leben, sterben, tanzen, leiden (German Edition)
bei dem Schwall an tausenden Studenten und Stude n tinnen beantwortete sich die Frage wie von selbst .
„Er liebt wohl Sport sehr?“, fragte Markus in die Runde, aber niem and außer Ian antwortete ihm : „Scheint sein Hobb y zu sein. Was ist dein Hobby?“
Markus überlegte recht lange und sagte: „Ich schreibe gerne. Jedes Jahr veröffentliche ich ein Buch, meine Di p lomarbeit befasste sich sogar mit dem kreativen Schreiben, eine sehr spannende Angelegenheit. Meine Bücher sind jedoch k eine Romane , sondern wissenschaftliche Schriften, meistens handeln sie von autodidaktischen Hilf smitteln oder vom Vermitteln sprachliche r Fähi g keiten, aufbauend nach dem Lehrmittelinhalt in Österreich.“
„Also ist dein Buch nur für österreichische Lehrer int e ressant?“, fragte Christiane.
„ Ja eher , da auch die Statistiken in meinen Sachbüchern sich nur auf Österreich beziehen “, an t wortete ihr Markus .
„Interessant, ich wusste gar nicht, dass du schreibst?“, hatte Mischa gesa gt und stieß mit ihrer Schulter an Markus’ Schulter an. Er mochte es sehr, wenn er von einem Menschen berührt wurde, den er attraktiv fand.
„Du weißt noch sehr viel nicht über mich“, dabei trank er aus seinem Glas, grinste s chelmisch und blickte Mischa mit seinem rechten Auge an. Er hoffte, sie würde auch ihn ansehen.
Mischa sah ihn an. Sie strich eine Strähne ihres langen Haares hinter ihr linkes Ohr und nac h dem sie i h n für ein paar Sekunden schräg aus ihrem Augenwinkel angesehen hatte, blickte sie verlegten wi e der auf ihr Glas und auf ihren leeren Teller, der justament abgeräumt wurde. Die Dess erts wurden serviert. Christiane dachte sich, dass es nicht klug wäre, kein De s sert zu essen , denn es war sonnenklar, dass sie fraß wie ein Mähdrescher . Wo sollten sonst die vielen Kilos he r kommen? Gleich morgen mache ich eine Diät, dachte sie sich im hintersten Wi n kel ihres Geis tes und schickte diesen Wunsch gleich a ns Universum . „Das Sorbet schmeckt kös t lich.“ – Bärbel Mohr hätte wohl keine Freude mit ihr !
Es w ar ein herrliches Erdbeersorbet: ein wenig Schaum wein, ein wenig Frucht, nur bisschen L i kör – da fühlt sich eine gekränkte Seele sogleich bestens bedient ! D as herrliche Prickeln auf ihrer Zunge beim Verzehr des Sorbets spornte Christiane zu wahren Höhenflügen – in sinnlicher Hi n sicht – an . Am liebsten hätte sie noch ein Schälchen verdrückt, nur um weiter diese sinnlichen Höhenflüge der körperlichen Genüsse zu genießen. Bestellung ans Universum, ich möchte schlank sein, wie Kate Moss, dachte Christiane und im selben Atemzug wollte sie dem Chef de C uisine einen Dankesbrief für sein wundervolles Erdbeersorbet schre i ben .
„An was denkst du gerade?“, frage Mischa Christiane .
„Ach, das Sorbet schmeckt wirklich sehr gut, aber ich mache mir Sorgen um meinen Mann. W a rum er sich nicht meldet, das beschäftigt mich schon sehr .“
Ian sagte ihr führsorglich: „Ach, er wird sich schon melden, da bin ich mir ganz sicher. Wenn etwas passiert wäre, hätte sich schon längst jemand aus deiner Familie gemeldet . “
Christ i ane fand die Antwort des jungen Mannes sehr charmant. Wenn sie nur 20 Jahre jünger wä re und wahrscheinlich auch um 25 Kilogramm leichter (Kate Moss’ Körper, ich wü n sche mir Kate Moss’ Körper) , hätte sie wahrscheinlich heu te Sex mit ihm haben können. A ber Sex hatte sie seit der Geburt ihres letzten Kindes, Pius , nicht mehr gehabt. Ihr schwuler Ehemann hatte ihr wä h rend der Schwangerschaft er klärt, dass er auf Männer stand und nicht mehr mit ihr schlafen wollte. Obendrein war Pius ein Ausrutscher gewesen und der kleine Hose n scheißer schneller auf die Welt gekommen , als ihr Mann „ Abtreibung “ sagen konnte. Christiane hatte zu diesem Zei t punkt begonnen , ihre Welt, ihre Umwelt, ihr Milieu , in dem sie hauste, sorg fältig zu planen und im Besonderen zu verstehen. Es war ihr also nicht vergönnt , eine stinkno r male Ehe zu füh ren, das musste eine Familien-und-Lebefrau erst einmal verkraften (geschweige denn zu verstehen) . G ut, auch schön, aber war es denn so schwer eine Frau zu lieben, wenn man schon drei Kinder mit ihr gezeugt hatte? Anscheinend schon ! Der Alte ist also schwul , hatte sie sich damals gedacht – n a türlich noch nicht ganz begriffen . Und da sie sich irgendwie verraten fühlte – auch an ihrem Körper und ganz besonders in weiblicher Hinsicht – wollte sie ihm
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