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Lebendig und begraben

Lebendig und begraben

Titel: Lebendig und begraben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Finder Joseph
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vermutlich falsch war, und sagte ihr, sie solle ihre E-Mails checken. Das hatte sie bereits. Außerdem erklärte ich ihr, der Sicherheitschef des Hotels vermutete, der Kerl wäre ein Drogendealer.
    Dann fuhr ich die Auffahrt hinunter. Nach etwa drei Blocks hatte ich plötzlich eine andere Idee und fuhr zum Hotel zurück. Diesmal hielt ich mich nicht lange mit demunrasierten, coolen Typen am Empfang auf, sondern ging direkt nach hinten. Naji war im Flur.
    »Entschuldigung«, sagte ich. »Eines noch.«
    »Selbstverständlich.«
    »Der Porsche«, fuhr ich fort. »Die Aufzeichnungen der Parkwächter zeigen, dass er um 21:08 angekommen ist.«
    »Ja?«
    »Ich würde gerne alle Videos aus dem Parkhaus um diese Zeit sehen.«
    Es kostete Leo nicht einmal eine Minute, um das Video zu finden, das ich sehen wollte: der verbeulte Porsche, der früh am Abend vor dem Eingang hielt, und Costa, der ausstieg.
    Dann sah ich etwas, das ich nicht erwartet hatte.
    Jemand stieg auf der Beifahrerseite aus. Eine Frau.
    Taylor Armstrong.

22. KAPITEL
    »Alexa«, sagte die Stimme, »bitte hör auf zu schreien. Niemand kann dich hören. Begreifst du das?«
    Sie versuchte zu schlucken.
    »Versteh doch, wenn du in Panik gerätst oder schreist, dann hyperventilierst du, und damit verbrauchst du deinen Sauerstoffvorrat nur schneller.« Der Mann hatte einen starken Akzent, seine Stimme jedoch klang ausdruckslos und sachlich. Und umso entsetzlicher.
    »Nein, nein, nein, nein.« Ihre klagende Stimme war die eines kleinen Mädchens. Das passiert mir nicht wirklich, dachte sie. Ich bin nicht hier. Das hier ist nicht real.
    »Eine Kohlendioxidvergiftung ist nicht besonders erfreulich, Alexa. Es fühlt sich an, als würdest du ertrinken. Du wirst langsam sterben und qualvoll; du wirst Krämpfe bekommen,während deine Organe der Reihe nach versagen. Das ist kein besonders friedlicher Tod, Alexa. So möchtest du auf keinen Fall sterben, das kann ich dir versprechen.«
    Der Deckel des Sarges war höchstens fünf oder sechs Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt. Das war das Schrecklichste von allem, dass er so nah war.
    Sie rang verzweifelt nach Luft, konnte jedoch nur flach atmen. Sie stellte sich den winzigen Platz ganz oben in ihren Lungen vor. Dann malte sie sich aus, dass die Luft in ihren Lungen Wasser wäre, das allmählich in irgendeinen versiegelten Raum stieg, wie in einem Horrorfilm, bis die Luftblase nur noch zwei oder drei Zentimeter groß war.
    Sie spürte, wie ihr ganzer Körper von heftigen Krämpfen geschüttelt wurde.
    Sie war drei Meter unter dem Erdboden gefangen, lag unter Tonnen von Erde, in dieser winzigen Kiste, in der sie sich kaum rühren konnte, und in der die Luft schon bald zur Neige gehen würde.
    Wie verrückt schlug sie gegen den Seidenstoff über ihrem Gesicht. Ihre pochenden, blutigen Fingerspitzen berührten das nackte, kalte Metall und rissen Streifen von der Seide heraus. Sie hingen herunter und kitzelten ihre Augen und Wangen.
    Sie konnte ihr Zittern nicht kontrollieren.
    »Hörst du mir zu, Alexa?«
    »Bitte«, flüsterte sie. »Bitte, tun Sie mir das nicht an. Bitte!«
    »Alexa?«, fuhr die Stimme fort. »Ich kann dich sehen. Direkt über deinem Kopf ist eine Videokamera montiert. Sie strahlt Infrarotlicht ab, das du nicht sehen kannst. Außerdem kann ich dich durch ein Mikrofon hören. Wir nehmen alles über das Internet auf. Und wenn du mit deinem Vater sprichst, wird er dich ebenfalls sehen und hören.«
    »Bitte, lassen Sie mich mit ihm reden!«
    »Ja, selbstverständlich. Schon sehr bald. Aber zuerst müssen wir dafür sorgen, dass du weißt, was du sagen musst und wie du es sagen musst.«
    »Warum machen Sie das?« Sie konnte vor lauter Schluchzen kaum sprechen. »Sie müssen das doch nicht tun.«
    »Wenn du deine Sätze richtig sagst und dein Vater uns das gibt, was wir wollen, dann bist du in ein paar Stunden frei. Du wirst wieder frei sein, Alexa.«
    »Er wird Ihnen alles geben … Bitte, lassen Sie mich jetzt hier raus, mein Gott, bitte, was kann ich Ihnen schon tun?«
    »Alexa, du musst zuhören.«
    »Sie können mich in einen Raum oder einen Schrank einsperren, wenn Sie wollen. Sie müssen das doch nicht tun, bitte, o Gott, bitte, tun Sie das nicht …«
    »Wenn du genau das tust, was wir von dir verlangen, dann kommst du sofort da raus.«
    »Sie sind ein gottverdammtes Monster! Wissen Sie eigentlich, was mit Ihnen passieren wird, wenn man Sie erwischt? Haben Sie eine Ahnung, sie widerlicher, gottverdammter

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