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Lebenssonden: Roman (German Edition)

Lebenssonden: Roman (German Edition)

Titel: Lebenssonden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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gibt also keinen Grund für Tränen. Und es ist ja auch nicht so, dass wir uns nie wieder sehen würden, müssen Sie wissen.«
    »Das stimmt doch, oder? Man hat uns eine Position im niedrigen Polarorbit zugewiesen …«
    Chryse runzelte die Stirn. » Polar orbit?«
    »Das hat Commander Tarns jedenfalls gesagt. Wieso?«
    Chryse zuckte die Achseln. »Ach, nichts. Es ist nur so, dass die Polar-Orbits normalerweise Schiffen der Raumwacht vorbehalten sind. Man braucht eine Sondererlaubnis, um ein ziviles Schiff auf eine Nord-Süd-Fahrt zu bringen.«
    Terra nickte. »Berater Vischenko hatte so etwas erwähnt. Er sagte, dass unsere Parkbahn eigens gewählt worden sei, damit das Schiff nicht von Touristen belästigt würde. Außerdem will man in der Nähe einen Kreuzer zu unserem Schutz abstellen. ›Um den Spinner-Faktor‹ zu minimieren, wie Vischenko sich ausdrückte.«
    »Das ist wahrscheinlich das Beste«, pflichtete Chryse ihr bei. »Aber ich habe Sie unterbrochen. Was wollten Sie sagen?«
    »Dass wir herunterkommen werden, sobald die Gesundheitsleute uns die Freigabe erteilen. Sie sagen, es würde ungefähr zehn Tage dauern. Wir werden zuerst nach Genf gehen, um dem Vorsitzenden unsere Aufwartung zu machen. Anschließend will ich so viel von der Erde sehen, wie ich nur kann.«
    Chryse nickte. »Und ich plane eine Party im Landhaus meines Vaters. Ich habe genug Einfluss, um Ihnen eine Einladung zu beschaffen, wenn Sie kommen möchten.«
    »Sie hören sich fast so an, als ob wir Gefangene wären.«
    »Sie sind berühmt, Liebes. Da kommt man sich manchmal vor wie im Gefängnis.«
    Terra griff in ihre Tasche und holte ein kleines, in weißes Papier gewickeltes Päckchen heraus. »Ich möchte, dass Sie das annehmen.«
    Chryse nahm das Geschenk und wickelte es vorsichtig aus. Es enthielt ein Etui mit einem silbernen Medaillon, auf dessen Deckel das Stern-und-Kometen-Design der Alphaner eingraviert war.
    »Schauen Sie rein«, sagte Terra.
    Chryse öffnete das Medaillon. Dort war ein mikroskopisch fein detailliertes Bild von Terra eingraviert, sodass es wie eine Fotografie aussah. Auf der Innenseite des Deckels war auch eine Gravur:
    FÜR CHRYSE HALLER
Von Ihrer Freundin
TERRA BRAEDON
    »Das ist wunderschön, Terra.«
    »PROM hat es gemacht.«
    Chryse lächelte. »Ich liebe es. Danke schön. Und danke dir , PROM!«
    »Gern geschehen, Chryse.«
    Chryse drehte sich zum Fußende des Betts um, wo die Reisetasche lag und kramte für einen Moment darin herum. »Hier, mein Geschenk für Sie.«
    »Was ist es?« Terra schaute auf den halb geschmolzenen kristallenen Würfel auf ihrer Handfläche.
    »Nur ein Speicherkristall, aber einer mit einer Geschichte. Ich habe ihn im Wrack der Sonde gefunden.«
    Terra machte große Augen. »Das stammt aus der Sonde?«
    Chryse nickte.
    »Ich werde es immer in Ehren halten! PROM, kannst du mir eine Halskette daraus machen?«
    »Natürlich.« Im ersten Moment glaubte Chryse, einen unterschwelligen Groll aus PROMs Stimme herauszuhören.
    Terra brachte den Würfel zur Rohrpostöffnung in der Wand und legte ihn hinein. Eine Minute später leuchtete das grüne Licht neben der Öffnung auf. Sie öffnete die Klappe und holte den Würfel heraus, der nun an einer Silberkette hing.
    »Würden Sie sie mir umlegen?«
    »Gern.«
    Terra schob ihr Haar zurück, während Chryse sich mit dem Verschluss der Kette abmühte. Dann tauschten sie die Plätze, und Terra half Chryse mit dem Medaillon.
    »Wir sollten nun zur Luftschleuse gehen«, sagte Chryse. »Ich möchte noch einmal mit Ihrem Vater sprechen, bevor ich abreise.«
     
    An diesem Abend – Bordzeit – saß Terra im Schneidersitz auf ihrem Bett und nahm Chryses Geschenk unter die Lupe. Sie hielt den halb geschmolzenen Kristall vors Gesicht und prüfte jedes Detail. Fast eine ganze Stunde lang hatte sie sich vom Wechselspiel der gedeckten Farben faszinieren lassen, als PROM plötzlich sagte: »Sei vorsichtig damit.«
    Terra erschrak leicht bei dem plötzlichen Ton. Sie schaute kurz auf, und kleine Sorgenfalten zogen sich über ihre Stirn. »Ich wusste nicht, dass es so zerbrechlich ist.«
    »Das ist es auch nicht. Aber du solltest trotzdem vorsichtig sein – es ist ein Relikt der Sonde. Vielleicht sollte ich es für dich sicher aufbewahren.«
    Terra runzelte die Stirn und warf einen Blick auf den Kristallklumpen in ihrer Hand. »Aber ich wollte es doch tragen.«
    »Leg den Kristall aufs Bett und geh zur Rohrpost-Ausgabe.«
    Verwirrt erhob Terra sich vom

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