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Leben nach dem Tod - warum es nicht irrational, sondern logisch ist, an das Jenseits zu glauben

Leben nach dem Tod - warum es nicht irrational, sondern logisch ist, an das Jenseits zu glauben

Titel: Leben nach dem Tod - warum es nicht irrational, sondern logisch ist, an das Jenseits zu glauben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arkana Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Welten
     
    Die zentrale Botschaft, die uns die
naturwissenschaftliche Forschung der letzten
hundert Jahre vermittelt hat, lautet, dass die
menschliche Erfahrung häufig ein unzuverlässiger
Wegweiser ist, wenn wir die wahre Natur der
Wirklichkeit suchen. 1
    Brian Greene, Der Stoff, aus dem der Kosmos ist
     
     
    Nahtoderfahrungen beweisen zwar nicht, dass es ein Leben nach dem Tod gibt, aber sie legen die Möglichkeit nahe. In diesem Kapitel werden wir die relevanten Ergebnisse der modernen Physik überprüfen. Atheisten führen immer wieder die Physik ins Feld, wenn sie argumentieren, dass wir rein materielle Geschöpfe sind, die lediglich aus Atomen und Molekülen bestehen. Das Verhalten der Materie folgt den Naturgesetzen, und diese Gesetze sind den Wissenschaftlern heute bekannt. Angesichts der Eigenschaften der Materie haben wir keine Chancen auf ein Leben nach dem Tod, weil die Funktionen des menschlichen Körpers dann zusammenbrechen und er sich auflöst. Außerdem erklären Atheisten, dass die religiöse Vorstellung der Ewigkeit die Existenz exotischer Orte wie Himmel und Hölle
voraussetzt. Das Problem besteht darin, dass wir in einem materiellen Universum leben und diese alternativen Welten nirgendwo zu existieren scheinen, außer vielleicht in der Einbildung der Gläubigen. Folglich sei der Gedanke, dass Menschen über den Tod hinaus leben könnten, einfach lächerlich. Ich werde in diesem Kapitel zeigen, dass das atheistische Argument falsch ist. Die moderne Physik untergräbt nicht etwa die Chancen für ein Leben nach dem Tod, sondern vielmehr die Voraussetzungen des Materialismus. Außerdem eröffnen neue Entdeckungen in der Physik Szenarios, in denen Materie mit anderen Eigenschaften in Welten außerhalb unseres Universums überleben kann. So fantastisch das klingen mag, die moderne Physik hat die Möglichkeit eines Lebens nach dem Tod legitimiert.
    Beginnen wir mit der Frage, was wahr sein muss, damit es ein Leben nach dem Tod geben kann. Zunächst einmal erfordert das Leben nach dem Tod eine fortdauernde Existenz. Wie wir gesehen haben, gibt es für die Unsterblichkeit zwei wesentliche Grundideen: das Überleben der Seele oder der gesamten wiederhergestellten Person. Auf den ersten Blick erkennt man, dass ziemlich viele Voraussetzungen erfüllt sein müssten, wenn diese Vorstellungen realistisch sein sollen. Alle Prämissen reichen weit über die menschliche Erfahrungswelt hinaus. Die buddhistische Idee einer Wiedergeburt in anderen Welten macht die Existenz ebensolcher Welten erforderlich. Im Christentum sind Himmel und Hölle ewige Reiche, die sich nicht nur jenseits des Universums, sondern auch außerhalb von Raum und Zeit befinden. Folglich braucht man Welten oder Universen jenseits von Raum und Zeit. Die abrahamitischen Religionen versichern ebenfalls, dass wir alle nach dem
Jüngsten Gericht wieder einen Körper haben werden, der in gewisser Weise materiell, aber doch unvergänglich ist. Das setzt voraus, dass die Materie über Eigenschaften verfügt, die sich radikal von den Qualitäten jeder uns bisher bekannten Materie unterscheiden. Was sagt die moderne Physik dazu? Sind solche Dinge überhaupt möglich – und ist es sinnvoll, daran zu glauben?
    Der Philosoph Bertrand Russell hat darüber intensiv nachgedacht und die Fragen mit einem entschiedenen Nein beantwortet. Russell argumentiert, dass all unsere Erfahrungen an Raum, Zeit und Materie gebunden sind. Es gibt nachweislich Naturgesetze, die zeigen, was Materie ist und wie sie sich verhält. Da wir Erfahrung auf diese Weise definieren, ist es sinnlos, von andersgearteten Erfahrungen zu sprechen, die nach dem Tod kommen. »Jede Erfahrung«, so argumentiert Russell, »gleicht wahrscheinlich den Erfahrungen, die wir kennen.« Und wenn wir uns nicht einmal vorstellen können, dass unsere Art von Erfahrung nach dem Tod weiterbesteht, nun, dann müssen wir sagen, dass es kein Leben nach dem Tod gibt. 2 Sogar Mitte des 20. Jahrhunderts, als Russell diese Worte schrieb, war seine Argumentation sehr fragwürdig. Er hätte wissen sollen, dass in den vorangegangenen Jahrzehnten eine wissenschaftliche Revolution stattgefunden hatte, die nicht weniger epochal war als die kopernikanische. Diese Revolution, die den Übergang von der klassischen zur modernen Physik repräsentiert, implizierte eine vollständige Neuformulierung der Gesetze von Raum, Zeit und Materie, wie man sie bis dahin verstanden hatte und wie sie uns heute noch in unserer

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