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Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers

Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers

Titel: Lebe lieber übersinnlich - 02 - Dreams 'n' Whispers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiersten White
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dir?«
    »Nein! Ich bring ihn nur weg von den unwissenden Schülern hier.« Ganz in der Nähe schrie jemand und ich erstarrte, alle Sinne in Alarmbereitschaft, dann aber verwandelte sich der Schrei in Gelächter und kokettes Quietschen.
    »Ist wahrscheinlich nicht die schlechteste Idee.«
    Ich biss mir auf die Lippe und suchte die Dunkelheit nach Jack ab. Er war mir entwischt. »Ja.« Ich suchte krampfhaft nach etwas, was ich noch sagen konnte.
    »Ruf mich an, wenn du zu Hause bist, okay? Ich will sicher sein, dass du gut heimgekommen bist.«
    »Klar, mach ich.«
    Er seufzte. »Ich hätte bei dir bleiben sollen. Ich drehe jetzt um.«
    »Nein, im Ernst, das musst du nicht. Jack ist mein Problem, nicht deins. Ich ruf dich an, wenn ich zu Hause bin, und morgen Abend sehen wir uns ja schon wieder.«
    »In Ordnung.« Das statische Rauschen schien die Entfernung zwischen uns nur noch zu vergrößern. »Dann bis später am Telefon?«
    »Genau. Tschüss.«
    Ich legte auf und starrte einen Augenblick lang traurig auf mein Handy. Dann sah ich mich um, entschlossen, Jack zu finden und so schnell wie möglich von hier wegzuschaffen, damit ich Lend bald zurückrufen konnte. Ich war jetzt auf einem Teil des Friedhofs, auf dem ich noch nie gewesen war – mittlerweile fragte ich mich sogar, ob ich mich überhaupt noch auf dem Friedhof befand oder ob ihn auf dieser Seite gar kein Zaun vom umliegenden Wald trennte. Die Härchen in meinem Nacken stellten sich auf. Ich hatte das Gefühl, als ob mich jemand beobachtete.
    Plötzlich packte mich etwas am Arm. Ich schrie auf und ließ mein Handy fallen.
    »Hey ho, wir sind aber schreckhaft heute!« Jack grinste mich an.
    Ich trat ihm kräftig vors Schienbein und bückte mich dann, um mein Handy aufzuheben. Nachdem ich es wieder in die Tasche gesteckt hatte, wandte ich mich Jack zu. »Gehen wir.«
    Er wurde munter. »Wohin denn? Wenn es dir hier zu langweilig ist, finde ich sicher noch eine coolere Party, zum Beispiel in New York.« Er streckte mir die Hand hin und obwohl es zu dunkel war, um seine Grübchen zu sehen, konnte ich sie regelrecht spüren. »Na los.«
    Ich schüttelte den Kopf. Ich konnte nichts mit Jack unternehmen, auch wenn er mir Orte zeigte, die ich sonst nie im Leben sehen würde. Das wäre ein zu großer Verrat an Lend. »Ich geh nach Hause.«
    Eine samtige Stimme sickerte durch die Dunkelheit. »Jetzt schon, Liebchen?«

Über-Piep
    Ich erstarrte vor Angst, als sich von einem Baum in der Nähe ein Schatten löste und auf mich zukam.
    »Bist du überrascht, mich zu sehen, mein kleines Monster?« Seine Stimme war sanft, mit einem kaum wahrnehmbaren deutschen Akzent darin.
    Ich schluckte krampfhaft und nickte, bevor ich es mir besser überlegen konnte. Was zum Piep machte denn der Über-Vamp hier? Und wie würde ich aus der Nummer nur wieder rauskommen?
    Er lächelte und die perfekten weißen Zähne seines Covers glänzten über den schwarzen toten darunter. »Wenn du dich dadurch besser fühlst: Ich bin genauso freudig überrascht, dich hier zu sehen.«
    »Wie bist du hierhergekommen?«, fragte ich und trat einen kleinen Schritt zurück, während ich nach einem Weg suchte, ihn aufzuhalten, die IBKP um Hilfe zu rufen oder sonst was. Vampire durften einfach nicht stark sein. Das machte alles nur viel komplizierter. Und gruseliger.
    »Tja, das ist hier die Frage, nicht wahr?« Er blieb stehen und musterte mich ruhig. »Ich war in meiner Zelle in dieser abscheulichen Einrichtung, als mich plötzlich jemand von hinten angriff, und dann bin ich hier wieder aufgewacht. Und jetzt bist du auch da. Scheint ganz so, als wäre dies wirklich die Nacht der seltsamen Zufälle und der Monster, die im Dunkeln lauern.«
    »Moment mal – jemand hat dich von hinten attackiert? In deiner verschlossenen Zelle? Und du hast ihn nicht gesehen?«
    Verwirrt nickte er. »Wo sind wir hier?«
    Ich runzelte die Stirn und ignorierte seine Frage. Das war mit Sicherheit kein seltsamer Zufall. Jemand hatte ihn k. o. geschlagen, aus der Zentrale geschleift und hierhergebracht – jemand, der anscheinend genau gewusst hatte, wo ich mich zu diesem Zeitpunkt aufhalten würde. Es gab nur eine einzige Art von Jemand, dem so was gelingen würde.
    Feen. Natürlich. Es musste eine Fee gewesen sein. Die Frage war nur, welche? Sollte das irgendein Witz von Reth sein? Schließlich hatte er mich schon früher mal absichtlich in Gefahr gebracht, indem er Vivian in die Zentrale gelassen hatte. Aber das hier ergab

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