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Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)

Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)

Titel: Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrun Misselhorn
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auch?“
    „Was ist das denn für eine Frage? Selbstverständlich möchte ich das, sonst hätte ich das wohl kaum vorgeschlagen.“
    Sein Ton hatte sich verändert.
    „Schon gut. Ich dachte nur ...“
    „Was dachtest du nur?“
    Er hörte sich nicht freundlich an.
    „Wir sind doch noch gar nicht so lange zusammen. Das geht schon alles sehr schnell.“
    „Möchtest du das etwa nicht? Hört sich nämlich eher so an, als hättest du damit ein Problem.“
    „Nein”, schoss es aus ihr heraus.
    „Warum fragst du so dämlich? Ich verstehe dich nicht. Ich dachte, du würdest dich freuen, wenn du mich begleiten kannst.“
    „Ich freu mich ja auch. Es ist nur so, dass ich mit Eltern meist nicht so gut klar komme.“
    „Ich habe dir schon so oft gesagt, dass meine Eltern anders sind.“ Die Geschichten aus ihrer Vergangenheit hatten beide mittlerweile ausgetauscht. „Du wirst sie mögen und sie dich, glaube mir. Dich kann man nur gern haben. Du brauchst also keine Angst zu haben. Und ich würde dich so gern bei mir haben.“
    Seine Stimme wurde etwas entspannter und weicher.
    „Ich möchte doch auch so gern bei dir sein. Aber irgendwie habe ich kein gutes Gefühl dabei. Finden deine Eltern es nicht eigenartig, wie schnell das mit uns geht?“
    „Julia”, jetzt wurde er wieder wütend, „was soll das alles? Was soll ich deiner Meinung nach davon halten? Willst du unsere Beziehung auf diese Weise beenden?“
    „Wie kommst du denn jetzt darauf?“
    „Du versuchst mit allen Mitteln nicht mit mir zu kommen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass es nur an meinen Eltern liegt.“
    Sie war unfähig ihm zu antworten. Am liebsten hätte sie ihm gesagt, dass sie ihn lieben würde, auch wenn sie gar nicht so genau wusste, ob dieses Gefühl tatsächlich Liebe war. Aber was hätte es sonst sein sollen? Anstatt etwas zu sagen, versuchte sie den Kloß in ihrem Hals und die damit verbundene Tränen herunterzuschlucken.
    „Julia?“
    Statt einer Antwort hörte er ein leises Schluchzen.
    „Julia, weinst du?“
    „Nein, ich habe etwas Staub in die Nase bekommen und vorhin schon niesen müssen, alles bestens.“
    „Verarsch mich bitte nicht.“
    „Nein, ehrlich, alles ist gut. Können wir später darüber sprechen?“
     

25. Kapitel: Freundschaft             
    Mühsam hatte Julia versucht sich wieder zu beruhigen, um endlich ihre Arbeit für dieses Jahr zu beenden und nach Hause fahren zu können. Was sie dort erwarten würde, daran wollte sie nicht denken, denn sofort stiegen Tränen in ihr auf.
     
    „Du brauchst ganz dringend Urlaub.”
    Plötzlich hatte Robert in der Tür gestanden.
    „Du meine Güte, hast du mich erschreckt. Wieso bist du noch hier?“
    „Und warum arbeitest du noch? Alle sind doch schon gegangen.“
    Wie selbstverständlich hatte er sich ihr gegenüber an den Schreibtisch gesetzt.
    Direkte Berührungspunkte gab es nicht mehr, lediglich einmal in der Woche setzten sich die Partner zusammen und besprachen die laufenden Fälle. Julia unterhielt sich nie mehr als nötig mit Robert und wenn dann ausschließlich auf beruflicher Ebene. Erst auf der betrieblichen Weihnachtsfeier Ende November trafen sie spät am Abend aufeinander.
     
    --
     
    Mit zwei Gläsern Bier kam Robert auf Julia zu, die allein in einer Ecke saß und davon träumte, wie sie sich in der Nacht an Till kuscheln würde.
    „Darf ich mich zu dir setzen?“
    „Sicher, warum nicht, du hast ja schon Bier mitgebracht. Woher wusstest du, dass ich durstig bin?“
    „Du sahst so dehydriert aus.“
    Robert fing an zu lachen, reichte ihr ein Glas und setzte sich. Mit leichtem Klirren schlugen sie die Gläser aneinander und tranken. Julia leerte ihr Bier zur Hälfte.
    „Du hattest aber wirklich Durst.“
    „Sagte ich doch.“
    „Du siehst sehr entspannt aus. Dieser Mann scheint dir gut zu tun. Wie hieß er noch gleich? Tim?“
    „Till.“
    „Stimmt, Till, der Freund von Steffen. Wie geht es eigentlich den beiden?“
    „Sehr gut.“
    „Grüße sie doch bitte von mir.“
    „Das mach ich. Gitte hatte dich immer sehr gern.“
    „Und wie läuft’s mit Till?“
    „Ich wüsste nicht, was dich das angeht.“
    „Nichts, gar nichts.“
    Robert setzte sein Glas an und trank sein Bier in einem Zug aus.
    „Dir dann noch einen schönen Abend“, sagte er und hatte sich bereits erhoben.
    „So hab ich das nicht gemeint, setzt dich doch bitte wieder.“
    „Wozu?“
    „Ich vermisse dich.“
    „Ach, was du nicht sagst?“
    „Hör schon

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