Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lebenssonden: Roman (German Edition)

Lebenssonden: Roman (German Edition)

Titel: Lebenssonden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
Vom Netzwerk:
an einem massiven Schreibtisch und hatte das Großsiegel der Gemeinschaft hinter sich. Der Mann schaute mit der Lässigkeit des Routiniers in die Kamera. Er lächelte.
    »Grüße, Kapitän Braedon. Grüße auch an Ihre Offiziere und Mannschaften, an das Volk von Alpha und an Ihren Regierungsrat.
    Meine offiziellen Vertreter haben mir von Ihrem Plan berichtet, die Schöpfer ausfindig zu machen und das Versprechen einzulösen, das unsere Vorfahren der Sonde vor so vielen Jahren gegeben haben. Ich respektiere sowohl Ihren Mut als auch Ihren Glauben. Die meisten Menschen hätten sich damit begnügt, nach der Reise, die Sie gerade beendet haben, sich auf ihren Lorbeeren auszuruhen. Und Sie denken schon über eine viel längere und schwierigere Forschungsreise nach.
    Bei solch einem Vorbild vermögen wir Ihre Bitte um Hilfe bei diesem würdigen Projekt kaum abzuschlagen. Wir werden deshalb alle Arbeitskräfte, Einrichtungen und Material zur Verfügung stellen, das zum Bau einer Flotte erforderlich ist, die Sie begleiten wird. Diesbezüglich bitte ich Chryse Lawrence Haller, in drei Tagen um null neunhundert Uhr in meinem Büro in Genf vorstellig zu werden. Dann werden wir Gespräche über die Nutzung der Haller-Werften für dieses Projekt führen.
    Das ist aber noch nicht alles. Um die Anstrengungen der Alphaner zu unterstützen, die physikalischen Gesetze zu ermitteln, die den Sternenantrieb überhaupt ermöglichen, bevollmächtige ich unsere besten Computertechnologen und Informationsexperten, unverzüglich mit der Durchsuchung der Bibliothek des Schöpfer -Wissens zu beginnen. Ihre Aufgabe besteht darin, allen Hinweisen auf die wahre Natur des Sternenantriebs nachzugehen, die in den Datenbanken enthalten sind.
    Und schließlich, Kapitän, möchte ich die Einladung an Sie und Ihre Leute aussprechen, uns auf der Erde zu besuchen. Ich befürchte zwar, dass dieser geschundene alte Planet sich in puncto Schönheit mit Ihrem Alpha nicht zu messen vermag, aber er ist die Mutter von uns allen, und Sie sind allzu lange fort gewesen.
    Ich freue mich darauf, Sie kennen zu lernen.«
     
    In ihrer Kabine an Bord der Procyon’s Promise packte Chryse Haller die Tasche für die Heimreise. Sie wunderte sich darüber, dass sie nur so wenig einzupacken hatte. Der Raumanzug war zusammen mit dem Ausflugsboot an Henning’s Roost zurückgegeben worden. Blieben also nur noch die Unterwäsche, Toilettenartikel, drei Schiffsanzüge, die sie auf die Expedition zur Sonde mitgenommen hatte und noch drei weitere, die Terra ihr geliehen hatte. Die Letzteren hatte sie gestern Abend PROM übergeben. Die blauen Uniformen lagen nun ordentlich gebügelt und zusammengelegt am Fußende des Bettes. Chryse schlüpfte in einen ihrer eigenen Schiffsanzüge und stellte fest, dass er um die Taille herum etwas enger saß, als sie sich erinnerte. »Na gut«, murmelte sie und betrachtete sich im Spiegel. »Es war schließlich für eine gute Sache.«
    Als sie mit dem Packen fertig war, strich sie die sticktite -Nähte der Reisetasche glatt und ließ noch einmal den Blick durch die Kabine schweifen. Sie wollte gerade gehen, als es leise an die Kabinentür klopfte.
    »Wer da?«
    »Ich bin’s«, ertönte Terras gedämpfte Stimme.
    »Kommen Sie rein. Es ist nicht abgeschlossen.«
    Terra ließ die Kabinentür in der Wand verschwinden, trat ein und schloss sie wieder. Die beiden Frauen standen sich ein paar Sekunden in verlegenem Schweigen gegenüber, bevor Chryse sich räusperte und auf die Uniformen deutete, die auf dem Bett lagen. »Vielen Dank auch, dass Sie mir die Anzüge ausgeliehen haben. Ich habe sie reinigen und bügeln lassen.«
    »Gern geschehen.«
    Chryse bemerkte das plötzliche Glitzern in Terras Augen. Sie selbst bekam auch feuchte Augen. Im nächsten Moment umarmten die zwei Frauen sich flüchtig und tränenreich.
    »Es tut mir Leid, aber ich hatte noch nie ein Talent für Verabschiedungen«, sagte Terra und wich etwas zurück.
    Chryses Antwort war ein wissendes Lächeln. »Ich hätte auch gehofft, dass ich in meinem Alter souveräner mit so einer Situation umgehen könnte.«
    Terra streckte die Hand aus. »Es hat mich jedenfalls gefreut, Sie kennen zu lernen.«
    Chryse nahm die Hand und drückte sie. »Das klingt so endgültig. Bisher hat doch alles prima funktioniert. Die Gemeinschaft hat sich einverstanden erklärt, Ihre Flotte zu bauen, meine Schiffswerften werden davon profitieren, und die halbe Erde ist aus dem Häuschen wegen der Nachrichten. Es

Weitere Kostenlose Bücher