Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lebendig und begraben

Lebendig und begraben

Titel: Lebendig und begraben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Finder Joseph
Vom Netzwerk:
werde dich sterben sehen, Alexa. Und ich werde es genießen.«
    »Bitte nicht …«
    Ich werde die letzten Minuten deines Lebens beobachten, und weißt du was, Alexa?«
    Er wartete lange, und sie wimmerte wie ein Baby, wie ein kleines Tier.
    »Dein Vater wird ebenfalls die letzten Minuten deines Lebens beobachten. Er wird versuchen wegzusehen oder es abzustellen, aber so ist die menschliche Natur … Ob er dich liebt oder nicht, er wird nicht in der Lage sein aufzuhören, die letzten Minuten seines einzigen Kindes auf dieser Welt zu verfolgen.«

23. KAPITEL
    Nach einem kurzen Zwischenstopp an einem wunderschönen alten Tabakgeschäft am Park Square fuhr ich noch kurz zu Hause vorbei. Ich rief einen alten Freund von mir an und bat ihn, einen schnellen Job für mich zu übernehmen. Kurz darauf klingelte mein Blackberry.
    »Der Porsche ist auf einen Richard Campisi, Dunstable Street in Charlestown, zugelassen«, erklärte Dorothy ohne Einleitung.
    »Bingo«, sagte ich.
    »Von wegen Bingo. Er hat den Wagen vor über einer Woche als gestohlen gemeldet.«
    »Ich nehme an, Sie haben einen Blick auf sein Foto geworfen.«
    »Selbstverständlich. Er ist nicht Costa.«
    »Also hat unser Bursche den Wagen gestohlen.«
    »Sieht so aus.«
    »Das ist nicht gut, Dorothy. Alexa ist seit mehr als zwölf Stunden verschwunden. Niemand hat etwas von ihr gehört. Niemand kann sie erreichen. Es ähnelt dem, was ihr vor ein paar Jahren passiert ist, nur diesmal ist es echt.«
    »Sie meinen, es ist eine Entführung, um Lösegeld zu erpressen?«
    »Ich hoffe, dass es nur darum geht.«
    »Sie
hoffen,
dass es eine Entführung ist?«
    »Ich hoffe, dass es eine Entführung wegen Lösegeld ist. Denn das würde bedeuten, dass sie noch am Leben ist und ihr Dad nur Geld bezahlen muss. Die andere Möglichkeit …«
    »Ja«, meinte ich. »Ich kenne die andere Möglichkeit.«
    Ich rief Diana an und bat sie, Druck hinter ihre Anfrage zu machen, Alexa Marcus’ Telefon zu lokalisieren.
     
    Diesmal öffnete eine Haushälterin die Tür des Stadthauses von Senator Armstrong am Louisburg Square, eine dicke Philippinin in einem schwarzen Kleid mit weißer Spitze und einer weißen Schürze.
    »Der Senator ist nicht da«, sagte sie.
    »Eigentlich möchte ich Taylor sprechen«, antwortete ich.
    »Miss Taylor … erwartet sie Sie?«
    »Bitte sagen Sie ihr, dass Nick Heller hier ist.«
    Die Frau schien nicht genau zu wissen, ob Sie mich hereinlassen sollte. Schließlich bat sie mich, draußen zu warten, und schloss die Haustür.
    Fünf Minuten später öffnete sie sich wieder.
    Es war Taylor. Sie schien ausgehen zu wollen und hatte sich ihre kleine schwarze Handtasche über die Schultern geschlungen.
    »Was ist?« Sie sagte das so, als wäre ich ein Junge aus der Nachbarschaft, der einen Klingelstreich gemacht hatte.
    »Zeit für einen kleinen Spaziergang«, erwiderte ich.
    »Wird es lange dauern?«
    »Ganz und gar nicht.«
     
    Ich wartete, bis wir schon halbwegs auf der Mount Vernon Street waren. »Der Junge, mit dem Alexa neulich nachts das
Slammer
verlassen hat … Wie hieß der noch gleich?«
    »Ich sagte Ihnen doch, dass ich das nicht mehr weiß.«
    »Er hat Ihnen nie seinen Namen verraten?«
    »Selbst wenn er es gemacht hätte, hätte ich es nicht gehört. Außerdem hatte er an mir kein Interesse. Er war irgendwie die ganze Zeit auf Alexa fixiert.«
    »Sie haben also keine Ahnung, wie er heißt.«
    »Wie oft wollen Sie mich das eigentlich noch fragen? Sind Sie etwa deshalb wiedergekommen? Ich dachte, Sie hätten gesagt, Sie hätten etwas herausgefunden.«
    »Ich wollte nur sichergehen, dass ich Sie richtig verstanden habe. Weiß Ihr Daddy, dass Sie mit jemandem mitfahren, dessen Namen Sie nicht einmal kennen?«
    Für den Bruchteil einer Sekunde sah ich die Panik in ihren Augen, aber sie überdeckte diese Regung rasch mit einer ungläubigen Miene. »Ich bin nicht mit ihm mitgefahren. Ich bin mit dem Taxi nach Hause gefahren.«
    »Ich rede nicht davon, wie Sie nach Hause gekommen sind. Sondern ich rede davon, wie Sie überhaupt zu der Bar gekommen sind.«
    »Ich habe ein Taxi genommen.« Offenbar fiel ihr in diesem Moment ein, dass die Taxizentralen Anrufe speicherten und dergleichen. »Ich habe eins auf der Charles Street angehalten«, setzte sie dann hinzu.
    »Nein«, sagte ich leise. »Sie sind mit ihm in seinem Porsche vorgefahren.«
    Taylor warf mir wieder diesen finsteren und ungläubigen Blick zu, aber ich wollte nicht, dass sie sich noch tiefer

Weitere Kostenlose Bücher