Lebe statt zu funktionieren
ich kann nicht klagen!«, wird der Fragesteller mit Sicherheit das Gefühl haben, dass irgendwas nicht stimmt.
Je mehr Wahrnehmungssysteme Ihnen zur Verfügung stehen, desto größer ist Ihre Fähigkeit, auf unterschiedlichsten Ebenen mit anderen Menschen zu kommunizieren, in Beziehung zu treten und in Kontakt zu bleiben.
Passen Ihre verbalen und Ihre nonverbalen Signale zusammen, werden Sie als authentisch und echt wahrgenommen – man spricht dann von Kongruenz. Lesen Sie nun, wie Sie den Wahrnehmungstyp an der Sprache erkennen können. Denn wenn Sie das wissen, können Sie leichter kommunizieren.
Wahrnehmungssysteme an den worten erkennen
Um sich selbst einordnen zu können, aber auch damit Sie bewusst lernen, sich einzufühlen, ist es hilfreich, die verschiedenen Wahrnehmungstypen zu erkennen. Möglich ist das anhand ihrer Sprache. Zur Erinnerung: Das gesprochene Wort macht maximal zehn Prozent der Informationsvermittlung beziehungsweise Informationsverarbeitung aus – da ist also viel Raum für Ihre intuitive Wahrnehmung.
Was Worte uns sagen können
Mit manchen Menschen können Sie sich wunderbar unterhalten. Sie verstehen sich einfach. Bei anderen werden Sie das Gefühl nicht los, dass Sie immer aneinander vorbeireden. Dieser Eindruck hängt einzig und allein von den Wahrnehmungssystemen der Gesprächspartner ab und davon, wie diese aufeinander abgestimmt sind.
In Talkshows kämpfen zwei Teilnehmer manchmal stundenlang mit Worten, nur um festzustellen, dass sie eigentlich derselben Meinung sind. Wie oft streiten Sie mit jemandem, geraten in eine Verteidigungshaltung und meinen sich für etwas rechtfertigen zu müssen – mit dem einzigen Ergebnis, dass sich die Fronten verhärten und eine unangenehme Atmosphäre geschaffen wurde? All das kann vermieden werden, wenn Sie das Wahrnehmungssystem Ihres Gesprächspartners erkennen und sich darauf einstellen.
Verstehen ist nur ein Gefühl
Die Wahrnehmungssysteme finden in unserer Sprache ihre Entsprechung und werden daher auch Repräsentationssysteme genannt. Wenn wir im gleichen Repräsentationssystem kommunizieren, reden wir oft davon, dass wir die gleiche Sprache sprechen, und fühlen uns verstanden. Verstehen allerdings ist »nur« ein Gefühl und wird dadurch erzeugt, dass Sie und Ihr Gesprächspartner beispielsweise hinsichtlich Ihrer inneren Bilder große Übereinstimmungen aufweisen ( siehe ⇒ ) .
Um einem Gesprächspartner in seiner Welt begegnen zu können, ist es wichtig, sein dominantes Wahrnehmungssystem zu erkennen. So ist es möglich, sich mit ihm auf gleicher Ebene zu bewegen, einen fruchtbaren Dialog zu beginnen und vielleicht den Anfang einer guten Beziehung einzuläuten. Sie haben bereits erfahren, dass die Körpersprache und die Augenbewegungsmuster Aufschluss über das dominante Wahrnehmungssystem geben ( siehe ⇒ ). Eine weitere Möglichkeit ist, ganz genau hinzuhören.
Die »Sprüche« der Wahrnehmungsstypen
Um herauszufinden, wie ein Mensch »tickt« und welches Wahrnehmungssystem bei ihm vorherrscht, hilft es, genau auf die Worte, Sprichworte, Idiome und Metaphern zu hören, die er benutzt. Sie verweisen auch auf seine Glaubenssätze und seine Werte.
Wenn ich beobachte, wie meine Seminarteilnehmer den Repräsentationssystemen die entsprechenden Begriffe zuordnen – indem sie diese unter das jeweilige System auf ein Blatt Papier schreiben –, kann ich bereits erkennen, welches Wahrnehmungssystem bei den einzelnen Teilnehmern dominiert. Denn in dem, wo sie jeweils zu Hause sind, entlehnen sie die meisten Begriffe. Aus den Repräsentationssystemen dagegen, die nachgeordnet sind, verwenden sie nur schwer Beispiele. Je nach bevorzugtem Wahrnehmungskanal lernen wir verstärkt Worte und Begriffe aus dem visuellen, auditiven oder kinästhetischen Bereich zu verwenden. Im folgenden Text und den Kästen finden Sie Hinweise, wie Sie die unterschiedlichen Repräsentationssysteme anhand der Sprache erkennen können, sowie eine Reihe von äußerst anschaulichen Beispielen aus dem Wortschatz der einzelnen Repräsentationssysteme.
So erkennen Sie den visuellen Typ an seiner Sprache
Ihre Freundin sagt zu ihrem Sohn: »Sei doch nicht so blauäugig zu glauben, dass der Lehrer Bauklötze staunen wird, wenn du ihm das erzählst. Er wird sich schon ein Bild gemacht haben von deiner Faulheit.« Ganz klar: Sie ist ein visueller Typ.
Sätze aus dem visuellen Wortschatz
Ich sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Das ist doch sonnenklar!
Ich muss
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