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Leben nach der Schule

Leben nach der Schule

Titel: Leben nach der Schule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Regine Rompa
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viele von ihnen reizt es, den Weg zum Ziel zu machen und dabei Menschen kennenzulernen, die sie sonst niemals getroffen hätten.
    Aber Vorsicht! Manche Menschen will man gar nicht kennenlernen. Wenn man dann bereits neben ihnen im fahrenden Auto sitzt, hat man wenig Möglichkeit, noch auszuweichen und ist völlig ausgeliefert. Wie sehen Tramper diese Gefahr? Von den Vor- und Nachteilen, Reizen und Risiken des Trampens handelt dieses Kapitel.
    Spontanes Mitfahren
    Obwohl man Reisen per Autostopp meistens mit den Hippies verbindet, trampen laut Abgefahren e. V. heute mehr Menschen als je zuvor.
    Es gibt sogar eine jährlich stattfindende Trampermeisterschaft, bei der es darum geht, wer am schnellsten von A nach B kommt. Ist Trampen eine Art Sport geworden? Und warum wählen Menschen eine Fortbewegungsart, die langsamer ist und mehr Überraschungen birgt als eine Reise mit der Deutschen Bahn?
    Neben dem Kontakt zu neuen Menschen geht es vielen Trampern um die Suche nach Abenteuer und die Flucht aus dem Alltag. Sie beschreiben ein Stück Pappe mit Edding, stellensich mit aufgerichtetem Daumen daneben und warten, bis sie jemand mitnimmt.
    Für BW L-Student Christian, der im Internet eine Webseite ( www.anhalterfreunde.de ) betreibt, ist Trampen »sozial, ökonomisch und ökologisch«. Das statistische Risiko, dass bei dem ganzen Spaß doch einmal etwas passiert, bezeichnet er als relativ gering: »Statistisch gesehen sterben in Deutschland insgesamt 0,06 % der Menschen durch einen tätlichen Angriff, was wiederum einen Anteil von 1,47 % an den nichtnatürlichen Todesfällen ausmacht. Nimmt man jetzt diese – im Verhältnis gesehen geringe – Anzahl der 451 tätlichen Angriffe und bedenkt, welcher verschwindend geringe Prozentsatz davon wohl Tramper betrifft oder zuzuschreiben ist, kommt man auf eine Zahl, die nicht mehr ins Gewicht fällt. Das Risiko, eines nichtnatürlichen Todes zu sterben, verringert man demnach nicht entscheidend, wenn man das Trampen unterlässt oder keine Tramper mitnimmt.« (http:/ www.anhalterfreunde.de/​frageundantwort.htm )
    Natürlich muss nicht das Schlimmste passieren. Nicht unwahrscheinlich sind beim Trampen allerdings eine Reihe anderer unangenehmer Situationen, die nicht verschwiegen werden sollten: dass dir der Fahrer nach den ersten fünf Kilometern furchtbar auf die Nerven geht, dass der fremde Fahrer nicht Auto fahren kann und mit irrer Geschwindigkeit rechts an einem Porsche vorbeizieht, dass er aufdringlich wird oder sich als Psycho herausstellt. So oder so: Du gibst beim Trampen einen wesentlichen Teil deiner Freiheit auf – nämlich die Freiheit, dich umzudrehen und den fremden Typ einfach stehen zu lassen. Wer dieses Risiko dennoch eingehen möchte, sollte in jedem Fall die Checkliste der Sicherheitsvorkehrungen berücksichtigen.
    Safety- Check für Tramper
Trampe niemals alleine!
Trampe niemals nachts!
Fahre lieber mit Frauen als mit Männern mit.
Sieh dir den Autofahrer genau an, bevor du einsteigst, und schalte deine Menschenkenntnis ein.
Sag »nein« und steig auf keinen Fall ein, wenn dir irgendetwas seltsam vorkommt.
Präge dir vor dem Einsteigen das Autokennzeichen ein und schicke gut sichtbar im Auto eine SMS mit dem Autokennzeichen an einen Freund. Bringe das Gespräch freundlich auf das Thema à la: »Das mach ich immer so. Sind ja nicht alle Menschen so nett wie Sie!«
Trete selbstbewusst auf. Sage deutlich, was du willst.
Überlege dir, ob du es nicht lieber mit einer Alternative versuchen willst, z. B. www.mitfahrzentrale.de

    Christian N. , 26,
    hat ein außergewöhnliches Hobby: Trampen

    Begonnen hat alles in unserem kleinen Dorf. Jugendliche, die nicht ständig das Taxiunternehmen »Eltern« in Anspruch nehmen wollten, hatten nur die Möglichkeit des Trampens, um ins nächste Städtchen zu gelangen.
    Irgendwann reizte mich das große Abenteuer und ich fragte mich, ob das, was zu Hause funktioniert, auch in der großen weiten Welt erfolgreich sein könnte. So stand ich kurz darauf mit weichen Knien an einer Autobahnraststätte und hob den Daumen gen Süden. Das war der Beginn meines am leidenschaftlichsten betriebenen Hobbys.
    Während für die meisten Reisenden die Fahrt nur notwendiges Übel ist und schnell vorbeigehen sollte, ist beim Trampen der Weg das Ziel und Teil der Reise. Man kann sich vom Winde treiben und das Schicksal bestimmen lassen, wohin die Reise geht. Das Spannendste dabei sind die zahlreichen Begegnungen, die man unterwegs so macht. Man

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