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Lebenssonden: Roman (German Edition)

Lebenssonden: Roman (German Edition)

Titel: Lebenssonden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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wieder so gut wie neu, Sir.«
    »Wird die sitzende Tätigkeit am Computer Ihnen nicht allmählich langweilig?«
    »Allmählich.«
    »Vielleicht vermag ich etwas Spannung in Ihr Leben zu bringen. Ich habe einen Spezialauftrag für Sie. Könnte eine genauso große Sache werden wie die Polizeiaktion gegen diese illegale Giftfabrik in Santiago, die Sie zu uns geführt hat.«
    »Jawohl, Sir!« Bei der Erwähnung Santiagos pulsierte die tiefe Narbe an Stassels rechter Schulter. Er war damals gerade noch mal davongekommen. Der Söldner, der auf ihn schoss, hauchte sein Leben bereits an Stassels Bajonett aus, noch während er den Abzug betätigte. Wenn der Typ nur einen Sekundenbruchteil eher abgedrückt hätte, wäre der Kampf wohl anders ausgegangen.
    »Schauen Sie auf den Wandbildschirm zu Ihrer Linken.«
    Die Bildschirmanzeige durchlief eine Anzahl von Farbtönen und stabilisierte sich dann zu einem dichten Sternenfeld. Die Koordinaten identifizierten die Abbildung als einen Sektor der Milchstraße in Aquila, was auch die Sternendichte erklärte.
    »Die Himmelsbeobachtung hat das vor fast vier Monaten registriert. Es hat so lange gedauert, bis einer meiner Spione da draußen mich davon in Kenntnis setzte, dass es vielleicht in unseren Zuständigkeitsbereich fällt. Schauen Sie genau hin …«
    Ein neuer Stern erschien auf dem Schirm und verschwand nach zehn Sekunden wieder.
    »Was war das, Sir?«
    »Das hätte alles Mögliche sein können. Vielleicht das Triebwerksfeuer eines Schiffs, eine Instrumenten-Fehlfunktion oder jemand glaubte, sich einen Spaß erlauben zu müssen. Aber es könnte auch jemand gewesen sein, der unter Verletzung der Abrüstungsvereinbarung ein fieses neues Spielzeug getestet hat. Falls das zutrifft, will ich wissen, wer das war und was sie haben.«
    »Jawohl, Sir. Priorität?«
    »Wir werden erst einmal bei Fünf anfangen und dann steigern, falls erforderlich.«
    Stassel nickte. Priorität Fünf bedeutete, dass er allein arbeiten würde, aber notfalls einen Assistenten anfordern durfte. Angesichts der Friedenskontroll-Satelliten und Flugzeuge, die so zahlreich im Erdorbit stationiert waren, wäre der tiefe Raum die logische Wahl für jemanden, der einen geheimen Waffentest durchführen musste.
    Die UN-Friedensinitiative – Peace Enforcement, kurz PE genannt – hatte den Auftrag, solche Bestrebungen zu unterbinden, wo auch immer sie sich manifestierten.
    »Wissen Sie, wieso ich ausgerechnet Sie für diese Mission ausgesucht habe, Stassel?«
    »Nein, Sir.«
    »Ich brauche einen Mann mit einem kühlen Kopf. Die Überwachung ist normalerweise der erste Auftrag, mit dem ›Frischlinge‹ bei der PE betraut werden. Deshalb herrscht ein chronischer Mangel an erfahrenem Personal. Ich mache mir Sorgen wegen dieser Sache, Major. Dieser kleine Funken auf dem Bildschirm macht mir Angst. Ich will, dass Sie herausfinden, was es damit auf sich hat. Und wenn es nur dem Zweck dient, dass ich nachts besser schlafe.«
     
    Stassel bezog im Hochsicherheitstrakt auf derselben Etage wie das Büro des Admirals einen Arbeitsraum. Seine erste Amtshandlung bestand darin, die Himmelsbeobachtungs-Aufzeichnungen aufzurufen. Er spielte sie ein Dutzend Mal ab, wobei er jedes Mal einen anderen Verstärkungsmodus verwendete.
    Die erste Tranche der ausführlichen Informationen war die leichteste. Der neue Stern war bei Rektaszension 19:25 Deklination -00,05 am Rand der Milchstraße erschienen. Er merkte sich die Himmelskoordinaten und rief die Zentrale der Himmelsbeobachtung an.
    » Sky Watch -Zentrale, Mrs. Farrell. Was kann ich …« Auf dem Gesicht der Frau erschien ein Lächeln, als sie den Anrufer erkannte. »Hallo, Eric. Lange nicht gesehen. Von wo aus rufst du an?«
    Ihr Gesicht erstarrte erwartungsvoll, und Stassel setzte zu einer Antwort an, doch das Bild wurde lebendig, bevor er noch etwas zu sagen vermochte.
    »… Erde oder Mond, richtig? Die Zeitverzögerung kommt für beide hin, aber dem Hintergrund nach zu urteilen tippe ich auf Tycho Center.«
    »Richtig.« Stassel nickte.
    »Zu dumm«, murmelte Gloria Farrell eine halbe Sekunde später. »Äh, ich habe mit Kate gesprochen, als Bob und ich zuletzt Urlaub hatten. Ich habe von der Scheidung gehört – das tut mir Leid.«
    Stassel zuckte die Achseln. »So was kommt vor.«
    »Ich finde es trotzdem bedauerlich. Was kann ich für dich tun, Eric?«
    »Ich habe den Auftrag, eine Anomalie zu überprüfen, die von einem eurer Beobachter gemeldet wurde. Ich könnte deine

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