nachdem der lange Tag endlich vorbei war, war mir sogar die Erniedrigung, in den alten gelben Schulbus mit den zerschlissenen Sitzen steigen zu müssen, egal. Ich war die einzige Schülerin der Abschlussklasse ohne eigenes Auto, aber von den anderen konnte immerhin keiner von sich behaupten, dass er nach dem Unterricht auf internationale Missionen zur Rettung der Menschheit ging. Arme Würstchen. Außerdem, wenn ich mir meinen Lohn bei der IBKP ausrechnete und acht Jahre Ratenzahlung ansetzte (eine Idee von Raquel, gesegnet sei sie), dann könnte ich mir meine Collegeausbildung leisten und mir am Ende des Schuljahres ein Auto zulegen.
    »Arianna?«, rief ich und ließ kurz hinter der Tür meinen Rucksack fallen. Ich hatte gehofft, sie würde zu Hause sein, damit wir uns unterhalten konnten, aber sie war nirgends zu sehen. Dann würde ich sie abends eben einfach zwingen, mit mir shoppen zu gehen, und ihr was Hübsches kaufen. Oder auch was Deprimierendes, Schwarzes. Das würde ihr besser gefallen. Dann wäre bestimmt alles wieder gut.
    Mit diesem Plan in der Hinterhand ging es mir gleich besser, so viel besser, dass ich Jack, als ich ihn in meinem Zimmer dabei erwischte, wie er auf dem Bett saß und in meinem rosa Tagebuch blätterte, nicht anschrie.
    Zumindest nicht so laut.
    Als ich damit fertig war, mit besagtem Tagebuch auf ihn einzuprügeln, packte ich meine Schulsachen weg und zog mir eine wärmere Jacke an. »So.« Ich zog den Reißverschluss hoch und wünschte, ich hätte eine niedliche Puschelmütze dazu. »Dieser Vampir. Du weißt ja wohl, wo wir hinmüssen?«
    Er sprang vom Bett (im wahrsten Sinne des Wortes, er hüpfte so hoch, dass er sich beinahe den Kopf an der Decke stieß) und nickte. »Klar.« Seine dunkelblaue Strickmütze ließ seine Augen unglaublich blau und strahlend aussehen, und seine blonden Locken lugten darunter hervor. Ein bisschen konnte ich schon nachvollziehen, was Carlee an ihm fand. Schade nur, dass er vollkommen irre war, sonst hätten sie echt ein süßes Paar abgegeben. Ich konnte mir die Doppeldates schon vorstellen …
    Nein, konnte ich doch nicht.
    Ich wartete ab, bis er eine Pforte an meiner Wand erscheinen ließ, dann griff ich nach seiner Hand. Er trat hindurch und ich folgte ihm – doch ich war kaum auf der Schwelle zwischen meinem Zimmer und den Feenpfaden angekommen, als sich ein schreckliches, brennendes Gewicht in meine Brust zu rammen schien und mich zu Boden warf.
    Keuchend und benommen starrte ich an die Decke. »Was war das?«
    Jacks Gesicht schob sich in mein Blickfeld. Stirnrunzelnd sah er auf mich hinunter. »Was hast du gemacht?«
    »Gar nichts! Das ist mir noch nie passiert!«
    Er riss den Reißverschluss meiner Jacke auf und bevor ich mich wehren konnte, griff er mir ins Oberteil.
    »Finger weg, du Perverser!«
    »Aha!« Er zog die Kette unter meinem Pulli hervor. »Eisen.«
    Ich schlug seine Hände weg und grapschte nach dem Anhänger. »Na und?«
    »Na und? Wie lange hast du bitte mit Feen gearbeitet? Himmel und Hölle, du hast echt keine Ahnung, was? Der Grund, warum Feen

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