Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lebenssonden: Roman (German Edition)

Lebenssonden: Roman (German Edition)

Titel: Lebenssonden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
Vom Netzwerk:
sie Außerirdischen in die Hände gefallen ist, hat sie eben Pech gehabt. Ich will keine Zwischenfälle, bis wir wissen, womit wir es hier zu tun haben. Und nun, meine Herren, wünsche ich Ihnen eine gute Nacht!«

36
     
    Am Morgen nach Chryse Hallers Ankunft an Bord der Procyon’s Promise rief Terra Chryse in ihrer Kabine an. Sie erklärte ihr, dass sie Chryse als offizielle Führerin zugeteilt worden sei, und lud sie zum Frühstück ein. Danach unternahm Terra mit ihrem Gast eine ausgiebigere Besichtigungstour durch das Schiff als am Abend zuvor – einschließlich eines Blicks in den Maschinenraum mit dem Sternenantrieb. Alles, was Chryse hier vermittelt wurde, war der Eindruck mächtiger, unverständlicher Maschinen, die in einer riesigen Kammer zusammengedrängt waren. Es erinnerte sie irgendwie an die Generatorräume in einem Orbital-Kraftwerk.
    Nach dem Maschinenraum führte Terra Chryse ein paar Decks zur Brücke hinauf. Dort erklärte sie ihr die Funktion jeder Konsole und wie die Besatzungsmitglieder auf der Brücke den Betrieb des Schiffs kontrollierten.
    »Wozu denn so viele Instrumente?«, fragte Chryse. »Ich dachte, PROM würde das Schiff fliegen.«
    Terra nickte. »Tut sie auch. Das dient nur der Rückversicherung gegen einen eventuellen Computerausfall. Wir üben ständig für den Fall, dass wir eines Tages selbst nach Hause fliegen müssen.«
    »Vernünftige Einstellung.«
    Terra warf einen Blick auf die Chronometeranzeige auf der Astrogations-Konsole und wandte sich dann Chryse zu, deren Aufmerksamkeit inzwischen nach oben gelenkt wurde – wo die Sonde so nah an der Sichtkuppel schwebte, dass sie den ganzen ebenholzfarbenen Himmel beherrschte.
    »Vater hat mich gebeten, Sie zu einer Gedenkfeier einzuladen, die wir heute abhalten«, sagte Terra. »Das heißt, wenn Sie kommen wollen. Sie müssen nicht, wenn Sie nicht wollen.«
    Chryse drehte sich zu ihrer Gastgeberin um und schaute sie an. »Ich betrachte die Einladung als eine Ehre. Um welches Gedenken handelt es sich denn?«
    »Es ist eine Totenmesse, die alle jene ehrt, die ihr Leben dafür gaben, dass wir in den Schoß von Mutter Erde zurückzukehren vermochten. Ursprünglich hatte die Feier schon gestern nach unserer Ankunft stattfinden sollen, aber der Plan wurde geändert, als wir Ihr Schiff bei der Sonde entdeckten.«
    »Ich kann nicht sagen, dass es mir Leid tut«, sagte Chryse lächelnd. »Das ist mehr Aufregung auf einmal, als ich seit Jahren gehabt habe. Wann findet die Zeremonie statt und wo?«
    »Jede Minute – im Luftschleusen-Bereitschaftsraum.«
    »Gehen Sie voran.«
    Als die zwei Frauen ankamen, standen schon ein Dutzend Alphaner in blauer Uniform in der Kammer, wo Chryse am vorigen Tag empfangen worden war. Chryse erkannte Kapitän Braedon, den Ersten Offizier Martin und Kaplan Ibanez. Dann waren da noch zwei Offiziere, die sie am vorigen Abend gesehen hatte, an deren Namen sie sich aber nicht mehr erinnerte. Die anderen waren Fremde. Zwei Raumfahrer – Simmons und MacKenna – standen im Raumanzug und mit dem Helm unterm Arm da.
    Einen Moment nach dem Eintreffen der zwei Frauen ertönte im ganzen Schiff ein Läuten. Die Alphaner traten auf jeder Seite der inneren Luftschleusentür in Zweierreihe an, mit Kaplan Ibanez an der Spitze. Chryse und Terra traten zur Seite, wie auch Kapitän Braedon.
    Als jeder seinen Platz eingenommen hatte, wandte Braedon sich an Ibanez: »Sie können beginnen, Pater.«
    Der Kaplan sprach das Totengebet, gefolgt von einem Abschnitt aus dem Buch von Pathfinder . Als die Gebete gesprochen waren, knieten die beiden Raumfahrer vor ihm nieder und nahmen ehrfürchtig einen kleinen Metallkasten entgegen. Simmons befestigte den Kasten am Koppelgürtel. Beide erhoben sich und stülpten sich den Helm über, bevor sie die Luftschleuse betraten.
    Ein großer Holoschirm war am Schott gegenüber der Luftschleuse angebracht. Chryse war sich sicher, dass er am Tag zuvor noch nicht da gewesen war. Als Simmons und MacKenna verschwunden waren, erschien auf dem Bildschirm eine Außenansicht des Schiffsrumpfs. Chryse sah, wie die äußere Luftschleusentür sich öffnete und die zwei Raumfahrer herauskamen. Sie flogen langsam zur Sonde und landeten routiniert auf dem Skelett der Antriebssphäre.
    Chryse drehte sich zu Terra um und stellte überrascht fest, dass Tränen in den Augen der jüngeren Frau glitzerten. »Was geschieht hier?«, fragte sie flüsternd.
    Terra neigte sich zu ihr hin und flüsterte zurück: »Die

Weitere Kostenlose Bücher