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Leben ohne Krankheit: »Einer der besten Mediziner Amerikas lehrt ein radikal neues Denken über unsere Gesundheit.« Al Gore (German Edition)

Leben ohne Krankheit: »Einer der besten Mediziner Amerikas lehrt ein radikal neues Denken über unsere Gesundheit.« Al Gore (German Edition)

Titel: Leben ohne Krankheit: »Einer der besten Mediziner Amerikas lehrt ein radikal neues Denken über unsere Gesundheit.« Al Gore (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David B. Agus
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Analyse durchführen, bei der Ihre DNA auf genetische Marker hin untersucht wird, die anzeigen, wie Ihr Körper bestimmte Medikamente verarbeitet. In manchen Fällen gibt Ihr genetischer Code an, ob Sie bei einem Medikament vielleicht schwere Nebenwirkungen zu fürchten haben, in anderen, ob es bei Ihnen überhaupt wirkt oder welche Dosis die richtige ist. Durch dieses Vorwissen kann Ihr Arzt gemeinsam mit Ihnen eine für Sie persönlich genau passende Medikation ausarbeiten.
    Es kommt auf die richtigen Anreize an. Wenn ich Ihnen erzähle, dass Sie bevölkerungsstatistisch mit 30-prozentiger Wahrscheinlichkeit krankhaft fettleibig werden, dann sagt Ihnen das vermutlich gar nichts. Sage ich Ihnen aber, dass Sie, beispielsweise, durch Ihre genetische Veranlagung mit einer Wahrscheinlichkeit von 60 bis 80 Prozent zu krankhaftem Übergewicht neigen, dann würde es Sie nachdenklich machen, oder? Vielleicht würde es Sie dazu bringen, Ihre Lebensweise daraufhin unter die Lupe zu nehmen, wie sie Ihr Gewicht beeinflusst. Vielleicht würde es Sie motivieren, in Zukunft wirklich effektiv auf Ihren Hüftumfang zu achten. Das ist die Wirkung von persönlichen Gentests. Man kann es auch so sehen: Wenn Sie wüssten, dass Ihr persönliches Herzinfarktrisiko 90 Prozent beträgt, dann würden Sie vermutlich sehr auf Ihr Herz achten. Eine allgemeine Statistik wie »Herzkrankheiten sind die häufigste Todesursache in unserem Land« bewirkt wenig oder nichts. Aber wenn Sie erfahren, dass Ihr genetisches Profil Sie in eine Hochrisikogruppe für Herzinfarkte einordnet, bewirkt das sehr wohl etwas.
    Mit dieser Art von Informationen können Sie auch einschätzen, ob und für welche Kompromisse Sie bereit sind. Wissen sie beispielsweise, dass Sie ein erhöhtes Herzerkrankungsrisiko haben, so wägen Sie ab, ob ein tägliches Glas Rotwein für Sie stimmig ist – vorausgesetzt, Sie mögen Alkohol. Man weiß schon eine Weile, dass mäßiger Alkoholgenuss, insbesondere Rotwein, das Risiko für Herzerkrankungen senkt, aber das für Brustkrebs erhöhen kann. Das ist der Kompromiss in diesem Fall, und Sie sollten Für und Wider gemeinsam mit Ihrem Arzt abwägen und einen persönlichen Gesundheitsplan erstellen.
    Auf der Grundlage von all diesen Informationen würde ich Ihnen vorschlagen, noch heute einen Gentest zu machen. Wie bei den meisten meiner Vorschläge in diesem Buch liegt die Entscheidung bei Ihnen. Wenn Sie sich über Ihre Krankheitsgeschichte unsicher sind und die Informationen nicht anders bekommen können, dann sollten Sie unbedingt einen Gentest in Erwägung ziehen. Für alle mehr oder weniger deterministischen Krankheiten – also, wenn eine bestimmte Mutation eine Erkrankung sehr wahrscheinlich macht – sollten Sie anschließend überlegen, was Sie tun können, um dieses Schicksal zu verzögern oder zu vermeiden. Beispiele für solche seltenen Erbkrankheiten sind BRCA1 und 2 (Brust-/Eierstockkrebs), die Tay-Sachs-Krankheit und die Chorea Huntington. Wie auch immer Ihr Test aussieht, planen Sie unbedingt auch eine anschließende Beratung mit ein. Die hilft Ihnen nicht nur, Ihr Risikoprofil besser zu verstehen, sondern auch, mit Ihren Gefühlen umzugehen. Außerdem können Sie so bestens trainieren, wie man Laborberichte liest.
    Mein persönliches Navigenics-Profil brachte einige interessante Ergebnisse. Ich habe ein überdurchschnittliches Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, obwohl mein Lipidprofil mit einem Cholesterinspiegel unter 200 (alles unter 200 gilt als gut bis befriedigend) normal war. Auf der Grundlage meines Risikoprofils entschied ich mich gemeinsam mit meinem Arzt für eine Therapie mit Crestor, einem Statin. Meine Kinder übernahmen es, mich von Pommes frites fernzuhalten. Ironischerweise erschien im gleichen Jahr, in dem ich meine Statintherapie begann, die JUPITER-Studie und zeigte den Nutzen von Statinen nicht nur bei der Senkung des Cholesterinspiegels, sondern auch für die Bekämpfung von Entzündungen im Körper. Gegenwärtig wird erforscht, was Statine bei Patienten mit geringer Entzündungsneigung und niedrigem Cholesterinspiegel bewirken. Welche unbekannten Wirkungen mögen sie noch haben?
    Mein Profil zeigte zwar ein unterdurchschnittliches Dickdarmkrebsrisiko, aber als ich meine Familie befragte, erfuhr ich, dass ein naher Verwandter an Dickdarmkrebs litt. Ich entschied mich daraufhin schon mit 43 Jahren für eine Koloskopie, anstatt damit bis zu meinem fünfzigsten Lebensjahr zu warten, wie

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