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Leben aus der Asche

Leben aus der Asche

Titel: Leben aus der Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton & Robert Artner
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sah, daß noch andere im Zimmer waren. Mit der Rechten griff er unter die Matratze und nahm den Revolver, den er dort schon seit Monaten versteckt hatte. Er gähnte und streckte sich.
    Dann stand er auf und verließ den Raum. Im Funkraum angekommen, begrüßte er einen Mann, der gelangweilt vor den Geräten hockte.
    »Was Neues, Eric?«
    »Immer dasselbe!«
    »Was machen die Friedensfreunde aus Jackville?«
    »Reden mit den Commies. Verrückte Bande! Reden einfach mit den Russen! Als ob wir nicht Krieg hätten!«
    Dave grinste.
    »Da siehst du mal, wie unterschiedlich die Ansichten sein können. Haben sie schon gemerkt, daß sie abgehört werden?«
    »Nicht die Spur«, sagte Eric Clapton geringschätzig.
    »Kannst abhauen, ich mache weiter.« Davies setzte sich.
    »Keine Lust zu einem Spielchen?«
    Davies winkte ab.
    »Heute nicht. Mir ist nicht danach.«
    »Na denn!« Der Mann stand auf, knöpfte seine Uniformjacke zu und verließ den Raum. In der geöffneten Tür drehte er sich noch einmal um. »Weißt du«, sagte er nachdenklich, »manchmal wünsche ich mir direkt, daß mal etwas passiert!«
    Davies nickte. Das wirst du bald haben, dachte er grimmig.
    Als der Mann den Funkraum verlassen hatte, entwickelte Davies eine fieberhafte Aktivität. Er schloß seinen Schrank auf und nahm ein kleines Tonbandgerät heraus. Er stellte das Funkgerät auf Empfang und Sendung und automatisierte die Umschaltetaste. Er hatte diesen Vorgang monatelang geübt. Jeder Handgriff saß. Wenn die routinemäßige Anfrage vom andern Funkraum kam, würde sich das Gerät von selbst auf Antwort umstellen und das Tonband antwortete, so daß niemand merkte, daß er nicht auf seinem Posten war.
    Jetzt hing alles davon ab, daß er rechtzeitig wieder zurückkehrte; niemand konnte ihm dann beweisen, daß er fort gewesen war.
    Davies verließ den Funkraum. Er lief den Gang entlang, hob die Lüftungsklappe in einer Seitenecke und war verschwunden. Auch hier hatte er schon vorgearbeitet. Wenn jemand vorbeiging, konnte er nicht feststellen, daß die Klappe und der dahinterliegende Filter gelockert worden waren.
    Davies war schon im Schacht, der nach unten führte. Er trug Schuhe mit Saugnäpfen, so daß er die glatte Wand hinuntersteigen konnte, ohne zu stürzen.
    Er hatte den Boden erreicht. Jetzt kam die wichtigste Station und auch die gefährlichste. Es hatte Monate gedauert, bis er die Kombination der Tür heraushatte. Davies zog die Gummihandschuhe an und drehte an dem Hebel, der die Tür öffnen sollte. Er schwitzte stark und zwinkerte krampfhaft mit den Augen, als ihm der Schweiß in den Augen brannte. Erschöpft hielt er inne. Noch eine Drehung. Und noch eine. Und jetzt die entscheidende Zahl. Davies schloß die Augen und konzentrierte sich. Ein leichter Ruck nach rechts. Ein Schnappen. Die Tür war offen.
    Davies öffnete die Tür und schloß sie vorsichtig hinter sich. Das Schloß durfte nicht in die Ausgangsposition kommen, dann verlor er auf dem Rückweg mit dem Öffnen zuviel Zeit.
    Er fixierte den ersten Computer. Er schlug nicht blind drauflos; er kannte die empfindlichen Stellen dieses Gerätes genau. Hart und treffsicher landete der Revolverknauf auf den empfindlichen Teilen und zerstörte sie. Er riß Kabel heraus und schleuderte sie hinter sich.
    Aufatmend betrachtete er sein Zerstörungswerk. Das Ding war kaum noch zu reparieren. Aber er wußte, daß das noch nicht viel bedeutete. Dieser Computer war nur ein Teil einer ungeheuren Maschinerie, die es noch zu zerstören galt. Er betrachtete die nächste Tür. Sie hatte eine Doppelsicherung mit Kode. Davies wußte, daß daran eine Alarmanlage gekoppelt war, aber er war nicht sicher, ob der Alarm noch funktionierte.
    Die Fernsehkamera allerdings, die pausenlos filmte, ließ sich schnell mit einem Stück Tuch verdecken; wenn allerdings die Posten auf die Idee kamen, den Schirm einzuschalten, wußten sie, daß etwas nicht in Ordnung war. Davies überlegte, ob er es riskieren sollte. Die Chance, entdeckt zu werden, wenn die Alarmanlage nicht mehr funktionierte, war relativ gering. Es war ein offenes Geheimnis, daß sich die Posten nur selten die Mühe machten, die Bildschirme zu kontrollieren. Wenn er auf diese Weise entdeckt wurde, war es reiner Zufall. Davies gab sich einen Ruck. Er war so weit vorangekommen, daß er es riskieren mußte. Außerdem mußte er sich beeilen, seine Zeit wurde knapp.
    Er machte sich an der Tür zu schaffen. Er bekam sofort eine Antwort auf seine Gedanken: Die

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