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Lebenssonden: Roman (German Edition)

Lebenssonden: Roman (German Edition)

Titel: Lebenssonden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Queen Victoria III um die Erlaubnis zu einer Inspektion zu bitten, solange keine schlüssigen Beweise vorlagen.
    Cape York unterlag ständiger automatischer Kontrolle und häufigen menschlichen Inspektionen, seit ein aufmerksamer Computer Alarm geschlagen hatte. Falls die Australasier etwas im Schilde führten, würde das PE-Direktorat es herausfinden.
    »Wollen Sie die Cobbers mit heruntergelassenen Hosen erwischen, Eric?«
    Stassel schreckte beim Klang der Stimme am Ohr auf. Er drehte sich um und sah Commander Alexi Yurislavich; er hatte sich über seine Schulter gebeugt und warf einen Blick auf Port York. Yurislavich war Schichtführer und Stassels unmittelbarer Vorgesetzter.
    »Nur die tägliche visuelle Kontrolle, Alexi. Diese Blondine mit dem vielen Holz vor der Hütte sonnt sich normalerweise um diese Zeit auf dem Rasen der Cafeteria. Sie scheint sich heute aber zu verspäten.«
    »Zu dumm, dass Sie keine Zeit haben werden, um auf sie zu warten. Der Admiral will Sie in seinem Büro sehen – aber subito.«
    »Will mich sehen? Wundert mich, dass er überhaupt denkt, ich könnte noch unter den Lebenden weilen.«
    »Das wird auch die längste Zeit der Fall gewesen sein, wenn Sie ihn warten lassen. Ich übernehme für Sie, bis wir jemanden aus der Reserve gefunden haben. Sind Sie fertig mit Port York?«
    »Fix und fertig. Keine besonderen Vorkommnisse. Sinai steht als Nächstes auf meiner Liste. Sieht so aus, als ob jemand einen alten israelischen Bunker gefunden hätte. Man schickt ein Team rein, um ihn nach Kernwaffen zu durchsuchen, aber wir müssen ein Auge darauf haben, bis die Bodenmannschaft eingetroffen ist.«
    »In Ordnung.«
    Stassel eilte an einem Dutzend Konsolen wie der seinen vorbei. Die Bediener waren damit beschäftigt, jeweils einen Aspekt der sonnensystemweiten Zuständigkeiten des PE-Direktorats zu überwachen. Ein paar Bildschirme zeigten die Schwärze des Raums. Andere, wie der von Stassel, waren auf irdische Ansichten eingestellt.
    Schließlich ließ er die Reihe der Konsolen hinter sich und erklomm den leichten Anstieg zur Bürosuite der »hohen Tiere«. Er bewegte sich mit der sicheren gleitenden Bewegung, die sich als Fortbewegung auf dem Mond etabliert hatte.
    Das Büro des Admirals befand sich hinter einer doppelten Luftschleuse und lag hundert Meter den Hauptgang entlang. Stassel legte eine Pause ein und wies sich gegenüber den zwei Wachen vor dem Büro aus. Die Sekretärin des Admirals schaute flüchtig von ihrem Stimmrecorder auf, als er das Vorzimmer betrat.
    »Ich soll mich hier melden.«
    »Ich werde nachfragen, Major.« Sie sprach für ein paar Sekunden in ein Kehlkopfmikrofon und nickte dann. »Sie können eintreten.«
    Stassel ging zur Tür, klopfte zweimal beherzt an und marschierte dann in die »heiligen Hallen«. »Major Eric Stassel meldet sich wie befohlen, Sir!«
    Admiral Liu Tsen hatte sich hinter einer Rechnerkonsole verschanzt, deren Hightech-Gepräge Stassels Arbeitsplatz deutlich übertraf. Sein kahler Schädel und die Augenklappe unterstrichen seinen grimmigen Gesichtsausdruck noch.
    »Rühren, Major. Bitte setzen Sie sich.«
    »Danke, Sir.«
    »Wie alt sind Sie, Sohn?«
    »Sechsunddreißig, Sir.«
    »Verheiratet?«
    »Geschieden.«
    »Möchten Sie mit mir darüber sprechen?«
    Stassel runzelte die Stirn. Diese Art der Befragung war ausgesprochen unorthodox, zumal sie von Liu praktiziert wurde. »Äh, nein, Sir, lieber nicht. Meine Frau hatte ein Faible für Uniformen. Sie liebte es, von einem Offizier in Schwarz und Silber eskortiert zu werden. Für die anderen Aspekte des Soldatenlebens vermochte sie sich allerdings weniger zu erwärmen und für die lange Abwesenheit von zu Hause schon gar nicht.«
    Liu war durch die Antwort anscheinend nicht überrascht. Er nickte. »Wieso die Bodentruppen, Major?«
    »Sir?«
    »Ich habe Ihre Leistungen an der Akademie gesehen. Sie wären der geborene Seemann gewesen, aber Sie haben sich entschieden, kein Kommando bei den Marines zu übernehmen. Wieso?«
    Stassel zuckte die Achseln. »Zu wenig Action in der Flotte, Sir. Seit seiner Gründung hat das Direktorat im Raum keiner echten Herausforderung gegenübergestanden. Von den Bodentruppen kann man das nicht sagen.«
    Liu nickte wieder. »Da haben Sie vermutlich Recht. Major Stassel, ich habe seit dem Tag ein Auge auf Sie gehabt, als Sie zur Niedergravitations-Rekonvaleszenz zu den Weltraum-Operationen versetzt wurden. Übrigens, welche Fortschritte macht Ihre Genesung?«
    »Bin

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