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Leben lassen - ein Mira-Valensky-Krimi

Leben lassen - ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Leben lassen - ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wien/Bozen Folio Verlag
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es sagen. Ich hab ihn in letzter Zeit kaum gesehen.“
    „Irgendeine Idee? Irgendein Hinweis?“, flehe ich. „Er war bei Ihnen, als wir den Schuh von Franziska Dasch gefunden haben.“
    Die Verlegerin schüttelt den Kopf. „Wir haben damals tatsächlich am letzten Kapitel gearbeitet.“ Berger geht langsam zu ihr und nimmt sie in den Arm.
    „Sie werden aussagen müssen“, sage ich. „Es wird auch gegen Sie ein Verfahren geben.“
    Ida Moylen sieht zu Boden. „Sie haben gar keine Ahnung, wie egal mir das ist. Es ist Zeit, dass dieser Betrüger drankommt. Ich rufe die Polizei selbst an. Sofort.“
    Ich schüttle den Kopf. „Ich will zuerst mit Weis reden. Das Wichtigste ist, dass wir erfahren, was mit den zwei Frauen geschehen ist. Geben Sie mir eine Stunde Zeit.“
    „Eine Stunde? Was spielt das noch für eine Rolle“, antwortet Ida Moylen.
    „Ich bleibe da“, sagt Berger zu ihr. Und zu mir: „Sie rufen an, wenn Sie mit Weis gesprochen haben. Ich glaube nicht, dass er irgendetwas zugeben wird. Aber versuchen Sie es. Ich weiß, dass er um elf einen Termin im Zentrum hat. Vorher könnte er allein sein. Seien Sie vorsichtig.“
    Ich nicke. Raus aus dem Verlagsbüro, raus aus dem Gebäude. Ich habe etwas anderes erfahren, als ich eigentlich wissen wollte. Vielleicht kann ich dafür sorgen, dass Moylen zuerst mit Verhofen redet. Quasi als Dankeschön von mir an ihn. Und um seinen Ruf bei der Polizei wieder aufzumöbeln. Außerdem ist er ja bei der Sondereinheit Bombenalarm. Ich muss Weis überraschen. Zwei Frauen sind schon verschwunden, sei vernünftig, Mira. Berger hatte offenbar kein großes Problem damit, dass ich allein ins Weis.Zentrum fahre. Er muss erst verkraften, was er da gehört hat. Er ist mit Ida Moylen beschäftigt. Ob die beiden wieder zusammenkommen? Sie haben gewirkt, als gehörten sie zusammen. Keine Zeit für romantische Gedanken, Mira. Ich könnte Verhofen verständigen. Er könnte uns aus dem Verborgenen beobachten. Und wenn Weis dahinterkommt und mich als Geisel … Nein. Alles Unsinn. Vesna. Sie muss mitkommen. Sie ist beim Strafgericht. Ich renne zum nächsten Taxistandplatz, ich rufe Vesna an und habe Glück. Ihre Zeugenaussage hat sie bereits gemacht.
    Wir werden Weis in die Enge treiben, er wird keine Chance haben. – Keine Alleingänge mehr. Ich habe schon zu viele Fehler gemacht. Was ist, wenn er entkommt? Was, wenn er uns angreift? Was allerdings ein zusätzlicher Beweis wäre. Wir werden den Guru herausfordern. Kompromiss. Ich schicke Verhofen eine SMS. Ich sehe auf die Uhr. Er soll in einer halben Stunde beim Weis.Zentrum sein. Wir haben fünfzehn Minuten. Was da nicht geschieht, wird nie geschehen.
    Carmen. Bald wissen wir mehr.

[ 13. ]
    Weis lacht. Er lacht bloß, er steht vor uns in weißer Designerjeans und blütenweißem Hemd und lacht. „Ist euch noch nicht aufgefallen, wie krankhaft eifersüchtig und neidisch Berger ist? In jeder Beziehung. Ein perfektes Paar, Ida und er. Sie werden einander nicht aus den Augen lassen. Meinen Segen haben sie. Mich hat sie schon lange nicht mehr interessiert.“
    „Sie waren es, der mit Bombe gedroht hat. Frau Moylen wird aussagen“, sagt Vesna.
    „Oh, wirklich? Und ihr glaubt das? Wo sind die Beweise? Vielleicht hat unsere Liaison ja nur dem Zweck gedient, mich fertigzumachen.“ Weis schiebt sein Gesicht ganz nahe an meines. Ich muss mich beherrschen, um nicht zurückzuweichen. „Ich sage Ihnen jetzt etwas, liebe Frau Redakteurin: Er hält es nicht aus, dass ich Erfolg habe. Dass er in meinem Schatten steht.“
    „Ida Moylen hat das Buch gebraucht, sonst hätte sie längst geredet. Und sie hat sich gefürchtet“, sage ich in dieses haarlose Gesicht hinein.
    „Vor mir etwa? Lächerlich! Das glaubt keiner! Gut möglich, dass auch da dieser Zerwolf dahintersteckt.“
    Ich strecke ihm die Computerausdrucke seiner Fotosammlung entgegen. „Ziemlich interessant. Sie haben andere unter Druck gesetzt.“
    Für einen Moment wird sein Blick starr. Zumindest bilde ich mir das ein. „Habt ihr euch schon einmal gefragt, wovon Zerwolf eigentlich lebt?“, fährt er dann fort. Er zieht eine dünne Mappe aus dem weißen Schrank hinter seinem Schreibtisch. „Schaut euch das an! Er hat Geld genommen von seinen wirren Verehrern. Politische Spinner. Ich bin ihm auf die Spur gekommen durch eine Jüngerin, die bei ihm war.“ Er blättert in der Mappe. „Der ach so Bedürfnislose hat ein dickes Sparbuch.“
    Ich werfe einen Blick drauf. Sieht

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