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Leben im Käfig (German Edition)

Leben im Käfig (German Edition)

Titel: Leben im Käfig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raik Thorstad
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amüsierten Blick: „Ich werde mir Mühe geben.“ Sie musterte den Berg Nahrung in den Armen ihres Schützlings und fügte sanft hinzu: „Soll ich dir noch etwas kochen, Junge?“
    „Nein, das reicht mir. Und wenn nicht, finde ich schon noch etwas anderes.“
    „Aber das ist nicht genug für einen Jungen im Wachstum“, protestierte sie mit einem bittenden Blick. „Du musst doch etwas Anständiges essen und nicht irgendwelche Reste.“
    „Die Reste schmecken aber.“ Andreas grinste. Nicht zuletzt, um das warme Gefühl zu kaschieren, das ihn so oft überkam, wenn Ivana ihn davon überzeugen wollte, wie wichtig drei feste Mahlzeiten am Tag waren.
    Es war lieb von ihr, dass sie sich Sorgen um ihn machte. Aber er aß lieber dann, wenn sein Körper danach verlangte und nicht zu bestimmten Uhrzeiten. So konnte er Mahlzeiten auslassen, denn er machte sich nichts vor: Er verbrannte zu wenig Energie, um wie normale Leute zu essen. Er wollte nicht zu allem Überfluss auch noch aufgehen wie ein Hefeklops. Das hätte seinem Selbstwertgefühl den Rest gegeben.
    „Melde dich, wenn du etwas brauchst“, seufzte Ivana kopfschüttelnd und trat ihm aus dem Weg. Andreas verabschiedete sich mit einem stummen Nicken.
    Als er im Flur ankam, musste er missmutig feststellen, dass er die Zeit aus den Augen verloren hatte. Ein Schlüssel glitt in das Schloss der Haustür und er verfluchte sich, dass er sich nicht ein bisschen eher vom Fitnessraum getrennt hatte.
    Die Treppe lag einladend vor ihm und er beeilte sich, nach oben zu kommen, bevor Richard und Margarete ins Haus kamen.
    Man sollte meinen, dass ein Kind sich freute, wenn seine Eltern erst nach acht Uhr von der Arbeit kamen. Andreas hatte aber keine Lust, sich mit seinem gereizten Vater und seiner vom schlechten Gewissen zerfressenen Mutter auseinanderzusetzen. Er hechtete die Stufen hoch und war fast in Sicherheit, als eine ernste Stimme seinen Namen rief.
    Schicksalsergeben blieb Andreas stehen und rollte mit den Augen, bevor er sich umdrehte und auf seine Eltern heruntersah.
    „Du kannst uns ruhig begrüßen, wenn du uns nach Hause kommen siehst, mein Sohn“, erklärte Richard von Winterfeld fest. Rote Flecken auf seinem Hals ließen ahnen, dass er sich über den Tag verteilt oft geärgert hatte. Keine gute Voraussetzung für eine Familienzusammenkunft.
    „Wieso? Um das seltene Ereignis gebührend zu feiern?“, ätzte Andreas zurück. Automatisch schlossen sich seine Arme vor seiner Brust, als wolle er sich selbst umarmen.
    „Nicht in dem Ton!“ Die Augen des Vaters verengten sich, während er seinen Sohn prüfend von oben bis unten musterte. Seine Miene wurde milder. „Sport? Gut. Sport tut dir gut.“
    Würde dir selbst auch mal ganz gut tun, dachte Andreas spöttisch. Der Wohlstandsbauch von Richard nahm mit jedem Jahr größere Ausmaße an. Laut sagte er lieber nichts. Umso schneller er sich verabschieden konnte, umso besser. Am liebsten hätte er sich gleich umgedreht und wäre gegangen. Aber wie sollte er das über sich bringen, wenn seine Mutter ihn mit waidwunden Augen musterte und verzweifelt darauf hoffte, dass ... auf irgendetwas eben.
    „Wie geht es dir heute?“, wollte sie prompt wissen. Sie klang müde und ihre Stimme kratzte, als hätte sie über den Tag viel gesprochen. Sie mutete sich immer zu viel zu.
    „Gut, es geht mir gut“, erwiderte Andreas leise. Alle Anwesenden wussten, dass es sich um eine fromme Lüge handelte, um seine Mutter zu schonen. Er wartete darauf, dass sie ihn in sein Zimmer gehen ließen.
    „Und was hast du heute so gemacht?“, wollte sein Vater unerwartet wissen.
    Überrascht riss Andreas die Augen auf und legte den Kopf schief: „Was?“
    „Was du heute gemacht hast, habe ich gefragt. Komm, so seltsam ist die Frage nun auch wieder nicht.“
    „Äh.“ Andreas war irritiert. Er mochte den stechenden Blick nicht, mit dem Richard ihn musterte, konnte ihn nicht lesen. „Nichts Besonderes. Meine DVDs neu sortiert. Gelesen. Trainiert.“
    „Aha, Ordnung ist gut.“
    Und du klingst, als wärst du eine Schallplatte mit Sprung. Sport ist gut. Ordnung ist gut, dachte Andreas sich. Ein Ziehen in seinem Nacken wies ihn darauf hin, dass sich Nervosität ankündigte. Er wollte allein sein.
    „Hör mal“, setzte sein Vater erneut zum Sprechen an. „Einer meiner Geschäftspartner hat mir von einem neuen Trainingsgerät erzählt. Spinning irgendwas. Hättest du das gerne?“
    „Muss nicht sein“, entgegnete Andreas

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