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Leben ohne Krankheit: »Einer der besten Mediziner Amerikas lehrt ein radikal neues Denken über unsere Gesundheit.« Al Gore (German Edition)

Leben ohne Krankheit: »Einer der besten Mediziner Amerikas lehrt ein radikal neues Denken über unsere Gesundheit.« Al Gore (German Edition)

Titel: Leben ohne Krankheit: »Einer der besten Mediziner Amerikas lehrt ein radikal neues Denken über unsere Gesundheit.« Al Gore (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Agus
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Zukunft hoffentlich ändern.
    Heißt das, Statine sind für Sie persönlich empfehlenswert? Das kann ich nicht sagen. Die »richtige« Antwort hängt auch hier von Ihren individuellen Lebensumständen, Risiken und, natürlich, Ihrem Wertesystem ab. Die Entscheidung für ein Statin sollte unbedingt mit Ihrem Arzt abgesprochen sein. Ich möchte, dass über die Risiken und Nutzen diskutiert wird, denn es gibt keine »richtige« Antwort. Es gibt nur eine richtige Antwort für Sie, die sich aus einer Diskussion mit Ihrem Arzt ergibt und die Ihr Wertesystem respektiert. Es hilft, wenn man daran denkt, dass man bei allem, was man tut, Nachteile in Kauf nimmt. Wir steigen alle ins Auto und fahren täglich damit, obwohl wir wissen, dass wir unser Risiko erhöhen, bei einem Autounfall zu sterben. Die Spielzeuge, die wir unseren Kindern kaufen, haben Warnhinweise, die wir kaum noch beachten. Noch einmal, alles hat seine Nachteile. Jeder muss selbst wissen, welche das sind, inwieweit sie auf uns zutreffen und was wir unter unseren einzigartigen Lebensumständen gegen sie tun sollten. Für einige Menschen überwiegen die Vorteile die Nachteile. Für andere sind die Nachteile zu groß, um sie akzeptieren.
    Vergessen Sie nicht: Ich habe eine Checkliste geschrieben (die auch im Buch vorhanden ist), um jedem von uns einen ersten Schritt in die richtige Richtung zu weisen. Dieser Fragebogen wurde entworfen, um Sie auf eine Vorsorgeuntersuchung beim Arzt vorzubereiten, indem er Ihnen Hinweise gibt, was Sie dabei besprechen sollten.
    Ich habe kürzlich gelesen, dass Statine einen Warnhinweis bekommen werden, weil sie möglicherweise Diabetes auslösen. Es gibt in der Medizin so viele widersprüchliche Ratschläge, die mich verwirren. Woher soll ich wissen, welchen Quellen ich trauen kann? Ich halte mich selbst für einen gebildeten und belesenen Menschen, und dennoch habe ich Probleme, die Spreu vom Weizen zu trennen, wenn es um Gesundheitsfragen geht. Irgendwelche Tipps?
    Die Fachliteratur wird immer eine Fülle einander widersprechender Daten enthalten. Auch die Medien werden widersprüchliche Informationen verbreiten und es dadurch erschweren zu wissen, woran man glauben soll, und darauf basierend informierte Entscheidungen zu treffen. Aber Sie können der Wahrheit näher kommen, indem Sie sich an Studien orientieren, die den Goldstandard der wissenschaftlichen Methode erfüllen, nämlich doppelblinde, placebokontrollierte Studien, und hier besonders Langzeitstudien und solche, die zahlreiche klinische Studien an Tausenden, wenn nicht Zehntausenden Patienten zusammenfassen. In Kapitel 6 und 7 habe ich darauf hingewiesen, dass es ebenso wichtig ist, auf vorausschauende Studien zu achten statt auf retrospektive und bloß beobachtende. Die kürzliche Statindebatte ist ein ausgezeichnetes Beispiel. Einer der größeren neuen Datensätze, die der FDA als Grundlage für ihre Warnung vor Typ-2-Diabetes dienten, stammte aus einer beobachtenden klinischen Studie (derjenigen der Women’s Health Initiative). Analysen beobachtender klinischer Studien spielen eine wichtige Rolle, denn sie können auf ein potenzielles Problem hinweisen, aber sie sind längst nicht so eindeutig wie vorausschauende Studien, in denen zahlreiche Variablen kontrolliert werden, sodass die Ergebnisse ziemlich unumstritten sind.
    Es hat außerdem mehrere Metanalysen randomisierter klinischer Studien gegeben, die einen leichten Anstieg von Diabetes bei Statineinnahme zeigten. Aber in sämtlichen Versuchsreihen gab es auch einen dramatischen Rückgang der Herzinsuffizienzen und bei bestimmten Krebsarten. Jedes Medikament birgt Risiken, und das ist auch hier der Fall. Der Nutzen scheint allerdings die Risiken zu überwiegen, weil das klinische Ergebnis in sämtlichen dieser randomisierten Versuchsreihen immer noch besser war. Die Faktoren, die Diabetes fördern, scheinen in diesen Studien dieselben zu sein, unabhängig von einer Statineinnahme: höheres Alter, höherer Glukosespiegel und andere Anzeichen eines Stoffwechselsyndroms. Statine bringen also möglicherweise lediglich die Krankheit bei Menschen zum Vorschein, die sie sowieso bekommen hätten. Viele angesehene und renommierte Ärzte nehmen diesen Warnhinweis ernst, und ich habe großen Respekt vor ihnen, obwohl ich mit ihren Folgerungen nicht übereinstimme. Meiner Meinung nach sollten jetzt alle Ärzte den Glukosespiegel und das sogenannte glykolysierte Hämoglobin (einen 90-Tage-Marker für den

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