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Lebendig und begraben

Lebendig und begraben

Titel: Lebendig und begraben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Finder Joseph
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EZ-Pick-Pistole, eine gute, alte, manuelle Pick-Pistole, die ursprünglich für Polizeioffiziere entwickelt worden war, die nicht die Zeit hatten, um die elegante, langsame Methode des Schlossöffnens zu lernen.
    Leider sind diese Pistolen nicht gerade leise. Sie erzeugen einen ziemlich lauten Schlag. Dafür geht es schnell.
    Ich stieg an der seitlichen Außentreppe hinauf, über die man die einzelnen Apartments erreichen konnte. Ein paar kurze Zementstufen führten zu einem schmalen Vorbau mit einem grau gestrichenen, hölzernen Geländer. Von da an bestanden die Stufen aus lackiertem Holz. Mit meiner Stablampestieg ich bis zum obersten Stockwerk, blieb dort erst mal am Geländer stehen und peilte die Lage.
    Neben der Tür zum Apartment befand sich ein kleines Fenster mit zugezogenen Gardinen. Die Tür war mit einem einfachen, runden Knauf versehen, ein Allerweltsschloss. Was für eine Erleichterung!
    Und ein kleines LED-Licht von einer Alarmanlage. Aber das Licht war aus. Wahrscheinlich stellte Perreira die Alarmanlage ab, wenn er zu Hause war.
    Also war er zu Hause.
    Gut.
    Ich schaute mich nicht einmal um. Falls einer der Nachbarn früh aufgestanden war und mich sehen sollte, wollte ich nicht so wirken, als würde ich mich hier oben herumdrücken. Ich wollte so aussehen, als gehörte ich hierher.
    Ich arbeitete schnell, aber entspannt beiläufig. Zuerst steckte ich den Spanner, der ungefähr die Größe einer aufgebogenen Büroklammer hatte, ins Schloss und ruckelte ein bisschen. Dann nahm ich die Pick-Pistole in meine rechte Hand und steckte die Picknadel neben dem Spannwerkzeug ins Schlüsselloch. Ich musste aufpassen, um nicht die Schließstifte zu berühren. Dann zog ich am Abzug.
    Es gab einen lauten
Schlag
.
    Ich musste den Abzug noch zehn oder elf Mal ziehen. Das Schlaggeräusch echote in den Abflussrohren zwischen den Häusern. Falls Perreira nicht sehr tief schlief, musste er es gehört haben.
    Endlich spürte ich, wie das Schloss nachgab und sich drehte.
    Dann war ich drin.

40. KAPITEL
    Die Luft war kühl. Irgendwo in einem Nebenraum lief eine Klimaanlage.
    Sofort schlug mir der stinkende, faulige Sumpfgeruch von altem Wasserpfeifenwasser entgegen.
    Irgendjemand war hier.
    Alle Gardinen waren zugezogen. Das vordere Zimmer war fast völlig abgedunkelt. Trotzdem gewöhnten sich meine Augen nach ein paar Sekunden an die Dunkelheit, und ich konnte meinen Weg durch das zugemüllte Zimmer fortsetzen, vorbei an dem riesigen Flachbildfernseher und einer übergroßen Ledercouch. Der Boden war mit leeren Bier- und Weinflaschen übersät. Irgendwie schaffte ich es, über nichts zu stolpern, und näherte mich dem lauten Schnarchen, das durch eine offene Schlafzimmertür drang. An der Türschwelle machte ich Halt.
    Auf dem Bett entdeckte ich eine Beule. Nein, es waren zwei.
    Oben auf einem Kissen lag ein zerzauster Schopf langer blonder Haare. Ich sah einen Frauennacken und wohlgeformte Schultern. Daneben schnarchte mit offenem Mund und laut wie eine Kreissäge ein Mann. Ich erkannte Lorenzo, den Typen von dem Überwachungsvideo vom
Slammer
. Den Kerl, der Alexa entführt hatte. Das stand außer Frage.
    Ich dachte nur eine Sekunde darüber nach. Ging ein paar Möglichkeiten durch.
    Und wählte dann die einfachste.
    Ich ging an die Seite des Bettes, wo Perreira auf dem zerknüllten Laken und halb unter der Decke lag. Eine alte Klimaanlage rumpelte und röhrte wie ein Düsenaggregat. Das Zimmer war eiskalt und roch nach ranzigem Schweiß.Perreiras Gesicht war abgewandt und auf das blonde Mädchen gerichtet. Er hatte sich die Decke bis ans Kinn gezogen.
    Mit der Linken packte ich eine Ecke der Decke, riss sie hoch, über seinen Kopf und zog sie dann auf der anderen Seite wieder herunter. Damit war die Decke fest um seinen Kopf gewickelt. Nun kam Bewegung in ihn. Er fluchte, brüllte und begann mit Armen und Beinen um sich zu schlagen. Aber er war so fest eingewickelt wie eine Mumie. Mit meiner Rechten griff ich nach seiner Kehle und drückte zu. Er strampelte zunehmend panischer um sich, aber die Decke dämpfte seine Schreie.
    Das blonde Mädchen neben ihm schrie auch und krabbelte aus dem Bett. Ihr Schrei klang merkwürdig tief und männlich. Als ich mich auf Mauricio setzte und ihn mit meinen Knien einklemmte, während er sich verzweifelt unter mir wand, sah ich, dass es sich bei der langhaarigen Blondine in Wahrheit um einen hageren, zerbrechlich aussehenden jungen Mann handelte.
    »Ich habe nicht das Geringste mit

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