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Lebendig und begraben

Lebendig und begraben

Titel: Lebendig und begraben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Finder Joseph
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lautet vollständig Mauricio da Silva Cordeiro-Perreira, und, ja, ich habe ein Bild von ihm gefunden. Es ist derselbe Typ, der auch auf dem Video der Überwachungskamera des Hotels zu sehen ist.«
    »Taylor hat ihn Lorenzo genannt.«
    »Dann hat er ihr einen falschen Namen gesagt.«
    »Aber sein Nachname steht an der Türklingel. Deshalb wusste sie seinen Nachnamen, selbst wenn sie seinen richtigen Vornamen nicht kannte. In welcher Beziehung steht er zu ihr?«
    »Ich habe Folgendes herausgefunden: Alter zweiunddreißig, geboren in São Paulo, Brasilien. Reiche Familie … und ich meine stinkreich. Sein Daddy ist bei den Vereinten Nationen in New York.«
    »Womit beschäftigt sich sein Vater?«
    »Er ist Mitglied der Ständigen Vertretung Brasiliens, und soweit ich das beurteilen kann, tun diese Typen überhaupt nichts. Mauricio ist in einer dieser geschützten Wohnanlagen in Morumbi, einer der Vorstädte São Paulos, aufgewachsen. Unser Knabe ist dort auf eine zweisprachige Schule gegangen, Saint Pauls, und danach zur Universität von São Paulo gewechselt. Er war Mitglied im Tennisclub Harmonia und im Helvetischen Poloclub.«
    »Und wieso verschlägt es einen reichen Knaben wie ihn schließlich in ein armseliges Apartmenthaus in Medford?«
    »Es sieht so aus, als hätte er ein paar Jahre faul in einem Masterstudiengang an der Fletcher-Schule für Recht und Diplomatieim Tufts herumgehangen. Aber in der Bibliothek hat er nicht besonders viel Zeit verbracht. Er ist ein Dealer … hauptsächlich Koks, Gras und etwas Meth.«
    »Jetzt wird’s interessant. Was haben Sie darüber?«
    »Vor ein paar Jahren gab es einmal eine gemeinsame Untersuchung seitens der Drogenfahndung und der Einwanderungsbehörde, weil man vermutete, dass der Junge das Diplomatengepäck seines Vaters dazu benutzte, um Drogen ins Land zu schmuggeln.«
    »Sein Vater wird darüber nicht sehr erfreut gewesen sein.«
    »Würde mich nicht wundern, wenn ihn sein Vater davongejagt hätte. Er ist ein paar Mal festgenommen worden, aber es reichte nie für eine Anklage. Es scheint, als wüsste der Junge, wie man das System austrickst.«
    »Wenn sein Vater bei der UNO arbeitet, dann schützt ihn die diplomatische Immunität.«
    »Schließt das auch die erwachsenen Kinder der Diplomaten ein?«
    »Die ganze Familie«, antwortete ich.
    »Man kann sie nicht für Drogendelikte festnehmen?«
    »Man kann sie nicht einmal für Morde festnehmen«, sagte ich.
    »O Mann, da habe ich mir wirklich das falsche Leben ausgesucht. Ich hätte Diplomat werden sollen. Was gäbe ich nicht für eine geladene Waffe und zehn Minuten diplomatischer Immunität.«
    »So langsam ergibt sich ein Zusammenhang«, sagte ich. »Taylor hat eine Akte wegen Drogengeschichten, und Mauricio ist wahrscheinlich ihr Dealer. Seine Abstammung aus einer vermögenden Familie hat ihm den Zutritt in die richtigen gesellschaftlichen Kreise verschafft. Das hat ihm wohl das gewisse Flair gegeben, das es ihm leicht machte, an die betuchten Collegestudenten heranzukommen, die sich imLeben nicht mit irgendeinem Arbeiter aus Revere einlassen würden.«
    Was auch für Oberschülerinnen wie Taylor Armstrong galt.
    »Daddy schickt ihn in die Wüste. Damit ist es dann mit der regelmäßigen Unterstützung vorbei«, sagte Dorothy. »Und Diplomatengepäck gibt es auch nicht mehr. Der Nachschub bleibt aus, das Geld kommt nicht mehr so schnell rein, und es wird schwer, die Miete zu zahlen. Oder die Raten für den Wagen. Solche Typen könnten dann ziemlich heiß auf Geld werden und sehr riskante Jobs übernehmen, wie zum Beispiel den, ein reiches Mädchen zu entführen.«
    »Vielleicht wurde er angeheuert, weil er Taylors Dealer war«, meinte ich. »Das hat die Sache erleichtert.«
    »Von wem angeheuert?«
    »Nun, Mauricio kommt aus Brasilien, aus einer reichen Familie mit besten Verbindungen. Einer der Pechvögel, die in Marcus Capital investiert haben, ist Juan Carlos Guzman.«
    »Wer ist …?«
    »Ein kolumbianischer Drogenkönig, der in Brasilien lebt.«
    »O Gott«, sagte sie. »Ein Drogenkartell hat sich das Mädchen geschnappt? Und Sie glauben, Sie können die Kleine aus deren Krallen holen?«
    »Mit Ihrer Hilfe habe ich eine Chance.«
    »Nick, weder ich noch irgendjemand sonst haben eine Möglichkeit, diese Videoeinspeisung zurückzuverfolgen. Und ich habe mit jedem gesprochen, den ich kenne, wozu auch ein paar Leute gehören, die sich schon bedeutend länger mit solchen Dingen beschäftigen.«
    »Haben Sie

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