Lebens-Mittel
Kühlschrank. In einer Gefriertruhe können Sie auch das Obst und Gemüse unterbringen, das Sie auf dem Wochenmarkt auf dem Höhepunkt seiner Reife erstanden haben – als es reichlich vorhanden und also am billigsten war. Im Gegensatz zum Einmachen verringert das Einfrieren den Nährwert von Obst und Gemüse nur unwesentlich.
Essen Sie wie ein Allesfresser. Egal ob Sie tierische Lebensmittel essen oder nicht – es ist eine gute Idee, Ihrem Speiseplan ein paar neue biologische Arten und nicht nur neue Lebensmittel zuzufügen. Die schwindelerregende Vielfalt der in einem Supermarkt angebotenen Lebensmittel ist enttäuschend, weil sehr viele von ihnen aus derselben kleinen Handvoll Pflanzen hergestellt sind, von denen wiederum die meisten – etwa Mais, Soja und Weizen – Samen sind. Je mehr verschiedene biologische Arten Sie essen, desto wahrscheinlicher decken Sie all Ihre Nährwertbedürfnisse ab.
Dieses Argument kommt allerdings aus der Nutritionismus-Ecke, aber es gibt ein besseres, das Gesundheit in einem umfassenderen Sinne versteht. Artenvielfalt auf dem Teller bedeutet Artenvielfalt auf den Feldern. Wenn die Monokulturen, die uns jetzt ernähren, schrumpfen würden, brauchten die Landwirte nicht mehr so viele Pestizide oder chemische Dünger aufzubringen, und das würde gesündere Böden, gesündere Pflanzen und Tiere und schließlich gesündere Menschen bedeuten. Wenn es um Ihre Gesundheit geht, ist nicht Ihr Körper die Grenze, und was gut für den Boden ist, ist wahrscheinlich auch gut für Sie. Was mich zu einer Anregung bringt, die damit zusammenhängt:
Essen Sie Lebensmittel, die gute Wachstumsbedingungen hatten und von gesunden Böden stammen. Es wäre sehr viel einfacher, »Essen Sie bio« zu sagen, denn es stimmt, dass Lebensmittel mit dem Biosiegel im Allgemeinen gute Wachstumsbedingungen auf relativ gesunden Böden hatten – Böden, die mit organischer Materie und nicht mit synthetischen Düngern genährt wurden. Einige bemerkenswerte Landwirte indes haben aus dem einen oder anderen Grund das Biosiegel nicht, und die Nahrung, die sie anbauen, sollte nicht übersehen werden. Biologischer Anbau ist wichtig, aber nicht die einzige Methode, um gute Nahrung zu erzeugen.
Außerdem sind auch die Supermärkte heute randvoll mit weiterverarbeiteten Biolebensmitteln, die zumindest aus gesundheitlicher Sicht kaum besser als ihre konventionell erzeugten Entsprechungen sind. Biokekse sind kein gesundes Lebensmittel. Wenn Coca-Cola anfängt, Bio-Coke zu verkaufen, was sicher irgendwann der Fall sein wird, hat die Firma vielleicht etwas für die Umwelt getan, aber nicht für unsere Gesundheit. Die meisten Verbraucher nehmen automatisch an, das Wort »bio« wäre gleichbedeutend mit Gesundheit, aber für Ihren Insulinstoffwechsel ist es egal, ob der fructosereiche Maissirup in Ihrem Mineralwasser bio ist oder nicht.
Trotzdem scheinen echte Lebensmittel, die auf gesunden Böden groß geworden sind, klar überlegen zu sein. Eine kleine, aber wachsende Zahl empirischer Forschungen erhärtet heute die zuerst von Sir Albert Howard und J. I. Rodale vorgebrachte These, Böden mit viel organischem Material würden nahrhaftere Lebensmittel hervorbringen. Vor kurzem hat eine Handvoll gut kontrollierter Vergleiche zwischen biologisch und konventionell angebauten Getreiden einen deutlich höheren Gehalt an Antioxidanzien, Flavonoiden,Vitaminen und anderen Nährstoffen in mehreren biologisch angebauten Getreiden gefunden. Nach einem tagelangen LKW-Transport nimmt natürlich der Nährwert bei jedem Obst und Gemüse ab. Suchen Sie deshalb idealerweise nach Lebensmitteln, die biologisch und lokal erzeugt wurden.
Essen Sie möglichst, was wild wächst und lebt. Zwei der nahrhaftesten Pflanzen der Welt sind Unkräuter – Weißer Gänsefuß und Portulak -, und einige der gesündesten traditionellen Ernährungsformen, zum Beispiel die Mittelmeerdiät, machen häufigen Gebrauch von wild wachsenden Grünpflanzen. Felder und Wälder sind voll von Pflanzen, die einen höheren Gehalt an verschiedenen sekundären Pflanzenstoffen haben als ihre domestizierten Verwandten. Warum? Weil diese Pflanzen sich ohne unsere Hilfe selbst gegen verschiedene Schädlinge und Krankheiten verteidigen müssen, und weil wir in der Vergangenheit eher die Nutzpflanzen weitergezüchtet haben, die süß waren; viele der von Pflanzen produzierten Abwehrstoffe aber sind bitter. Wild wachsende Grünpflanzen tendieren außerdem zu einem höheren
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