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Leben ohne Krankheit: »Einer der besten Mediziner Amerikas lehrt ein radikal neues Denken über unsere Gesundheit.« Al Gore (German Edition)

Leben ohne Krankheit: »Einer der besten Mediziner Amerikas lehrt ein radikal neues Denken über unsere Gesundheit.« Al Gore (German Edition)

Titel: Leben ohne Krankheit: »Einer der besten Mediziner Amerikas lehrt ein radikal neues Denken über unsere Gesundheit.« Al Gore (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Agus
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der Entwicklung schwerer Krankheiten im fortgeschrittenen Lebensalter – etwa Herzinsuffizienz, Krebs, Demenz usw.? Wie viel Schuld tragen Umgebung und Lebensweise, und wie viel die Gene, die nur durch genomische Erfassung und Intervention verändert werden können?
    Im Abschnitt »Angeboren oder anerzogen?« des dritten Kapitels sehen Sie einige Tortendiagramme, die zeigen, wie groß die Rolle der Gene einerseits und die der Umweltfaktoren andererseits bei bestimmten Störungen und Krankheiten ist. Es stimmt nachdenklich, diese Prozentzahlen einmal konkret vor sich zu sehen und zu erkennen, wie sehr wir unsere Gesundheit selbst in der Hand haben. Einige der aufgeführten Krankheiten – etwa diejenigen, die Sie nennen: Herzinsuffizienz, Krebs und Demenz – scheinen hauptsächlich genetisch bedingt zu sein, aber denken Sie daran, dass die Umgebung sowohl direkt als auch indirekt eine Rolle bei Gesundheitsrisiken spielen kann. Die Umgebung, ein Netz überlappender Faktoren von der Ernährung über die körperliche Betätigung bis hin zu Toxinen und Stressbelastung, kann letztlich auch die Gene, die Sie geerbt haben, zum Guten oder Schlechten beeinflussen. Die genetische Seite der Gleichung stellen ererbte Risikofaktoren dar – es handelt sich dabei nicht unbedingt um Gene, die die Krankheiten verursachen. Bei Fettleibigkeit zum Beispiel werden 33 Prozent den Umgebungseinflüssen zugeschrieben und 67 Prozent den ererbten Markern bestimmter Gene, die das Risiko vergrößern können, aber nicht an sich Fettleibigkeit verursachen. Wenn Ihr DNA-Profil ein erhöhtes Fettleibigkeitsrisiko anzeigt, dann muss das nicht Ihr Schicksal sein. Sie können die Umgebungsseite der Gleichung kontrollieren und dadurch Ihr Gesamtrisiko erheblich reduzieren.
    Das ist eine wichtige Unterscheidung, denn viel zu viele Menschen haben eine fatalistische Sichtweise ihrer DNA und deren Auswirkungen auf die Gesundheit. Natürlich hilft es, wenn Sie mehr über Ihre DNA wissen und dadurch bessere Entscheidungen über Ihre Gesundheitsvorsorge treffen können. Hier kommen die Genom-Untersuchungen ins Spiel. Wenn Sie Ihre Risiken kennen, können Sie nicht nur bessere Entscheidungen treffen, sondern werden auch dazu motiviert. Es geht letztlich immer um den konkreten Anreiz. Wenn ich Ihnen sage, dass Sie, gemessen am Bevölkerungsdurchschnitt, ein 30-prozentiges Risiko haben, übergewichtig zu werden, dann ist Ihnen das vermutlich ziemlich gleichgültig. Wenn ich Ihnen aber nun sage, dass Ihr genetisches Risiko für Übergewicht 60 bis 80 Prozent beträgt, dann wäre das etwas ganz anderes, oder? Vielleicht wäre das für Sie ein Anreiz, Ihre Lebensgewohnheiten zu ändern. Sie wären vielleicht auf einmal sehr erpicht darauf, Ihren Hüftumfang schmal zu halten. Das ist die Wirkung, die ein Gentest haben kann.
    Man kann es auch so sehen: Wenn Sie wüssten, dass Sie ein 90-prozentiges Herzinfarktrisiko haben, würden Sie vermutlich alles nur Mögliche tun, um Ihr Herz gut zu behandeln. Eine weitere von unzähligen, allgemein formulierten Statistiken der Art »Herzkrankheiten sind die Haupttodesursache in unserem Land« bewirkt kaum etwas. Aber wenn Sie aus Ihrem genetischen Profil erfahren, dass Sie zu einer Hochrisikogruppe für Herzinfarkte gehören, dann werden Sie das nicht ignorieren. Diese Art Information ermöglicht Ihnen auch eine realistische Einschätzung der Nachteile, die Sie dann vielleicht akzeptieren müssten. Mit einem bekannten erhöhten Herzinfarktrisiko wäre es vielleicht sinnvoll für Sie, täglich aus medizinischen Gründen ein Glas Rotwein zu trinken, falls Sie nichts gegen Alkohol haben. Es ist schon lange bekannt, dass mäßiger Alkoholgenuss, insbesondere von Rotwein, das Herzinfarktrisiko senken kann – andererseits aber potenziell das Brustkrebsrisiko erhöht. Das ist der Nachteil, den Sie in Kauf nehmen müssten, und solche Abwägungen würden Sie anstellen, wenn Sie mit Ihrem Arzt Ihren persönlichen Gesundheitsplan aufstellen.
    Auf das große Gebiet der Ernährung gehen Sie kaum ein oder verweisen auf andere Autoren wie Michael Pollan. Ich würde gerne mehr darüber erfahren, wie Sie darüber denken, dass unser größtes Problem einfach der übermäßige Konsum von Fett, konservierten Lebensmitteln, Zucker und Salz ist – die alle zu den Ursachen der von Ihnen beschriebenen Krankheiten gehören. Da gegenwärtig 15 Millionen Amerikaner an Nahrungsmittelallergien leiden und der Anteil der Menschen mit

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