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Lebendig und begraben

Lebendig und begraben

Titel: Lebendig und begraben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Finder Joseph
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Gesichtsmuskulatur verkrampfte sich vor Panik.
    »Aber vielleicht kann Ihr Daddy ja ein paar gute Worte für Sie einlegen, damit die etwas sanfter mit Ihnen umgehen, oder?«
    Sein Adamsapfel hüpfte auf und ab. Er versuchte zu schlucken, aber sein Mund war zu trocken.
    »Wissen Sie was?«, fragte ich. »Heute ist Ihr Glückstag. Weil ich Ihnen einen Deal anbieten kann. Sogar mit richtig guten Bedingungen. Sie sagen uns, was wir wissen wollen, und Sie hören nie wieder etwas von uns. Keine Dankschreiben, keine freundlichen Anrufe. Vielleicht werden Sie es sogar überleben.« Ich machte eine kurze Pause. »Es ist alles in Ordnung.«
    »Was wollen Sie?«, flüsterte er mit brüchiger Stimme.
    »Den Namen von dem Kerl, der Sie dafür bezahlt hat, sich das Mädchen zu angeln.«
    »Ich habe Ihnen doch schon gesagt …«
    »Eine vollständige Beschreibung. Größe, Augenfarbe, wie er zum ersten Mal Kontakt mit Ihnen aufgenommen hat. Wo Sie ihm das ›Päckchen‹ abgeliefert haben.«
    »Ich
kenne
den Mann nicht«, flüsterte er. »Das war so ein richtig großer Kerl, echt stark. Zum Angstkriegen.«
    Jetzt war ich davon überzeugt, dass er die Wahrheit sagte. Seine Panik hatte ihm die übliche verlogene Fassade ausgetrieben. Im Moment gab es für ihn nur noch ein Ziel, und das war, am Leben zu bleiben. Und nicht, die Leute zu schützen, die ihm den Auftrag gegeben hatten. Er würde mir nichts mehr verschweigen.
    »Hat er Ihnen gesagt, warum er das Mädchen wollte?«
    »Er hat mir nur gesagt, ich sollte sie anmachen, ihr diese Droge verpassen und sie dann an ihn übergeben.«
    Ich hörte etwas, das nach Schritten klang, die näher kamen und lauter wurden. Mauricio hatte es auch gehört. Er erstarrte und schaute zur Tür.
    »Wohin hat er sie gebracht?«, fragte ich.
    »Der Kerl hatte Augen an seinem Hinterkopf«, flüsterte er. »Ich kann gar nichts sagen.«
    »Was soll das bedeuten: Augen an seinem Hinterkopf?«
    Aber dann öffnete sich die Tür, und ein gedrungener, massiger Mann in einem grauen Anzug und mit schimmernder Glatze starrte herein.
    »Was zum Teufel tun Sie hier?«, polterte Gordon Snyder mit dröhnender Stimme.

43. KAPITEL
    »Hallo, Spike«, sagte ich.
    »Was führen Sie im Schilde, Heller?«, fragte Snyder. »Wollen Sie dem Zeugen Ratschläge geben? Oder sein Schweigen erkaufen?«
    Noch bevor ich antworten konnte, ertönte hinter ihm eine laute Stimme. »Niemand darf mit meinem Mandanten sprechen. Das hatte ich am Telefon bereits ganz deutlich gesagt.«
    Jemand schob sich an Snyder vorbei ins Verhörzimmer. Es war ein großer, eleganter Mann, etwa einen Meter neunzig groß, breitschultrig. Er hatte langes, graues Haar, das fast bis auf seinen Hemdkragen herabhing, tiefe Augenhöhlen und Aknenarben auf den Wangen. Er trug einen dunklen Nadelstreifenanzug, einen burgunderroten Seidenschlips und verbreitete eine Aura von herrischer Autorität. Der Stoff seines Maßanzugs schmiegte sich perfekt an seine Schultern, die auch ohne Schulterpolster ziemlich breit wirkten.
    Natürlich, der Justizattaché des brasilianischen Konsulats. »Lassen Sie diese Person sofort frei«, sagte er in makellosem Englisch, in dem kaum eine Spur von einem Akzents mitklang. »Sie haben kein Recht, diesen Mann zu verhören. Und falls es irgendwelche Aufnahmegeräte in diesem Raum gibt, müssen sie sofort ausgeschaltet werden. Meine Gespräche mit meinem Klienten finden ausdrücklich nur unter vier Augen statt.«
    »Verstanden, Mr. Barboza«, bestätigte Snyder. Er funkelte mich wütend an. Dann hob er einen seiner kurzen Finger und schwenkte ihn mit einer geschmeidigen Bewegung Richtung Tür, so wie ein Magier seinen Zauberstab schwenkt.
    »Sehen Sie zu, dass Sie hier verschwinden«, befahl er mürrisch.

44. KAPITEL
    Im Hof bellte ein Hund.
    Zuerst dachte Dragomir an Jäger. Zwar war keine Jagdsaison, aber es gab Leute, die sich davon nicht abhalten ließen. Er hatte in den bewaldeten Teilen des Grundstücks alle zwanzig Meter Schilder aufgestellt, auf denen KEIN DURCHGANG/ JAGEN VERBOTEN stand, aber nicht jeder achtete darauf.
    Jäger bedeuteten Eindringlinge, und Eindringlinge bedeuteten prüfende Blicke.
    In ländlichen Gebieten mischen sich die Leute immer in die Angelegenheiten ihrer Nachbarn ein. Ganz besonders, wenn eines Tages plötzlich ein Fremder auftaucht und sich niemandem vorstellt.
    Sind Sie der neue Besitzer? Sind Sie ein Alderson?
    Was ist denn mit dem Schaufelbagger da hinten? Bauen Sie etwas? Alles alleine, ohne

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