Lebenssonden: Roman (German Edition)
Überlicht-Fähigkeit demonstriert?«
»Nicht, während ich an Bord war.«
»Was sind das für welche?«, schrie jemand vom Rand der Menge.
»Freundlich, kompetent und kompromisslos entschlossen, das Versprechen einzulösen, das die Menschheit STELLVERTRETER nach der Vernichtung der Sonde gegeben hat. Wenn wir den uralten Traum vom Sternenflug verwirklichen wollen, sollten wir ihnen besser helfen … wenn Sie mich nun entschuldigen wollen, ich muss ein Schiff erwischen. Alle weiteren Fragen können in die Unternehmenszentrale zu meinen Händen übermittelt werden.«
Chryse hielt die Reisetasche fest und bahnte sich einen Weg durch die Menge. Auf halber Strecke spürte sie, dass eine starke Hand sie am linken Arm packte. Ihr scheinbarer Angreifer war ein junger Mann mit kurzem sandfarbenem Haar.
»Bürgerin Haller?«
»Ja?«
»Ich bin Jim Davidson. Ihr Büro hat mein Schiff gechartert, um Sie zur Erde zu bringen. Sie glaubten, das würde weniger auffallen als ein Schiff von Haller & Partnern.«
»Sie scheinen sich getäuscht zu haben«, sagte sie. Sie musste ihm ins Ohr schreien, um das Geräusch der Menge zu übertönen.
»Scheint so. Folgen Sie mir trotzdem.« Davidson pflügte förmlich einen Pfad durch die Menge. Nachdem sie sich schließlich durchgeschlagen hatten, fielen sie im Korridor in einen schnellen Lauf und zogen die Kamerateams hinter sich her wie Perlen auf einer Schnur. Als sie zu einem anderen Speichenlift am entgegengesetzten Ende des Von-Braun-Grandhotels kamen, schob ihr Beschützer sie hinein und gab als Fahrtziel die Drehachse ein, während sie die Stiefel in die Bodenhalterungen einhakten. Der Lift stieg empor.
Davidson wandte sich ihr zu. »Tut mir Leid wegen der Leute. Man hat mir das falsche Andockportal genannt, an dem Ihr Schiff anlegte; sonst hätte ich Sie abgefangen, bevor Sie in diese Löwengrube hinunterstiegen.«
»Kein Problem«, erwiderte Chryse. Als die Lifttüren sich öffneten, waren sie wieder in der Schwerelosigkeit. Sie folgte Davidson zu einem Liegeplatz, der von einem der drei Raumtaxi-Dienste bedient wurde, die Passagiere und Fracht zwischen dem Hotel und weit draußen stehenden Schiffen transportierten. Sie waren bald im Raum auf dem Weg zu Davidsons Schiff.
Fast ein Jahr war seit Chryses letztem Besuch in Moose Hill vergangen, dem Anwesen ihres Vaters in dem Teil des Nordamerikanischen Verwaltungsbezirks, der als British Columbia bekannt war. Sie saß auf dem Klappsitz zwischen Davidson und seinem Kopiloten und sah, wie die aus dem dichten Wald geschlagene Landebahn sich vor der Windschutzscheibe der Fähre ausdehnte.
Am Ende der Landebahn war ein schwarzer Komplex aus Glas und Metall.
Davidson landete die Fähre sanft in der Nähe des kleinen Terminals des Anwesens. Chryse löste die Gurte und wandte sich an den Piloten der Fähre. »Vielen Dank, dass Sie mich vor diesen Reportern gerettet haben, Mr. Davidson. Das war gute Arbeit.«
»Gehört zum Service, Bürgerin.«
Chryse wurde an der Luftschleuse mittschiffs vom Leiter des Moose Hill-Sicherheitsdiensts in Empfang genommen.
»Tag, Roderick.«
»Guten Tag, Ma’am. Ihr Vater sagte, er würde Sie im Lauf des Tags erwarten.«
»Wo ist mein Lieblingselefantenbulle überhaupt?«
»Im Haupthaus. Ich habe ihn bereits über Ihre Ankunft informiert.«
»Ausgezeichnet. Rufen Sie mir den Bus.«
Der »Bus« war ein Rolls-Royce Catamount -Geländekreuzer. Die achträdrigen Gelenkfahrzeuge im Fuhrpark des Anwesens wurden hauptsächlich dafür eingesetzt, den äußeren Zaun abzufahren, der sich durch ungefähr zweihundert Kilometer Urwald zog.
Marcus Easton, der Chefsekretär ihres Vaters, traf sie am Eingang des Haupthauses. »Willkommen, Chryse.«
»Danke, Marcus. Es ist schön, wieder zu Hause zu sein.«
»Wir waren sehr besorgt, als wir erfuhren, dass Sie vermisst wurden.«
»War er auch besorgt?«
»Mehr, als er sich eingestehen will. Er wartet auf Sie.«
Harrold Haller war eine eindrucksvolle Gestalt, wie er am gewaltigen Mahagoni-Schreibtisch saß, verschanzt hinter Computermonitoren und Kommunikationsgeräten. Als Chryse hereinkam, durchquerte er den Raum und empfing sie auf halbem Weg zwischen Schreibtisch und Tür. Haller hatte erst spät geheiratet und die Erziehung seines einzigen Kinds weitgehend angestellten Erziehern überlassen. Deshalb war Chryse ihrem Vater nie so nah gewesen, dass die beiden sich in der Gesellschaft des jeweils anderen wohl fühlten. Ihre Umarmung war steif und
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