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Leben mit Hochsensibilitaet

Leben mit Hochsensibilitaet

Titel: Leben mit Hochsensibilitaet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marletta-Hart Susan
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daran, dass ich ständig Energien anderer Menschen mit mir herumtrage, wodurch ich mit meinem eigenen Selbst nicht gut in Kontakt komme. Trotz dieser Schwierigkeit, bei einer Sache Fuß zu fassen, habe ich durch meine Sensibilität eine gute Intuition. Diese Intuition bringt mich häufig auf mehrere Spuren gleichzeitig, die alle attraktiv erscheinen und denen ich folgen will. Das passiert mir auf allen möglichen Gebieten, besonders bei der Arbeit und im Studium. Ich habe das Gefühl, dass ich schon jahrelang auf der Suche nach meiner Bestimmung bin.“
    Als Schlussfolgerung können wir also formulieren: Hochsensible, wie auch schizoide Persönlichkeitstypen, haben offensichtlich besonderen Bedarf, sich gut zu verwurzeln oder zu erden, damit sie besser in ihrem Körper und in ihrer Mitte präsent sind. Erden birgt Ruhe und Stille in sich. Wer geerdet ist, ist verankert und doch offen, ist empfänglich wie die Erde, ist still und aufmerksam. Ein Baum ist ein schönes Beispiel eines gut geerdeten Lebewesens. Was fest im Boden steht, kann nicht entwurzelt werden. Ein gut verwurzelter Baum kann eine Windböe verkraften. Menschen mit hochsensiblem Charakter werden in ihrem Leben immer wieder mit kräftigen Sturmböen zu tun haben, ob sie wollen oder nicht. Sie können lernen, sich selbst zu stärken – denn die Umgebung lässt sich häufig nicht oder nur teilweise ändern. Erden beginnt mit einem guter Körperwahrnehmung und guter Körperversorgung. Am Ende dieses Kapitels findest du Tipps und Hinweise, um die Erdungs-Qualität zu verbessern. Schau schon einmal hin, wenn du neugierig bist. Komm dann aber hierhin zurück, lies hier auf jeden Fall weiter und probiere die Übungen aus, die ich vorstelle.
    Was ist Erden genau? Ich nannte bereits einige Punkte. Erden ist:
    • sich seines Körpers und dessen Grenzen bewusst zu sein
    • sich bewusst zu sein, dass man hier und jetzt lebt
    • sich bewusst zu sein, dass man eine selbstständige, unabhängige Person ist
    • sich selbst als ein Ganzes zu erfahren
    • sich bewusst zu sein, dass man genährt wird durch Energie, die aus der Erde kommt
    • die Energie, die nach unten, zu den Füßen, zum Boden gerichtet ist (gleichgültig, bei welcher Aktivität).
    Diese Energie fühlt man besonders im Kontakt mit dem Boden (durch die Füße) und im Kontakt mit Materialien, die „erdig“ sind – wie Steine, Modellierton, Erde, natürlicher Erdboden -– und grundsätzlich im Kontakt mit der Natur.
    In unserer westlichen Gesellschaft wird das Geerdetsein unterbewertet; wir haben gelernt, verkopft zu leben. Unsere Energie ist vor allem geistig und nach oben gerichtet: in Richtung Oberkörper, zum denkenden Gehirn und zu den tätigen Armen. Wir sind ausgerichtet auf Denken, Wollen und Handeln. Das sind Aspekte, die oft in Zusammenhang gebracht werden mit der männlichen oder der geistigen Kraft. Im Osten nennt man dies die Yang-Energie. Dort wird diese Energie angesehen als Kraft, die Richtung und Bewegung verleiht, während die Yin-Energie Raum und Beruhigung gibt. Zwischen Yin und Yang bestehen weitere qualitative Unterschiede: So wird Yang auf den Himmel und die Sonne bezogen, auf Licht und Wärme, während Yin auf die Erde bezogen wird, auf das Irdische, Dunkle und Kühle. Für jeden natürlichen Prozess sind beide Kräfte oder Energien nötig. Wenn Yin und Yang im Gleichgewicht sind, entsteht die Möglichkeit des Lebens. Im Westen, letztlich auch unter Einfluss des Christentums, herrscht grundsätzlich Yang vor. Die weibliche und körperliche Energie wird in gewissem Maß unterdrückt. Man denke an den Zölibat, an geistige Gelöbnisse und die (übermäßige) Wertschätzung des Nicht-Irdischen, des Himmlischen. Und dort, wo die Vorherrschaft der christlichen Kirchen schwindet, werden Weiblichkeit und Körperlichkeit verzerrt dargestellt. Die Medien beispielsweise zeigen uns lediglich Zerrbilder: Die Körper der Frauen werden schlank und fest dargestellt, nicht mehr rund und weich. Heute gilt: Frauen müssen und wollen die selben Leistungen erbringen wie Männer und wollen ihnen auf gesellschaftlichem Niveau nicht nachstehen. Es geht um unmittelbare Resultate, umschnellen Reichtum und Erfolg. Und dabei laufen wir Menschen Gefahr, zu vergessen, dass wir dafür entsprechend innerlich genährt und ausgestattet sein müssen. Für Stille und Ruhe haben wir immer weniger Zeit. Wir müssen Leistung erbringen, und das beginnt schon in jungem Alter. Wo ich lebe, in der Schweiz, werden

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