Leben ohne Krankheit: »Einer der besten Mediziner Amerikas lehrt ein radikal neues Denken über unsere Gesundheit.« Al Gore (German Edition)
Knochenprobleme aus.)
Hämoglobin-A1C-Test: Um zu verstehen, was Hämoglobin A1C ist, stellen Sie sich Folgendes vor: Zucker ist klebrig, und je länger er irgendwo festklebt, desto schwerer bekommt man ihn wieder weg. Auch im Körper klebt Zucker fest, besonders an Proteinen. Die roten Blutkörperchen, die im Körper zirkulieren, leben etwa 100 Tage, bevor sie absterben, und wenn an diesen Zellen Zucker festklebt, gibt das den Ärzten Aufschluss darüber, wie viel Zucker in den letzten drei Monaten vorhanden gewesen ist. In den meisten Labors liegt der Normalwert bei 4 bis 5,9 Prozent. Bei schlecht kontrollierten Diabetikern liegt er über 8 Prozent, bei gut kontrollierten unter 7 Prozent. Der Nutzen einer Hämoglobin-A1C-Messung liegt in einer besseren Langzeitübersicht (über etwa drei Monate), denn der Wert schwankt nicht so stark wie bei Blutzucker-Messungen durch Fingerstich. Es gibt zwar keine Richtlinien für den Einsatz von Hämoglobin A1C als Indikator, aber es deutet stark darauf hin, dass jemand an Diabetes leidet, wenn sein Wert erhöht ist. Das ist einer der wenigen Werte, an denen ein Arzt beim Patienten einen längerfristigen »Durchschnitt« ablesen kann, bei dem er nicht schwindeln kann. Diabetes kann man jederzeit bekommen, nicht nur bei Übergewicht. Wenn Sie also, aus welcher Ursache auch immer, daran erkranken, dann sollten Sie es auch erfahren.
Nur für Männer: Wenn Sie einen PSA-Test machen lassen, sollte auch der Testosteronwert getestet werden. Testosteron kontrolliert die Höhe des PSA-Spiegels, also verändert die Testosteronproduktion Ihres Körpers auch Ihre Parameter für einen »hohen« oder »niedrigen« PSA-Wert. Was bei dem einen ein hoher Wert ist, kann beim anderen ein niedriger sein. Vor dem Test sollten Sie mehrere Tage lang sexuelle Aktivitäten und Fahrradfahren unterlassen. Beides verändert zwar nicht den PSA-Wert, kann aber die Resultate negativ beeinflussen und unnötige Belastungen verursachen, wenn man den Test wiederholen muss.
Wenn Ihr Arzt Ihre Vitalwerte testet, müssen Sie bedenken, dass diese nur für einen bestimmten Zeitpunkt gelten. Der Arzt hat keine Durchschnittswerte für die letzten sechs Monate erhoben. Viele von uns beobachten ganzjährig ihr Gewicht. Das können – und sollten – wir auch für unsere übrige Metrik tun. Sie können Ihre Körpertemperatur und den Blutdruck leicht messen; die entsprechenden Geräte sind in jeder Apotheke erhältlich. Am besten überprüfen Sie an zwei oder drei Tagen pro Woche Ihren Blutdruck jeweils zu verschiedenen Tageszeiten, um festzustellen, wie und wann er schwankt. Legen Sie eine Tabelle an und notieren Sie sich die Messwerte in bestimmten Intervallen über den Tag. Machen Sie Anmerkungen über besondere Umstände während der Messung, zum Beispiel, ob Sie gerade ein entspannendes Glas Wein getrunken oder aber einen entnervenden Telefonanruf hinter sich haben. Bringen Sie die Tabelle mit zur Vorsorgeuntersuchung.
Je nach Alter und Ihren persönlichen Risikofaktoren werden Sie und der Arzt noch weitere Tests hinzuziehen. Mammografien, Koloskopien, Pap-Abstriche, PSA- und Testosterontests und so weiter sollten alle im Hinblick auf Ihre Situation in Betracht gezogen werden. Wenn enge Blutsverwandte schon in jungen Jahren an bestimmten Krebsarten erkrankt sind, dann sollten Sie darüber sprechen, sich früher auf diesen Krebs hin testen zu lassen, als es für die Allgemeinheit empfohlen wird. Wenn Sie viel Fisch essen, besonders Schwert- und Thunfisch, dann wäre vielleicht auch ein Quecksilbertest angebracht.
Fragen Sie nach, welche Impfungen und anderen Vorsorgemaßnahmen für Sie, für Ihre Altersgruppe und Ihr Risikoprofil relevant sind. Eine Impfung gegen Gürtelrose zum Beispiel könnte für Sie in Betracht kommen, wenn Sie über 60 Jahre alt sind. Versuchen Sie unbedingt, sich durch gut dokumentierte Studien auf dem Laufenden darüber zu halten, was Sie an Vorsorgemaßnahmen gegen bekannte Risikofaktoren ergreifen können. Falls nicht das Gegenteil demonstriert wird, sollten die meisten Menschen über 40 Jahre Statine einnehmen, besonders jene mit erhöhtem Cholesterin- und/oder erhöhtem CRP-Wert, beides sind Risikofaktoren für Herzinfarkte und Schlaganfälle. Wenn Sie über 40 Jahre alt sind und ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben, sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber, ob es für Sie einen Grund gibt, keine Statine zu nehmen.
Ich wiederhole: Hier kommt es wirklich
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