Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)
Türsteher eingestellt, der schon lange keinen Einlass mehr gewährt hätte.
Beinah erschöpft kam Julia in der Küche an und freute sich nun noch mehr über ein kühles Bier. Hier war es ebenso unübersichtlich, wie im Flur. Ihr war klar, dass sie nicht selbst würde zum Kühlschrank gehen können, dafür war es zu voll. Der große Kerl, der mit den Rücken zu ihr stand, würde ihr zwei Flaschen geben müssen.
Sie tippte mit einem Finger auf seine Schulter, woraufhin er sich zu ihr drehte. Seine Augen funkelten sie an und sofort fiel ihr ein, was sie damals in ihnen gesehen hatte. Ihr Magen zog sich zusammen. Was wollte sie noch mal von ihm?
„Hallo”, sagte er, „gut siehst du aus.“
„Danke, du aber auch. Das Familienleben scheint dir zu bekommen.“
Julia war überrascht über ihre Worte und das sie überhaupt welche hatte finden können.
„Na ja, geht so”, sagte Till und verzog sein Gesicht zu einem Lächeln.
„Wo ist denn deine Frau?“
„Sie ist nicht hier. Wir haben keinen Babysitter gefunden.“
„Herzlichen Glückwunsch zum zweiten Kind. Hab gehört, es ist eine Tochter.“
„Danke, ja. Margret. Sie ist wirklich niedlich.“
„Ein schöner Name. Und, bist du glücklich?“
Sie war sich nicht sicher, warum sie das gefragt hatte, denn im Grunde interessierte es sie nicht.
„Warum willst du das wissen?“
Aufgrund der lauten Musik, die auch in der Küche nur unwesentlich leiser war, musste er sich zu ihr herunter beugen, um sie verstehen zu können
„Nur so. Gibt eigentlich keinen bestimmten Grund.“
„Warum also, sollte ich es dir auf die Nase binden?“
„Ach Till. Das musst du nicht. Das war lediglich der Versuch sich mit dir zu unterhalten.“
Verdutzt sah er sie an.
„Würdest du die Güte haben und mir aus dem Kühlschrank zwei Bier geben? Das wäre wirklich reizend”, sagte Julia.
„Das hat aber lange gedauert“, schrie Robert sie an, da er wusste, sie würde ihn anders nicht verstehen können.
„Till ist hier.“
„Und?“
„Nichts und.“
„Hast du mit ihm gesprochen?“
„Er hat mir das Bier aus dem Kühlschrank geholt.“
„Und?“
„Ja was, nichts und. Es gibt kein und. Hier ist dein Bier.“
Als sie eine Stunde später nochmals in die Küche ging, um sich ein Bier zu holen, war Till verschwunden. Robert hatte ihr angeboten die nächsten Getränke zu organisieren, aber sie meinte, sie sei schon groß und würde das schaffen.
In den frühen Morgenstunden wanken beide aus Gitte und Steffens Wohnung. Julia war schwer angeschlagen, aber noch nicht so betrunken, dass sie Robert nach Hause gehen lassen wollte. Sie hatte sich während der Party ab und zu an ihn geschmiegt. Es fühlte sich gut an, so vertraut und sie sich geborgen. Er hatte einen Arm um sie gelegt und sie manchmal an sich gedrückt, so wie er es früher gern getan hatte.
Das hatte sie erregt. Dieser Art der Gefühlswallungen hatte sie sich die letzten Jahre verboten. Es war ihre Strafe für alles, was sie getan hatte. Abgesehen davon hätte sich nichts ergeben, um in ihr diese Erotik hervorzurufen. Ihr war Roberts Interesse bereits in ihrer Wohnung aufgefallen, wie er sie angesehen hatte und sie spürte seine Blicke auf ihrem Hintern.
Das alles, und der erhöhte Konsum von Alkohol, steigerte ihre Gier nach ihm. Auf keinen Fall würde sie ihn jetzt nach Hause gehen lassen. Jetzt war es ohnehin schon egal, da es nach fünf Uhr am Morgen war. Monika würde ihn nicht weniger vermissen, wenn er erst am Vormittag nach Hause kam.
„Möchtest du mit reinkommen?“, fragte Julia, als sie die Tür zu ihrer Wohnung bereits geöffnet hatte.
„Eigentlich schon.“
„Schön”, sagte sie und zog ihn hinter sich her.
Trotz der Dunkelheit konnte Julia das Funkeln in Roberts Augen sehen, als sie hörten, dass Natascha und ihr Begleiter noch nicht den erholsamen Schlaf gefunden hatten.
„Die haben wohl viel Spaß”, sagte Julia.
„Offensichtlich.“
Julia trat dicht an ihn heran und rieb leicht ihre Brüste an ihm.
„Möchtest du heute Nacht mit mir Spaß haben?“, fragte sie.
„Glaubst du, dass wir das tun sollten?“
Julia packte mit einer Hand nach seiner Hose. Leise stöhnte er dabei auf.
„Was fragst du? Dein Unterleib spricht bereits mit mir.”
Er griff mit seinen Händen ihren Nacken und küsste sie. Julia schloss ihre Augen, was einen leichten Schwindel auslöste. Aber der Alkohol allein war nicht dafür verantwortlich. Sie spürte etwas in seinem Kuss, was sie in
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