Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)
in der Küche erschien, wo die beiden Frauen auf sie warteten, die erste Flasche Sekt bereits geleert hatten und eine zweite in Arbeit war, sahen sie Julia erstaunt an.
„Wow”, sagte Janine.
„Bist du das?“, wollte Natascha wissen.
„Wieso machst du nie mehr aus dir, wenn du so aussehen kannst?“, fragte Janine.
Noch bevor Julia ihnen antworten konnte, klingelte es an der Tür. Erleichtert, dass sie nun keine Antwort geben musste, verließ sie die Küche.
„Dir geht es heute aber wirklich gut”, sagte Robert.
Wie in alten Zeiten war er wie selbstverständlich auf sie zugekommen und küsste sie auf ihre Wangen. Sie wich nicht zurück und genoss seine Nähe.
„Stimmt gar nicht”, sagte Julia, und küsste ihn ebenfalls auf seine Wange, als sei es nie anders gewesen, „die Mädels haben mich gezwungen das anzuziehen.“
„Das haben sie aber gut gemacht.“
Hatte er noch vor einer halben Stunde richtig schlechte Laune, als er von zu Hause fortfuhr, da er sich wieder einmal mit Monika gestritten hatte, weil sie schon wieder zu ihrem Ex fahren wollte und sogar vor hatte, das Wochenende mit ihm und ihrer Tochter zu verbringen, strahlte er nun über das ganze Gesicht.
Jetzt freute er sich auf den Abend mit Julia und alles schien vergessen. Auch, dass er auf der Fahrt zu ihr sich nicht sicher war, ob er Monika je wieder sehen würde, so sehr hatte er sich mit ihr gestritten. Breit grinsend folgte er Julia in die Küche. Er sah auf ihren Hintern und war hocherfreut zu sehen, wie gut er aussah. Sofort musste er an Till denken. Der würde sich schwarz ärgern, dass er diese absolut klasse Frau aufgegeben hatte.
‚Tja, zu spät‘, dachte Robert, ‚jetzt bin ich dran.‘ Auf einmal war er sich nicht sicher, ob er wirklich an der Reihe war. Was, wenn sie merkte, dass sie Till immer noch liebte? Und was, wenn sie ihn, Robert, nicht wieder haben wollte? Aber wollte er denn Julia überhaupt wieder haben?
Das hatten sie schon so viele Male getan. Immer wieder dieses auf und ab. Wollte er das schon wieder? Er sah sie sich an, wie sie in ihrem engen Kleid versuchte sich auf einen Stuhl zu setzten, dabei der Rock hoch rutschte und ihre schlanken Beine preisgab. Ihre Füße steckten in wunderbaren hochhackigen Pumps und ließen ihre Waden traumhaft aussehen.
Ja, dachte er, wenn sie mich noch will, ich nehme sie sofort zurück. Augenblicklich kroch Erregung in ihm hoch. Am liebsten hätte er sie noch vor der Party in ihr Schlafzimmer gezerrt. Versonnen und darüber nachdenkend, wie schön der Sex immer mit ihr gewesen war, sah er sie an.
„Ist was?“, fragte Julia, die bemerkte, dass sich Roberts Gesichtsausdruck verändert hatte.
„Nein, mein Schatz”, sagte er, als wäre nichts dabei, „mir geht es so gut wie lange nicht mehr.“
37. Kapitel: Küche
Julia stand vor ihm und hielt eine leere Flasche Bier sichtbar in die Höhe. Er hätte sie nicht verstehen können, daher versuchte sie ihm pantomimisch zu fragen, ob er auch noch ein Bier brauchte. Laut dröhnte die Musik durch die Räume, im Wohnzimmer hatte man angefangen zu tanzen. Inzwischen war es voll geworden und Julia glaubte, dass Steffen wirklich jeden eingeladen hatte, der ihm jemals über den Weg gelaufen war.
Anfänglich war sie beunruhigt gewesen und wich Robert nicht von der Seite, da sie bei jedem Klingeln zusammen zuckte und damit rechnete jeden Moment Till gegenüber zu stehen. Aber nach über zwei Stunden glaubte sie, dass die Gefahr gebannt sei und er nicht mehr kommen würde. Abgesehen davon hörte man schon lange das Klingeln nicht mehr. Neue Partygäste wurden hereingelassen und gingen in der Fülle der Feiernden einfach unter.
Daher hatte sie Robert allein gelassen und sich unter die Partygäste gemischt. Robert hatte sich interessiert unterhalten, worüber auch immer, Julia konnte dem Gespräch aufgrund lauter Musik nicht folgen.
Sie beobachtete, wie ihre Mitbewohnerinnen versuchten sich einen von Steffens Arzt- Kollegen zu greifen, womit Natascha offensichtlich sogar Erfolg hatte. Julia war überrascht, wie schnell sich Natascha diesem Mann wortwörtlich an den Hals warf und eng umschlungen mit ihm tanzte, während Janine sich gelangweilt mit einem anderen Kollegen unterhielt.
Robert strahlte, er fühlte sich sichtlich wohl und verstand sofort, was Julia ihm signalisierte und nickte mit dem Kopf, woraufhin sich Julia versuchte einen Weg in die Küche zu bahnen. Der Flur war derart überfüllt, dass, hätte man einen
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