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Leben nach dem Tod - warum es nicht irrational, sondern logisch ist, an das Jenseits zu glauben

Leben nach dem Tod - warum es nicht irrational, sondern logisch ist, an das Jenseits zu glauben

Titel: Leben nach dem Tod - warum es nicht irrational, sondern logisch ist, an das Jenseits zu glauben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arkana Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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übernatürliche Eingriffe geschieht, dann muss die Fähigkeit, solche Ergebnisse zu erzielen, in die Materie selbst eingebaut sein. Manche Wissenschaftler bezeichnen diese Eigenschaft als »emergent«, aber das ist nur ein anderer Ausdruck dafür, dass materielle Substanzen sich auf eine Weise verbinden können, die neue Eigenschaften entstehen lässt, von denen in den Ausgangsstoffen nichts zu beobachten war. In seinem Buch Reinventing the Sacred spricht Stuart Kauffman von »einem emergenten Universum unablässiger Kreativität«, das den physikalischen Gesetzen folgt, aber Ergebnisse hervorbringt, die nicht ersichtlich oder vorhersagbar waren. 11
    Kauffman würde zugeben, dass wir in diesem Fall nicht nur über Wasserstofund Sauerstoff sprechen, die sich zu Wasser verbinden, sondern auch über Kohlenstoff, Wasserstoff und andere Elemente, welche sich zu Lebewesen verbinden, die atmen, sich bewegen und sich fortpflanzen. Mit anderen Worten: Materie muss nicht nur das Potenzial
haben, neue Eigenschaften hervorzubringen, sie muss auch das verborgene Potenzial zur Lebendigkeit haben. Unter günstigen Bedingungen muss Materie fähig sein, sich in extrem unterschiedlichen Formen zu manifestieren: Ameisen, die sich mit Hilfe der Sonne als Kompass auf ihrem Heimweg über unmarkiertes Gelände orientieren; Vögel, die im Winter sämtliche Nahrungsvorräte wiederfinden, welche sie im Herbst gesammelt haben; Fledermäuse, die in der Dunkelheit navigieren und Beute orten können, indem sie ein Art akustischer Signale nutzen, die man als »Echolokation« bezeichnet. Die Evolution kann uns zeigen, warum diese Eigenschaften ausgewählt wurden, aber sie kann uns nicht erklären, wie die Materie ursprünglich in den Besitz solcher Fähigkeiten kam.
    Es scheint unglaublich, dass bloße Atome und Moleküle solche Ergebnisse ohne Unterstützung von außen erzielen können, aber die naturalistische Erklärung führt zu genau diesem Ergebnis. Die moderne Naturwissenschaft hat gezeigt, wie die Natur als ein Netzwerk intelligenter Systeme funktioniert. Naiv von außen betrachtet, wirkt Materie täuschend inaktiv und beschränkt, doch unter der Oberfläche befindet sich ein einleuchtendes Drehbuch, das in der Sprache der Mathematik geschrieben ist. Mathematik funktioniert auf eine Weise, die durch physikalische und natürliche Gesetze beschrieben werden kann. Diese Gesetze wurden durch keinen Gesetzgeber erlassen, und soweit wir wissen, wird kein einziges von irgendeinem materiellen Objekt gebrochen. Irgendwie spielen Quarks und Elektronen ihre Rolle nach vorgegebenen Regeln. Irgendwie beherrschen diese kunstvoll strukturierten und universell einheitlichen Regeln die vielfältigen Funktionen der Natur. Was wir hier
haben, ist, mit anderen Worten, eine sehr ausgeklügelte architektonische und informationelle Blaupause, die in das Wesen der Materie eingeprägt ist. Der Physiker Paul Davies bezeichnet sie als »kosmischen Code«. 12
    Davies stellt die Frage: Wer hat diesen Code ersonnen? Das ist die Frage nach dem intelligenten Design, ein Thema endloser Kontroversen. Aber ich will mich hier auf eine andere Frage konzentrieren: Was offenbart dieser Code? Oder präziser: Lassen sich in dem Code ein fundamentales Muster und die Art und Weise entdecken, wie es sich in der Natur manifestiert? Natürlich lässt es sich entdecken, und das Muster befindet sich direkt vor unseren Augen. Wir erkennen es nicht nur in den Wegen, die zur Evolution führen, sondern auch in den Wegen, welche die Evolution selbst genommen hat. Aber die meisten Biologen sind blind dafür, aus dem einfachen Grund, weil sie im Prinzip die Teleologie ablehnen. Diese Ablehnung reicht bis in Darwins Zeit zurück und hat sich historisch aus Darwins eigener Absage an eine göttliche Teleologie entwickelt. Doch wie wir gesehen haben, war Darwin durchaus ein Verfechter der natürlichen Teleologie. Vielleicht hat die Idee der Teleologie als solche in der Biologie deshalb einen derart schlechten Ruf, weil der Sozialdarwinismus eine so unerfreuliche Wendung nahm, die schließlich zu Zwangssterilisationen führte und in mancher Hinsicht den Nationalsozialismus förderte.
    Der Plan, um den es hier geht, hat jedoch nichts mit dem Sozialdarwinismus zu tun und unterscheidet sich klar von der göttlichen Teleologie. Bedenken Sie diese Passage aus dem Buch A Many-Colored Glass des Physikers Freeman Dyson: »Bevor die komplizierten Muster des Lebens mit Bäumen,
Schmetterlingen, Vögeln und

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