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Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)

Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)

Titel: Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrun Misselhorn
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wissen.
    „Steffen dachte, es sei eine gute Idee die Reste mit ein paar Freunden zu leeren“, sagte Gitte.
    „Sind wir denn keine Freunde?“, scherzte Julia. „Was denn überhaupt für Reste? Vom Buffet ist doch nix mehr übrig geblieben.“
    „Er dachte da auch mehr ans Bier.“
    „Ja klar, ich verstehe“, sagte Julia und fing an zu lachen, „soll ich dann noch mal schnell rüber gehen und eine Suppe kochen?“
    „Ich hatte mich nicht getraut zu fragen …“
    Gitte grinste sie breit an und nahm ihre Freundin in den Arm.
    „Aber den da“, sagte Gitte und deutete auf Robert, „lässt du bitte hier, der schafft für zwei und außerdem weiß ich dann, dass du wirklich Suppe kochen wirst.“
    „Was du wieder denkst.“
    Julia lachte und schüttelte ihren Kopf. Das Leben war schön, genau in diesem Moment. Es hätte nicht besser werden können.
     
    Eine knappe Stunde später stand Julia mit dem größten Topf, den sie hatte finden können, vor Gitte und Steffens Wohnung und versuchte mit dem Ellenbogen die Klingel zu erreichen. Der Topf war nicht nur heiß, sondern auch noch verdammt schwer. Kurz überlegte sie, mit der Nase den Knopf zu drücken, als sich wie ein Wunder die Tür von selbst öffnete.
    „Wo hast du so lange gesteckt?“, fragte Robert.
    „Ich war drüben, Suppe kochen. Hat Gitte nicht …“
    „Doch, das hat sie, aber du warst eine Ewigkeit verschwunden.“
    „Was ist denn los? Hast du Sehnsucht nach mir?“
    Breit grinste Julia ihn an, merkte dann aber schnell, dass etwas nicht stimmte.
    Anstatt zu antworten nahm Robert ihr den schweren Topf ab und ließ sie in die Wohnung.
    „Du hast ja für eine Kompanie gekocht.“
    „Es werden ja wohl auch alle Hunger haben.“
    „Wenn du meinst.“
    „Was ist denn plötzlich mit dir los?“
    Noch bevor sie eine Antwort erhielt, sah sie im Flur einen Kinderwagen stehen und im selben Augenblick flitzte ein kleiner Junge an ihnen vorbei. Intensiv sah sie Robert an und wusste, was das zu bedeuten hatte. Schweigend folgte sie ihm in die Küche, in der Gitte dabei war Brot aus dem Ofen zu holen und aufzuschneiden.
    Robert stellte den Topf auf den Herd und ließ die Frauen allein.
     
    „Ist sie etwa auch hier?“
    „Nein, keine Angst“, sagte Gitte und kramte Teller aus einem Schrank über der Spüle.
    „Warum sollte ich?“ Julia öffnete eine Schublade und entnahm ihr Löffel.  „Ich finde die nur total blöd und bin nicht besonders scharf drauf ihren Blick zu ertragen, der mir sagen wird, schau her, ich habe den erfolgreichen Chirurgen bekommen, weil du ja keine Kinder wolltest.“
    „Weißt du, ich wollte es dir eigentlich nicht sagen ...“
    „Dass er zum dritten Mal Vater wird oder was?“, unterbrach Julia ihre Freundin.
    „Nein.“
    „Da bin ich jetzt aber so was von erleichtert.“ Julia war danach anzufangen zu lachen.
    „Es läuft nicht besonders in ihrer Ehe.“
    „Das kann ich mir vorstellen.”
    Ein Lachen konnte Julia nun nicht mehr unterdrücken.
    „Wie bist du denn drauf? Die haben echt Probleme. Und das mit den beiden Kindern. Das ist doch wohl echt scheiße.“
    „Das hätte man sich aber auch vorher überlegen können. Selbstgewähltes Schicksal würde ich sagen. Mein Mitleid hält sich da in Grenzen.“
    „Du bist bösartig, weißt du das?“
    „Ach was, das habe ich mir aber auch redlich verdient, meinst du nicht?”
    Lachend verließ Julia die Küche und ging zu den anderen ins Wohnzimmer, gefolgt von Gitte.
    „Julia hat für uns alle Suppe gekocht“, sagte Gitte in die Runde, „wer möchte kann sich in der Küche was nehmen.“
    Anerkennend bedankte man sich bei Julia, die mehr oder weniger in der Tür stehengeblieben war, um zu sehen, wer sich alles bereit erklärt hatte beim Vernichten der Reste zu helfen.
    In einer Ecke saß Natascha mit Andreas, der nicht seine Finger von ihr lassen konnte und Julia dachte, es wäre sicher besser, die beiden würden zurück in Nataschas Zimmer verschwinden. Janine sah nicht so aus, als würde sie sich für ihre Freundin freuen. Mit einem Gesichtsausdruck, der ihre Laune widerspiegeln sollte, saß sie ihnen gegenüber.
    Ein anderer Freund von Steffen hatte offensichtlich gefallen an Janine gefunden und versuchte ihre Laune zu heben, in dem er ihr Witze erzählte, die sie aber nicht lustig fand.
    Robert hatte sich aufs Sofa gesetzt und unterhielt sich mit der Freundin eines Kollegen von Steffen, der so müde war, dass ihm beinah die Augen zufielen. Steffen stand am

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