Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)
Dingen in ihrem sonst trostlosen Leben. Julia respektierte, dass er in einer Beziehung lebte und freute sich aufrichtig für ihn. Er schien endlich die Familie gefunden zu haben, die er sich immer gewünscht hatte.
Er hatte Monika in der Kanzlei kennengelernt. Wollte allerdings nie wieder eine Affäre mit einer Kollegin eingehen. Da Monika mit der Arbeit vollkommen überfordert war, verabschiedete man sich noch in der Probezeit von ihr und Robert war froh, sich nun mit ihr Privat treffen zu können.
Schnell wurden sie ein Paar. Sie zog mit ihrer siebenjährigen Tochter bei ihm ein und fortan waren sie die perfekte Familie. Er bemühte sich nicht nur um Monika, sondern auch um Emily, die er fest in sein Herz geschlossen hatte.
Julia konnte sehen, wie sehr er seine neue Familie liebte, denn seine Augen leuchteten auf seltsame Weise, wenn er von ihr erzählte. So hatte Julia ihn zuvor noch nie gesehen.
Sie vermisste Robert als Freund, achtete dennoch darauf, dass die Treffen nicht zu oft stattfanden, um Monika nicht zu beunruhigen.
Ende November veränderte sich Roberts Stimmung allerdings zusehend. Julia sprach ihn darauf an, glaubte, es würde um einen kniffligen Fall in der Kanzlei gehen. Auch wenn sie nichts mehr aus ihrer Vergangenheit mitnehmen wollte, so half sie Robert ab und zu und beriet ihn. Dafür lud er sie zum Essen in ein teures Restaurants ein.
Sie merkte schnell, dass es nicht an der Arbeit lag, wie er versuchte ihr weiß zu machen und verabredete sich mit ihm, da sie den Eindruck nicht los wurde, sein Problem nicht am Telefon lösen zu können.
„Was ist los?“, fragte sie, noch bevor sie im Restaurant Platz genommen hatte. „Du siehst nicht gut aus. Hast du etwa abgenommen?“
„Ja, das wird wohl so sein. Mir geht es nicht besonders in letzter Zeit.“
„Sag schon, was ist passiert?“
„Sie trifft sich mit ihrem Ex-Mann.“
„Na und, da ist doch nichts dabei. Immerhin haben sie ein Kind zusammen. Wahrscheinlich mögen sie sich immer noch. Das ist doch eigentlich nichts Schlimmes.“
„Generell nicht. Natürlich weiß ich, dass sie sich allein schon Emilys wegen treffen. Sie haben das gemeinsame Sorgerecht.“
„Wo liegt dann das Problem?“
„Sie hat sich damals von ihm getrennt, da er sie pausenlos betrogen hatte. Sie war sehr verletzt, vor allem, da sie ihn noch immer sehr liebte. Das tut sie, glaube ich, immer noch und will ihn wieder zurück. Die Abstände, in denen sie sich treffen, werden immer kürzer. Und sie ist völlig verwandelt, wenn sie von ihm kommt. Ihre Augen leuchten. Und Emily ist auch ganz anders. Sie sagt sogar zu mir, ich sei nicht ihr Vater, wenn ich sie um etwas bitte. Das hat sie früher nie getan.“
Robert wirkte niedergeschlagen und müde.
„Meinst du nicht, dass du die ganze Sache etwas zu ernst nimmst? Es ist kurz vor Weihnachten. Emily versucht bestimmt einfach nur mehr Geschenke aus dir herauszuholen.“
„Nein, das glaube ich nicht. So ist sie nicht. Ich fürchte ich habe Monika verloren.“
Er senkte den Blick und Julia glaubte, er würde anfangen zu weinen.
„Nein, bestimmt nicht”, sagte sie, nahm sich eine seiner Hände und drückte sie sanft.
Nie hatte sie körperlichen Kontakt zu ihm, vermied es ihn sogar bei der Begrüßung in den Arm zu nehmen. Legte ihm maximal eine Hand auf die Schulter, oder streifte mit einer Hand über seinen Rücken beim Abschied.
„Das ist lieb von dir das zu sagen. Aber ich fürchte, dass ich recht behalten werde.“
36. Kapitel: Kleiderschrank
Weihnachtsbeleuchtung glitzerte auf Julias Balkon. Ein leichter Schimmer leuchtete in die Küche, die zudem lediglich mit einer Kerze erhellt wurde. Julia hatte es sich gemütlich gemacht, einen Topf Glühwein gekocht, der dampfend auf dem Herd stand und seine Aromen in der Wohnung verteilte.
Wärmend hielt sie ihre Hände an dem gefüllten Becher, dabei war ihr nicht kalt. Aber sie liebte dieses Ritual, sich den duftenden Wein unter die Nase zu halten. Steffen hatte seinen Becher mit einer Hand gehalten, pustete ab und zu über den aufsteigenden Dampf, trank jedoch nichts davon.
„Schmeckt er dir nicht?“
„Doch, doch. Sicher. Er ist nur zu heiß.“
„Und was wolltest du nun von mir?“
„Du weißt doch, meine Geburtstagsfeier.“
„Klar, du wirst fünfunddreißig. Möchtest du, dass ich das Buffet mache?“
„Nein, das lieb von dir, aber ich lasse was kommen, danke. Ich wollte etwas anderes mit dir besprechen.“
„Du musst die Party
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