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Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)

Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition)

Titel: Leben, Liebe, Zuckerguss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrun Misselhorn
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glaube, du brauchst mal eine Pause. Irgendwie siehst du mitgenommen aus. Ist irgendetwas passiert?“
    „Was soll schon los sein?“
    Julia wirkte niedergeschlagen und Robert sah sie durchdringend an.
    „Okay“, gab sie zu, „ich dachte es sei eine gute Idee zu Laufen.“
    „Wie, das verstehe ich nicht?“
    „Ich habe Sport getrieben.“
    Jetzt war es raus. Julia hatte gehofft diesen Umstand verheimlichen zu können, da es ihr peinlich war, dass sie sich bereits nach dem ersten Mal kaum mehr bewegen konnte. Robert fing leise an zu lachen, konnte sich jedoch bald kaum zusammenreißen und prustete ihr sein Lachen entgegen.
    „Das ist nicht witzig.“
    „Doch“, Robert versuchte sich wieder zu beruhigen, „entschuldige, aber das ist wirklich komisch.“
    „Keiner von euch kann sich wohl vorstellen, wie schwer es ist abzunehmen, oder?“
    „Doch, sicher. Ich hab auch mal zehn Kilo weggehungert.“
    „Wirklich? Das hätte ich nicht gedacht. Aber dann mach dich nicht lustig über mich, du weißt selbst, wie schwer das ist.“
    „Klar weiß ich das. Aber es ist zu komisch. Ich stell mir dich grad beim laufen vor.“
    Ein erneuter Lachanfall war nicht zu unterdrücken, dabei klopfte er mit der flachen Hand auf seinen Schreibtisch vor Vergnügen. Julia wechselte ihren Teint und wäre am liebsten im Erdboden versunken.
    „Entschuldige“, sagte Robert, dabei nach Luft ringend, „ich bin unmöglich. Aber du weißt ja, wer den Schaden hat ...“
    Nur schwer konnte er sein Lachen unterdrücken.
    „Ihr werdet alle noch sehen, was ihr davon habt. Und ich werde es schaffen, nur das du es weißt.“
    Sie versuchte ihren Worten mehr Ausdruck zu verleihen und stellte sich dabei vor seinen Schreibtisch, mit den Armen darauf stützend und ihn streng ansehend.
    „Schon gut“, Robert hatte sich nun wieder komplett unter Kontrolle und war wieder der Anwalt, den nichts aus der Ruhe brachte, „ich mach mir langsam ernsthafte Sorgen. Du brauchst einfach mal Abstand.“
    Julia hatte sich wieder in den Sessel gegenüber seines Schreibtisch ’ gesetzt.
    „Das sagt genau der Richtige. Ausgerechnet du solltest mich doch verstehen.“
    Sie spielte darauf an, dass Robert nur ungern Urlaub nahm. Auch hier war sie sich nicht sicher, warum dem so war. Wollte er keine Zeit mit seiner Frau und den Kindern verbringen? Mehr als einmal waren sie ohne ihn gefahren oder er hatte seine Familie lediglich am Urlaubsort für ein paar Tage besucht.
    „Das tue ich, ehrlich. Aber du siehst wirklich kaputt aus. Hast du dich in letzter Zeit mal im Spiegel gesehen?“
    „Was für eine Frage? Natürlich.“
    „Fällt dir nicht auf, wie du aussiehst?“
    „Außer, dass ich noch immer zu dick bin, nichts.“
    „Nein, das ist es nicht. Du hast abgesehen davon schon abgenommen, das sieht man doch.“
    Das war ein Satz, der sie fast aus der Fassung brachte. Warum hatte ihr das bisher noch niemand gesagt?
    „Findest du, dass man es schon sieht?“
    „Ja klar. Dein Gesicht ist viel schmaler geworden.“
    Unwillkürlich griff sie sich mit den Händen an ihre Wangen. Ihre Laune war schlagartig besser und sie fühlte sich gut. Nun würde endlich alles gut werden und sie wirklich, wirklich abnehmen.
    „Okay“, sagte sie, „dann bleib ich eben zu Hause. Wie lange muss ich denn in den Arrest?“
    „Das ist doch keine Strafe. Du sollst dich erholen. Also wenn du drei Wochen möchtest?“
    „Spinnst du? Drei Wochen, auf gar keinen Fall.“
    „Doch!“
    „Nein.“
    „Doch!“
    „N E I N!“ Sie betone die Silben und zog sie in die Länge, ihm dabei direkt in die Augen sehend.
    Das funktionierte eigentlich immer. Jedenfalls hatte sie die Erfahrung bereits bei Gericht nachhaltig ausprobiert. Wenn sie diesen eigenen Blick aufsetzte und die Menschen dabei direkt in ihre Augen sah, konnte keiner widerstehen und gaben ihr recht oder alles zu.
    „Das funktioniert bei mir nicht. Vergiss nicht, das hast du von mir gelernt“, dabei grinste er breit.
    „Mist .“
    D as hatte sie vergessen, was wohl daran lag, dass sie diesen Blick perfektioniert hatte.
    „Und außerdem bin ich dein Chef und damit habe ich immer recht und du bleibst für drei Wochen zu Hause, basta.“
    „Das kannst du mir nicht antun“, sie änderte ihre Strategie, legte ihr Klein-Mädchen-Lächeln auf und sah ihn dabei aus mitleiderregenden Augen an.
    „Drei Wochen“, seine Stimme war bestimmt und ließ keine Widerrede zu.
    „Na gut“, gab sie endlich nach, „aber du wirst sehen,

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