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Leben nach dem Tod - warum es nicht irrational, sondern logisch ist, an das Jenseits zu glauben

Leben nach dem Tod - warum es nicht irrational, sondern logisch ist, an das Jenseits zu glauben

Titel: Leben nach dem Tod - warum es nicht irrational, sondern logisch ist, an das Jenseits zu glauben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arkana Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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15 Das bedeutet, dass die Wissenschaft auf die Untersuchung materieller Dinge begrenzt ist, die objektiv und öffentlich beobachtet werden können. Die subjektive Domäne jedoch, also die Domäne des Mentalen, entzieht sich nach Monods Kriterium weitgehend dem Zugriff der Wissenschaft. Folglich brechen wissenschaftliche Einwände gegen die Seele zusammen, weil die Seele weder materiell noch objektiv ist. Die wissenschaftliche Suche nach der Seele wird zu einem weiteren kläglichen Beispiel dafür, dass man verlorene Schlüssel nur unter der Laterne sucht. Wird das Leben nach dem Tod dadurch zu einer realistischen Vorstellung? Noch nicht, wohl aber zu einer plausiblen. Die modernen Neurowissenschaften lassen keinen Zweifel daran, dass man den Geist nicht mit dem Gehirn gleichsetzen kann. Und auch wenn Schädigungen des Gehirns sich auf mentale Funktionen auswirken können, sind beide doch getrennt. Dadurch wird es möglich, dass unser immaterieller Geist und unser Bewusstsein das Ende unserer körperlichen Existenz überleben.

Kapitel 8
Das immaterielle Selbst
    Wie das Bewusstsein den Tod überleben kann
     
    Gehirne sind automatische, regelgeleitete,
determinierte Einheiten, während Menschen
persönlich verantwortlich handeln und frei sind,
eigene Entscheidungen zu treffen. 1
    Michael Gazzaniga, The Ethical Brain
     
     
    Jetzt wollen wir uns der Frage zuwenden, ob das Leben nach dem Tod nur möglich oder wirklich realistisch ist. Zunächst werden wir uns noch einmal mit dem Dualismus beschäftigen, der in der Wissenschaft ein erstaunliches Comeback erlebt hat. Zwar verstehen wir immer noch nicht ganz, wie Körper und Geist miteinander interagieren, aber wir haben eine erste Antwort auf etwas, was uns bisher wie ein unlösbares Problem erschienen ist. Wie wir gesehen haben, ermöglicht der Dualismus ein Leben nach dem Tod, aber er untermauert es nicht. Das hat damit zu tun, dass der Geist vielleicht immer noch einen irdischen Körper zur Inkarnation benötigt, so wie Softwareprogramme bestimmte Arten von Hardware brauchen. Deshalb müssen wir untersuchen, ob es Bereiche unseres mentalen Lebens gibt, die völlig unabhängig vom Körper
sind, ja sogar unabhängig von den Naturgesetzen, die über den materiellen Körper herrschen. Wenn das so ist, dann dürfen wir damit rechnen, dass der Geist nach dem Tod entweder aus eigener Kraft weiterleben kann, wie Sokrates glaubte, oder in Verbindung mit einem größeren Geist, wie Hindus und Buddhisten es annehmen, oder in einer anderen Art von Körper, wie es den Vorstellungen der abrahamitischen Religionen entspricht. Indem wir zwei entscheidende Merkmale des mentalen Lebens – Bewusstsein und freien Willen – untersuchen, werde ich zeigen, dass es Aspekte unseres Geistes gibt, die sich nicht auf den materiellen Körper oder die ihn beschreibenden Gesetze reduzieren lassen. Wenn sich meine Argumente als stichhaltig erweisen, werden sie meinen ersten Beweis für ein Leben nach dem Tod darstellen.
    Die Philosophie des Dualismus wird durch unsere alltäglichen Erfahrungen gestützt. Wir reden so, als würde sich unser Geist vom materiellen Gehirn unterscheiden. Man sagt etwa: »Greg hat den Entschluss gefasst, ins Konzert zu gehen.« Und nicht: »Gregs Hirnschaltkreise haben ihn veranlasst, ins Konzert zu gehen.« Descartes hat sich jedoch nicht nur auf seine Intuition verlassen, als er sich für den Dualismus aussprach. Er hat mehrere Argumente vorgebracht, und ich konzentriere mich hier auf eins, das in seinen Werken seltsamerweise nicht auftaucht, das ihm aber der Philosoph Antoine Arnaud zugeschrieben hat. Es lautet so: Wenn der Geist vom Körper unabhängig ist, dann sollten wir etwas über den Geist behaupten können, das nicht für den Körper gilt. (Erinnern Sie sich an Leibniz und sein Prinzip der Identität des Ununterscheidbaren, das letztlich mit dieser Behauptung identisch ist.) Aber was könnte das
sein? Wir alle kennen das berühmte Prinzip des Zweifels von Descartes. Descartes stellte die Frage, wie wir irgendetwas sicher wissen können. Wie können wir sicher sein, dass unsere Sinne uns nicht täuschen? Wie können wir wissen, dass wir unser Leben nicht nur träumen? Ich denke, ich sehe dort drüben ein paar Palmen, aber woher weiß ich, dass sie kein Trugbild sind? Ich denke, ich habe ein Gehirn, aber wie kann ich wissen, dass nicht ein böser Dämon die Beweise manipuliert hat, um mich zu täuschen?
    Aus ebendiesen Zweifeln leitete Descartes ab, dass es

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