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Lebendig und begraben

Lebendig und begraben

Titel: Lebendig und begraben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Finder Joseph
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Grundstückseigentümer kein Schild JAGEN VERBOTEN aufgestellt hatte.
    Ich hatte mich so sehr darauf konzentriert, mich mit dem Wagen durch den Dreck zu kämpfen, dass mir erst jetzt die Schilder KEIN DURCHGANG / JAGEN VERBOTEN auffielen, die ungefähr alle zwanzig Meter an die Bäume genagelt waren.
    Sie sahen ganz neu aus. Jemand hatte sie erst vor kurzem angebracht.
    Ich hatte ein paar gute Satellitenaufnahmen vom Alderson-Besitz, aber nichts neueren Datums. Das war nicht gerade von Vorteil für mich.
    Wenigstens hatte ich eine gute Waffe: eine SIG-Sauer- P250-Halbautomatik . Die SIG-P250 war eine schöne Handfeuerwaffe. Kompakt, leicht, glatt und von tadelloser Qualität. Mein Modell war mattschwarz und mit einem Aluminiumrahmen versehen. Ich hatte ein Tritium-Nachtvisier undeinen exzellenten internen LaserMax-Ziellaser nachgerüstet. Von einem Büchsenmacher in Manasses, Virginia, hatte ich die Griffschalen mit Riffeln und einem Gitternetz versehen lassen. Außerdem hatte ich mir von ihm alle scharfen Kanten rundfeilen lassen, um schneller ziehen zu können. Die Magazinaufnahme im Griff war an der Außenkante etwas erweitert worden, damit ich rasch nachladen konnte. Der Büchsenmacher hatte die Waffe wie eine Stradivari überarbeitet und den Abzugswiderstand fast auf Null verringert, was bedeutete, dass ich zum Feuern den Abzug kaum zu berühren brauchte.
    Eine gut gemachte Pistole ist elegant. So wie jede präzise gearbeitete Maschine. Mir gefiel die Feinmechanik, die feingeschliffenen Oberflächen, der sanfte Abzug, der Duft von Waffenöl, Schmauch, Schießpulver und Nitroglyzerin.
    Ich steckte mehrere Magazine mit Hohlspitzmunition ein. Sie ist dafür gemacht, Personen möglichst große Verletzungen zuzufügen. Wenn sie auf weiches Gewebe trifft, verformt sie sich und dehnt sich aus, wodurch sie einen großen Krater verursacht. Polizisten bevorzugen diese Munition, weil sie nicht durch Wände dringt – und das Ziel nicht einfach nur durchlöchert.
    Mein Defender war grün lackiert, aber er war inzwischen so schlammverkrustet, dass er aussah, als hätte ich ihn mit Tarnfarbe gestrichen. Ich stellte ihn in einer kleinen Birkenschonung ab, wo man ihn von der Straße aus nicht sehen konnte, und nahm ein paar Ausrüstungsgegenstände heraus. Meinen Feldstecher, ein hervorragendes Modell von Leica. Und ein Paar Stiefel, an denen noch immer der Dreck vom letzten Mal hing, an dem ich sie getragen hatte. Ich band mir ein Seitenhalfter um, steckte die SIG hinein und befestigte dann noch ein paar Ersatzmagazine an meinem Gürtel.
    In allerletzter Sekunde erinnerte ich mich daran, dassnoch etwas unter dem Rücksitz lag, das ich gebrauchen könnte. Es war eine alte, ballistische Interceptor-Weste im Universal-Flecktarnmuster, aus Militärbeständen. Sie bestand aus Aramidfaser und war zwar nicht kugelsicher, aber sie stellt die effektivste flexible Schutzkleidung dar, die man bekommen kann. Angeblich soll sie sogar einer 9-Millimeter-Maschinengewehrsalve standhalten. Ich streifte sie über und zog die Befestigungsriemen stramm.
    Wenn ich mit meiner Vermutung richtig lag, musste ich auf alles vorbereitet sein.
    Mit dem Kompass in der Hand machte ich mich auf den Weg durch den Wald.

94. KAPITEL
    Der Boden war aufgeweicht, teilweise weich wie ein Schwamm, und streckenweise so rutschig, dass ich fast hinfiel. Niedrig hängende Äste und Dornenbüsche zerkratzten mein Gesicht und meinen Hals. Das Gelände stieg steil an, erreichte dann ein Plateau, und als ich mich auf einen kleinen Hügel stellte, machte ich auf einer Lichtung, ganz klein und weit weg, ein Bauwerk aus.
    Ich schaute es mir durch den Feldstecher an und erkannte ein großes, fensterloses Gebäude. Es war eine Scheune.
    Den Luftaufnahmen zufolge befand sich die Farm ein paar hundert Meter dahinter.
    Als ich näher kam, entdeckte ich schließlich das Haus. Es war unbeleuchtet. Das sah nicht gut aus. Entweder war ich am falschen Ort, oder Schukow hatte ihn bereits verlassen.
    Das hieße, Alexa wäre schon tot.
    Ich rückte weiter vor, hielt mich im Wald und im Schatten, bis die Scheune nah genug war, um sie mit bloßem Auge zu sehen. Dann schlug ich einen Bogen. Von dort aus konnteich den langen Streifen Land sehen, der sich bis ans Haus erstreckte. Inzwischen hatte sich der Himmel etwas aufgeklart, und das Mondlicht war hell genug, um einen fleckigen Rasen zu erkennen, der mehr kahle als grasbewachsene Stellen aufwies.
    Und auf halber Strecke zwischen der

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