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Lebendig und begraben

Lebendig und begraben

Titel: Lebendig und begraben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Finder Joseph
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abgeblasen«, sagte er. »Das Mädchen muss sofort freigelassen werden.«
    »Dafür ist es zu spät«, sagte der
Zek
.
    Chuzhoi zog ein paar Papiere aus der Brusttasche. »Ich werde dafür sorgen, dass Ihnen sofort Ihre Erfolgsprämie überwiesen wird. So wie wir es schon besprochen haben. Sie müssen nur hier unterschreiben. Außerdem werden Sie in Anerkennung ihrer exzellenten Dienste einen Bonus von einhunderttausend Dollar in bar erhalten, sobald Sie das Mädchen übergeben haben.«
    »Aber ›abgeblasen‹ ist nicht dasselbe wie ›abgeschlossen‹«, erwiderte der
Zek
. »Wurde das Lösegeld nicht gezahlt? Oder wurden andere Vereinbarungen getroffen?«
    Chuzhoi zuckte die Schultern. »Ich bin nur der Bote. Ich gebe weiter, was mir der Kunde aufgetragen hat. Aber ich glaube, man hat etwas anderes ausgehandelt.«
    Der
Zek
starrte ihn an, und Chuzhoi, der alles andere als zimperlich war, spürte, wie es ihm kalt den Rücken hinunterlief. »Brauchen Sie einen Kugelschreiber?«, fragte er.
    Der
Zek
kam näher. Chuzhoi konnte seinen nach Zigaretten stinkenden Atem riechen.
    Der
Zek
zeigte ein widerwärtiges Grinsen. »Wissen Sie, wir könnten selbst in das Geschäft einsteigen«, sagte er. »Der Vater des Mädchens ist ein Milliardär. Wir könnten ein Lösegeld verlangen, das für unser ganzes Leben reicht.«
    »Der Vater hat nichts mehr.«
    »Männer wie der haben immer noch irgendwo Geld.«
    Ein plötzlicher Windstoß peitschte das kleine Fenster mit einem Regenguss. In der Ferne grollte Donner.
    Doch warum sollte er nicht darauf eingehen? Das spielte doch sowieso keine Rolle. Er würde nie auch nur einen Cent bekommen.
    Der
Zek
legte kameradschaftlich seinen Arm um Chuzhois Schultern. »Wir könnten Partner sein. Stellen Sie sich doch nur einmal vor, wie viel wir da herausholen könnten – Sie und ich.«
    Seine Hand glitt sanft an Chuzhois Rücken hinunter, bis er leicht den Griff der Pistole umfasste. So als wüsste er ganz genau, was er wo finden würde.
    »Das letzte Mal kamen Sie unbewaffnet.«
    »Die Waffe dient nur meinem Schutz.«
    »Wissen Sie, was das hier ist?«, fragte der
Zek
.
    Chuzhoi sah das Blitzen der Stahlklinge und den dicken, schwarzen Griff.
    Natürlich wusste er, was das für ein Ding war.
    In dem ruhigsten Tonfall, zu dem er imstande war, sagte er: »Ich unterhalte mich immer gern über neue geschäftliche Möglichkeiten.«
    Er spürte die Spitze der Klinge an seiner Seite.
    Die linke Hand des
Zek s
glitt wieder an seiner Wirbelsäule hinauf bis zu seiner linken Schulter, seine langen Finger packten vorn das Schultergelenk. Plötzlich fühlte er einen tiefen Stich, und sein linker Arm wurde bewegungsunfähig. Chuzhoi spürte den heißen Atem des Mannes an seinem Hals.
    »Ich weiß, dass die Lösegeldforderung des Klienten noch nicht erfüllt worden ist«, sagte er
Zek
. »Und ich weiß auch, dass er einen Deal gemacht hat und mich fallen lassen will.«
    Chuzhoi öffnete den Mund, um es abzustreiten, aber dieKlinge war ein wenig tiefer eingedrungen und dann wieder zurückgezogen worden. Der Schmerz war so intensiv, dass er nach Luft schnappen musste.
    »Wenn wir zusammen Geschäfte machen wollen, müssen wir auch Vertrauen zueinander haben«, sagte das Monstrum.
    »Natürlich«, flüsterte Chuzhoi mit geschlossenen Augen.
    »Dann müssen Sie sich mein Vertrauen verdienen.«
    »Ja. Natürlich.
Bitte

    An seiner Wange floss eine Träne hinunter. Er war sich nicht sicher, ob sie von dem körperlichen Schmerz herrührte, den der
Zek
ihm zufügte, oder ob es einfach nur Angst war.
    »Ich glaube, Sie haben schon eine Ahnung, wo das Mädchen ist«, sagte der
Zek
.
    Chuzhoi zögerte. Er wollte nicht zugeben, dass er den Mann seit ihrem letzten Treffen beschatten ließ. Das würde ihn nur wütend machen.
    Chuzhoi hatte dem Beschatter befohlen, ihn nur locker zu überwachen. Tatsächlich war er so weit zurückgeblieben, dass er ihn aus den Augen verloren hatte.
    Aber war es möglich, dass der
Zek
etwas von der Überwachung mitbekommen hatte?
    Trotzdem hatte Chuzhoi nur eine ungefähre Vorstellung, wo das Begräbnis stattgefunden hatte. Den Namen der Stadt wusste er nicht. Das Land, ja. Hunderte von Quadratmeilen. Na und? Das war so gut wie nichts.
    Aber noch bevor er sich irgendeine Antwort überlegen konnte, redete der
Zek
weiter. »Ein Mann mit ihrer Erfahrung sollte zum Beschatten bessere Leute anheuern.«
    Wieder spürte Chuzhoi die Klinge glühend heiß. Aber diesmal zog der
Zek
die Klinge

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