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Lebendig und begraben

Lebendig und begraben

Titel: Lebendig und begraben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Finder Joseph
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fünfunddreißig Quadratmeilen.«
    »Warum bist du dir so sicher, dass es der richtige Ort ist?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Dorothy hat Grundbücher mit Satellitenbildern von Google-Earth abgeglichen. So was wie eine primitive Tatortanalyse.«
    »Wonach hat sie gesucht?«
    »Land, das groß und abgeschieden genug ist. Mit mehreren Zugängen. Unbewohnt, verlassen, zwangsgeräumt … was auch immer. Wenn der Eigentümer weggezogen ist, rückt es auf der Liste nach oben.«
    »Was ist mit Nebenkostenabrechnungen?«
    »Wir können nicht auf die Quellen zugreifen, die euch zur Verfügung stehen. Wir stochern hier gewissermaßen im Nebel. Deshalb versuch bitte, so schnell wie möglich das SWAT-Team dort hinzubekommen.«
    »Ich werde mein Bestes tun«, sagte sie. »Wir sehen uns dort.«
    »Das hoffe ich.«
    Etwa eine Minute, nachdem ich aufgelegt hatte, kam mir eine Idee. Ich erwischte Dorothy auf ihrem Handy. »Können Sie mir die Telefonnummer des Polizeichefs von Pine Ridge geben?«, bat ich sie.

91. KAPITEL
    »Oh, glauben Sie mir«, sagte die Frau des Polizeichefs, »Sie stören nicht beim Abendessen. Walter ist draußen und stapelt Sandsäcke. Ich weiß nicht mal,
wann
ich ihn zurück erwarten kann. Sie sind alle da draußen, die Teilzeitkräfte und alle Freiwilligen, die sie auftreiben können. Es ist ein Chaos.Der Fluss ist über die Ufer getreten. Kann ich Ihnen irgendwie weiterhelfen?«
    »Glauben Sie, er kann noch einen Freiwilligen gebrauchen?«, fragte ich.
    »Sie können sofort losfahren.«
    »Haben Sie seine Handynummer?«
    Chief Walter Nowitzki ging schon beim ersten Klingeln ans Telefon.
    »Chief«, sagte ich, »es tut mir leid, Sie in einer so schwierigen Situation zu belästigen, aber ich rufe wegen einem Ihrer Polizeioffiziere an.«
    »Das wird warten müssen«, sagte er. »Ich stecke hier bis zum Hals in Alligatoren.«
    »Es geht um Jason Kent. Er war bei Ihrer Truppe und ist als ermordet gemeldet.«
    »
Wer
spricht da?«, fragte er scharf.
    »FBI«, sagte ich. »CJIS.«
    Er kannte diese Ausdrucksweise. Jeder Polizist kannte sie. CJIS war die Strafverfolgungs-Informationsdienststelle vom FBI, die die zentrale Datenbank aller gemeldeten Kriminaldelikte verwaltete.
    »Wie kann ich Ihnen behilflich sein?«
    »Sie meldeten diese Sache als ein 908, die vorsätzliche Ermordung eines Polizeioffiziers, und ich verfolge diese Geschichte weiter.«
    »Na gut, ich … wissen Sie, wahrscheinlich ist das nicht der beste Zeitpunkt, um sich darüber zu unterhalten. Wir haben hier in New Hampshire ziemlich heftige Überschwemmungen. Es gibt Leute, die in ihren Autos festsitzen, der Fluss tritt schon über die Ufer, und …«
    »Verstanden«, erwiderte ich. »Dennoch hat die Sache eine gewisse Dringlichkeit. Wir haben hier in Massachusetts einen Mordfall, der grundsätzlich einige Übereinstimmungenmit dem Fall hat, den sie gemeldet haben. Wenn Sie mir also bitte nur ein paar sehr kurze Fragen beantworten könnten.«
    »Warten Sie noch, bis ich in meinem Wagen sitze, damit ich sie besser verstehen kann. Hier draußen höre ich mich noch nicht mal selbst denken.«
    Ich hörte ihn mit dem Handy rascheln, und dann knallte eine Autotür.
    »Was wollen Sie wissen?«, fragte er.
    »Haben Sie irgendwelche Verdächtigen?«
    »Verdächtige? Nein, Sir. Ich bin mir sicher, es war jemand von außerhalb.«
    »Ermittelte Jason gerade in einem Verbrechen oder etwas in der Art, bevor er umgebracht wurde?«
    »In diesem Landesteil passieren nicht viele Verbrechen. Hauptsächlich Raser, und die sind in der Regel nicht aus der Gegend. Jason machte nur ein paar Routinerunden, kümmerte sich um eine Beschwerde wegen Ruhestörung, aber …«
    »Hat er eine Verkehrskontrolle in der Nähe des Tatorts durchgeführt?«
    »Soweit ich weiß, nicht. Das war auch meine Theorie, aber er hatte keine Meldung gemacht.«
    »Ist er mit irgendwem aneinander geraten?«
    »Nichts, das er erwähnt hätte.«
    »Haben Sie irgendeine Vermutung, was ihm passiert sein könnte?«
    »Nein, Sir. Ich wünschte, ich hätte eine. Der Junge … Bessere als ihn gibt es nicht …« Einen Moment lang war er ganz still.
    »Tut mir sehr leid.«
    »Wenn dieser Junge dem Teufel persönlich begegnet wäre, hätte er ihm noch sein letztes Hemd gegeben. Das einzig Nachteilige, das ich über ihn sagen kann, ist, dass er wahrscheinlich nicht aus dem richtigen Holz geschnitztwar, um ein Polizist zu sein. Und das geht auf meine Kappe. Ich hätte ihn niemals einstellen

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