Leben ohne Krankheit: »Einer der besten Mediziner Amerikas lehrt ein radikal neues Denken über unsere Gesundheit.« Al Gore (German Edition)
inzwischen fast alles, was mit Gesundheit zu tun hat, speichern, kalkulieren, planen und recherchieren und diese Informationen dann für sich selbst passend zuschneiden. Sie können mit Schlaf-Apps Ihre Schlafgewohnheiten analysieren, mit Herz-Apps Ihren Stresslevel aufzeichnen (mit manchen können Sie angeblich auch Ihre Emotionen erfassen), und manche Apps machen Sie auf die Lebensmittel aufmerksam, die in Ihrer Region gerade Saison haben, und informieren Sie über örtliche Bauernmärkte.
Bald schon werden wir kleine Geräte bei uns tragen können, die uns jederzeit unsere körperlichen Dynamiken mitteilen können. Nicht, dass wir so etwas wirklich alle rund um die Uhr tragen möchten, aber sie könnten uns unglaublich dabei nützlich sein, die Werte unseres Normalzustands beizubehalten, und uns mitunter auch darauf trainieren, zu bemerken, wenn wir etwas ändern müssen. Es ist schwierig, sich in Stresssituationen von einem wütenden Stier wieder in einen ruhigen, gelassenen Menschen zu verwandeln, aber wenn Ihr Körper Ihnen mitteilen könnte, dass Sie gerade in die Gefahrenzone geraten, würde es Sie vielleicht motivieren, wirkungsvolle Veränderungen durchzuführen, die Ihren Stress reduzieren.
In vielen Lebensbereichen sind Werkzeuge für unseren Erfolg entscheidend – E-Mails und Mobiltelefone für die Kommunikation, das Internet für die Recherche, Autos, um uns an andere Orte zu bringen, und so weiter. Warum sollten wir glauben, für unsere Gesundheit keine Hilfsmittel zu benötigen? Sie stehen uns bereits zur Verfügung. Ihr Gebrauch wird uns die Anreize bieten, die wir manchmal brauchen. Machen Sie es sich zum Ziel, sich selbst ständig zu beobachten und die Ergebnisse zu protokollieren. Hören Sie Ihrem Körper zu und denken Sie daran, dass nur Sie Ihren Körper wirklich gut kennen. Ihr Arzt kann sich nicht in Ihren Körper oder Ihren Kopf hineinversetzen. Sie haben die Fähigkeit, den Entwicklungen zu folgen, die für Sie relevant sind. Finden Sie sie. Beginnen Sie noch heute, ein gesundes Leben zu führen. Und wie Sie im nächsten Kapitel sehen werden, kann es eine weitere Hilfe sein, Ihre zukünftige Gesundheit zu planen, wenn Sie wissen, woher Sie kommen.
Gesundheitsregel Vertrauen Sie Ihrem Arzt nicht blind. Seien Sie zuerst Ihr eigener Arzt. Benutzen Sie den Fragebogen in der Einleitung zu Teil I und die Richtlinien in diesem Kapitel, um sich selbst mit den Informationen zu versorgen, die Sie brauchen, um ihre eigenen Gesundheitsregeln zu erstellen. Wenn Sie mit Ihrem Arzt darüber sprechen, betrachten Sie diese Beziehung als Partnerschaft – nicht als Freundschaft. Außerdem sollten Sie Ihrem Arzt die Speicherung Ihrer medizinischen Daten nicht allein anvertrauen. Lassen Sie sich von allem Kopien geben und speichern Sie sie in einem leicht zugänglichen Onlinespeicher.
Kapitel 3
Zurück in die Zukunft
Warum es sich auszahlt, die eigene Geschichte zu kennen – und wie man sie kennenlernt
Wie viele unserer Großeltern sind an »Altersschwäche« gestorben? In vielen Fällen herrschen womöglich nicht die besten Beziehungen in der Familie, sodass es schwierig wird, Fragen nach dem Gesundheitszustand zu stellen. Im Ergebnis brüten wir dann beim Ausfüllen des Fragebogens im Wartezimmer beispielsweise darüber, ob Mutter vielleicht zu hohe Cholesterinwerte hat und woran eigentlich Onkel Earl gestorben ist. Gab es Fälle von Diabetes oder Krebs in der Familie? Vielleicht ist Ihnen nicht klar, dass die krummen Rücken von Oma und ihren Schwestern Ihre eigene Osteoporose ankündigen, oder vielleicht hat Papa nie erzählt, dass er mit Anfang vierzig einen leichten Herzinfarkt hatte – oder dass sein eigener Vater an einem gestorben ist, und zwar in jungen Jahren. Wiederholt auftretende Krankheiten in einer Familie können die eigenen drohenden Gesundheitsrisiken voraussagen, also sollte man die Lücken in der Krankengeschichte der Familie möglichst schließen.
In den meisten Familien fragt man einander nicht aus, besonders nicht die älteren Verwandten. Aber die beste Methode, um später unangenehmen Untersuchungen zu entgehen, ist, den Mut zu fassen, schwierige Fragen zu stellen. Dabei setze ich natürlich voraus, dass Sie zumindest einige Familienangehörige erreichen oder deren Arztbefunde einsehen können und kein Adoptiv- oder Waisenkind sind. Die Familiengeschichte ist ein unterschätztes und sehr nützliches Mittel, um Ihren Gesundheitsstatus zu bewerten. Eine Studie der
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