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Leben nach dem Tod - warum es nicht irrational, sondern logisch ist, an das Jenseits zu glauben

Leben nach dem Tod - warum es nicht irrational, sondern logisch ist, an das Jenseits zu glauben

Titel: Leben nach dem Tod - warum es nicht irrational, sondern logisch ist, an das Jenseits zu glauben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arkana Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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lediglich ein Teilbereich der materiellen? Ich werde die stärksten Argumente des Materialismus abwägen und zeigen, dass sie zu kurz greifen. Wir können das Wirken unseres Geistes nicht einfach nur mit den Aktivitäten von Neuronen erklären. Und wir werden dabei feststellen, dass
die Wissenschaft ein noch tiefer reichendes Problem hat: Sie kann objektive Gegebenheiten wie Neuronen verstehen, nicht jedoch subjektive wie Gedanken.
    Beginnen wir mit einer grundlegenden Unterscheidung menschlicher Erfahrungen. Wir haben Erfahrungen mit materiellen Objekten wie Zügen, Seen, Kieselsteinen und Heftmaschinen. Wir haben auch solche mit geistigen Phänomenen wie Gedanken, Ideen, Gefühlen, Entscheidungen und Wahrnehmungen. Materielle Erfahrungen ergeben sich aus dem, was in der Außenwelt geschieht. Dort befinden sich Dinge, die Masse, Gewicht und Dimension haben und von anderen Menschen ebenso beobachtet und erfahren werden können. Wenn wir unser geistiges Auge nach innen wenden, entdecken wir jedoch eine völlig andere Welt. Das ist die Welt der »inneren« Erfahrung, und sie wird ständig durch neue Gedanken und Gefühle aufgewühlt. »Heute ist es ganz schön langweilig … Ob ich vielleicht ins Kino gehen sollte …? Na ja, es gibt nichts Sehenswertes. « Derartige Ideen und Stimmungen gehören ganz allein uns – solange wir sie für uns behalten, sind sie für andere unsichtbar –, und doch erleben wir sie genauso stark und direkt wie die äußere Welt.
    Die Vorstellung, dass Menschen zwei getrennte, unterschiedliche Welten bewohnen – die materielle und die mentale – , bezeichnet man als »Dualismus«. Platon war Dualist, aber der berühmteste Vertreter des Dualismus ist der Philosoph René Descartes, der die Menschen für eine seltsame Verbindung aus materiellem Körper und immateriellem Geist hielt. Unser Körper, so sagte er, sei etwas Materielles und unterliege folglich den Gesetzen der Physik, die alle materiellen Objekte beherrschen. Unser Geist sei
dagegen nichtmateriell und deshalb von diesen Gesetzen ausgenommen. Der kartesianische Dualismus geht davon aus, dass wir unser Geist sind, aber einen materiellen Körper besitzen. Bis in die jüngste Zeit hat der Dualismus im Westen unangefochten geherrscht, und die Väter der modernen Neurowissenschaften – Charles Sherrington, Wilder Penfield und John Eccles – waren sämtlich Dualisten. Die meisten Menschen in der Welt sind und waren stets instinktive Dualisten, weil der Dualismus exakt unsere Alltagserfahrung zu beschreiben scheint.
    Wenn der Dualismus wahr ist, dann ist ein Leben nach dem Tod nicht nur möglich, sondern plausibel, weil unser immaterieller Geist sich vom materiellen Körper unterscheidet und die Sterblichkeit des Körpers in keiner Weise den Tod des Geistes impliziert. Mehr noch, der Tod des Körpers wird zu einer Art Befreiung für den Geist, weil dieser während des Lebens untrennbar mit dem Körper verbunden ist. Denken Sie an Dämpfe oder Gase, die in eine Flasche eingeschlossen sind. Wenn Sie die Flasche zerschlagen, haben Sie den Dampf nicht zerstört, sondern freigesetzt. Sein Schicksal ist nicht an das Schicksal der Flasche gebunden, weil Flasche und Inhalt verschiedenartig sind. Platon und Descartes haben in diesem Sinne für die Unsterblichkeit der Seele argumentiert, und angesichts ihrer Grundannahme sind die Argumente überzeugend.
    Aber stimmt die Prämisse? Der Dualismus birgt ein Problem, das die meisten heutigen Philosophen veranlasst hat, ihn aufzugeben. Dieses Problem wird deutlich, wenn wir eine ganz einfache Frage stellen: Wie wirkt ein Geist auf einen Körper? Oder spezifischer: Wie verursacht ein Gedanke die Bewegung eines Fingers oder einer Hand? Auf
den ersten Blick wirken diese Fragen ungeheuer dumm. Schau her, ich denke, dass ich meinen Finger bewegen will, und schon habe ich es getan. So funktioniert das. Aber das ist keine angemessene Erklärung. Sie haben es getan, also muss es möglich sein, aber wie ist es möglich? Bedenken Sie: Die materielle Welt folgt den Gesetzen der Physik. Wenn man einen Gegenstand bewegen will, dann muss eine Kraft auf ihn wirken. Nehmen wir an, eine Billardkugel liegt auf einem Tisch. Sie können sich neben diesen Tisch stellen, aber egal, wie sehr Sie denken und hoffen und wünschen, Sie können die Kugel nicht durch reine Gedankenkraft in Bewegung versetzen. »Beweg dich, Kugel, na, komm schon, du kannst das!« Sorry, und glauben Sie nicht, dass Ihre medial veranlagte Tante das

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