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Lebenssonden: Roman (German Edition)

Lebenssonden: Roman (German Edition)

Titel: Lebenssonden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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viel Glück gerade noch das Flottenkommando.«
    Als ob die Worte des Technikers ein Katalysator gewesen wären, erhellte Santos’ Bildschirm sich plötzlich und lief über von Worten.
     
    »Code«, grunzte Coxin und setzte sich schlagartig aufrecht hin. »Ich würde sagen ›Kommandantensequenz‹, obwohl es auch die neue ›Offizier-und-Portepeeunteroffizier‹-Variante sein könnte.«
    »Lesen Sie die Authentikatoren ab, Larry.«
    »Jawohl, Sir. Die Authentikatoren sind Schiedsrichter, Pendel und Impfung. Überrangcode ist sieben. Sequenz ist Zeta.«
    Santos gab Daten in den Bordcomputer ein. Als er die Eingabe beendete, ertönte sofort eine Alarmsirene. Santos wandte sich an seinen Techniker: »Heilige Scheiße, Larry, es ist ein gottverdammter Flottenalarm!«
    »Kann nicht sein! Es ist Jahre her seit dem letzten großen Alarm, und selbst der wurde durch den Fehler eines blutjungen Leutnants an Bord der Conquerer ausgelöst. Überprüfen Sie es lieber noch einmal.«
    Santos gab die Daten ein zweites Mal ein. »Kein Zweifel.« Er zögerte kurz und entschied dann, dass die Pflicht Vorrang hatte vor der Angst, jemandem auf die Füße zu treten. »Verbinden Sie mich mit dem Kapitän.«
    »Sind Sie sicher, dass Sie das tun wollen, Mr. Santos? Sie wissen doch, wie reizbar der alte Mann ist, wenn er zu wenig Schlaf bekommt.«
    »Das war ein Befehl, Larry.«
    »Aye, Aye, Sir.«
     
    »Haben Sie getrunken, Mister?«, fragte Commander William Tarns, kurz nachdem Santos ihn aus der warmen Koje geholt hatte.
    »Äh, nein, Sir!«, stammelte Santos. »Der Computer hat die Authentikatoren verifiziert. Gleich zweimal.«
    »In Ordnung, ich glaube Ihnen. Legen Sie die Schaltung in meine Kabine und halten Sie sich zur Verfügung.«
    Tarns gab seinen persönlichen Identifikator ein, als ein paar Dutzend glühende Zeilen Santos’ Bild überlagerten. Die zerhackte Nachricht wurde im Klartext dargestellt.
    FLOTTENBEFEHL 173581 DURCH ------ RELAIS 325.1 A7Z
UMLEITUNG: SGC VICTRIX (CN3612)
AUTHENTIKATOEN: SCHIEDSRICHTER, PENDEL, IMPFUNG.
     
    VON: M. K. SMITHSON, ADMIRAL, COMNATWEST
AN: KOMMANDANT DER SGC VTCTRIX
     
    DATUM: 04:30 UHR GMT, 18. Oktober 2388
     
    BETREFF: AUS DEM INTERSTELLAREN RAUM INS SONNENSYSTEM EINDRINGENDES OBJEKT
     
    ANFANG DER NACHRICHT:
     
    1.0 Um 14:20 Uhr GMT am 16. Oktober 2388 meldeten SIAAO-Observatorien auf den Asteroiden Achilles und Aeneas einen Kontakt mit einer starken Strahlungsquelle an der Position 0738/+0518. Die mutmaßlich von einem extrasolaren Raumfahrzeug verursachte Quelle dringt mit einer Geschwindigkeit deutlich über der Lichtgeschwindigkeit ins SolSys ein.
     
    2.0 Darauf folgende teleskopische Beobachtungen verorten das Raumfahrzeug am Wrack der Sonde, Position 72.03/00.00/1.0 Erdrelativ .
     
    3.0 Achtung: Eine grobe Schätzung der Antriebsleistung deutet auf eine Verzögerung von 10 000 Metern pro Sekundenquadrat hin.
     
    4.0 Sie werden hiermit angewiesen, sich mit maximaler Beschleunigung zu der in 2.0 bezeichneten Position zu begeben und Kontakt mit dem Ziel-Raumfahrzeug aufzunehmen.
    5.0 Unterlassen Sie unbedingt alle Handlungen, die als feindselig interpretiert werden könnten.
     
    ENDE DER FLOTTENKOMMANDO-NACHRICHT.
     
    »… Geschwindigkeit deutlich über der Lichtgeschwindigkeit … eine Verzögerung von zehntausend Metern pro Sekundenquadrat … feindselige Handlungen unterlassen …«
    Tarns blinzelte und schlug sich den Gedanken an Schlaf aus dem Kopf. »Verbinden Sie mich mit der Brücke, Santos.«
    »Aye, Aye, Sir.«
    »Brücke«, antwortete der Zweite Offizier der Victrix nach einer kurzen Verzögerung.
    »Geben Sie Gefechtsalarm, Mr. Huyck.«
    »Gefechtsalarm, Sir?«
    »Das sagte ich doch, Leutnant.«
    »Aye, Aye, Sir.«
    Tarns drehte sich zu seinem Spind um und griff nach der Hose, als die Sirenen ertönten. Als das Tröten wieder aufhörte, war er fast angekleidet. Falsch pfeifend kämmte er sich das Haar. Er lächelte. Nach zwanzig Jahren öder Patrouillenflüge, die nur durch genauso langweilige Schreibtischjobs unterbrochen worden waren, hatte sich nun etwas ereignet, das das Leben wieder lebenswert machte.
    Aus einer Laune heraus ließ er sich eine Außenansicht auf den Bildschirm legen. Zufällig erwischte er dieselbe Kamera, die Santos verwendet hatte, um die Hochleistungs-Antenne auf die Erde zu richten. Tarns zögerte, als er sich die Kappe im richtigen verwegenen Winkel ins Gesicht zog und stellte fest, dass es in Kalkutta, Groß-Indien regnete. In Tarns

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