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Lebenssonden: Roman (German Edition)

Lebenssonden: Roman (German Edition)

Titel: Lebenssonden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Bett und stapfte zum schmalen Spalt in der Kabinenwand. Sie öffnete die Luke. Drinnen war ein kleiner grauer Kasten. Sie zog ihn heraus und öffnete ihn. An einer silbernen Kette hing eine genaue Kopie des Kristalls, den Chryse ihr gegeben hatte.
    »Was ist das?«
    »Ein Duplikat, das du tragen kannst, solange ich das Original verwahre. So besteht auch keine Gefahr, dass du es verlierst.«
    »Ich weiß nicht …« Terra warf einen Blick auf die Kette auf dem Bett. »Schließlich ist das Chryses Geschenk für mich und nicht das Ding in meiner Hand.«
    PROM seufzte – ein Geräusch, das sie perfekt imitierte, sodass man fast vergaß, dass sie weder das Bedürfnis noch die Technik zum Seufzen hatte. »Um die Wahrheit zu sagen, ich hatte ein ganz bestimmtes Motiv für die Anfertigung des Duplikats. Es muss aber absolut geheim gehalten werden, selbst vor deinem Vater. Ich möchte, dass du einen Eid darauf schwörst.«
    Terra dachte für eine Weile über dieses Ansinnen nach und nickte dann. »Meinetwegen, obwohl ich nicht weiß, was daran so geheimnisvoll sein sollte.«
    »Du wirst es verstehen, wenn ich es dir erkläre …«

40
     
    Chryses Rückkehr zur Erde war eine Reise in drei Etappen. Die erste erfolgte mit der Intraorbit-Fähre, die sie in der Hangarbucht der Procyon’s Promise aufnahm und zur Betankungs-Endstation beförderte. Im Habitat wurde sie auf Herz und Nieren einem Gesundheitstest unterzogen. Nachdem die Ärzte sie vier Stunden lang befummelt und in ihr herumgestochert hatten, stellten sie die Diagnose, dass sie nicht von außerirdischen Krankheiten befallen war. Sie durfte sich wieder anziehen. Dann wurde sie zu einem Konferenzraum geführt, wo mehrere Gemeinschafts -Offiziere sie über ihr Abenteuer ausfragten. Sie schickte sich ins Unvermeidliche und beantwortete zwei Stunden lang Fragen. Dann fragte sie den Gruppenleiter etwas frostig, wann die Befragung denn zu Ende sei.
    »Wenn Sie den zuständigen Behörden zur Verfügung stehen, falls es erforderlich werden sollte, sind Sie fürs Erste entlassen«, erwiderte er.
    »Sobald ich meine geschäftlichen Angelegenheiten geregelt habe, können Sie mich befragen, bis die Sonne zur Nova wird.«
    »In diesem Fall wünschen wir Ihnen eine angenehme Reise, Bürgerin.«
    Die zweite Etappe der Reise erfolgte per Interorbit-Transport zur Von-Braun-Station, eines des halben Dutzends primärer Transferpunkte für die Erde-Orbit-Fähren und die Tiefraum-Schiffe.
    Sie betrat die Station und wechselte sofort von der Nullschwerkraft-Nabe in den großen rotierenden Zylinder über, der als Hotel, Transithalle, Einkaufszentrum und Restaurant diente. Als sie einen Speichenlift verließ, wurde sie von einer Menschenmenge eingekesselt.
    »Bürgerin Haller! Ist es wahr, dass Sie von diesen Procyonern gefangen genommen wurden? … Haben sie Ihnen etwas angetan? … Was ist an den Berichten dran, dass diese Sternenschiff-Sache eine Falschmeldung sei?«
    Chryse starrte angewidert auf die massive Wand aus Leibern, Mikrofonen und Kameralinsen. Es schien, als ob die Hälfte der Journalisten im System sich hier versammelt hatte, um ihr Fragen ins Gesicht zu schreien. Sie schob ein Mikrofon von ihrem Gesicht weg und wandte sich an den Zwischenrufer, der nach der Falschmeldung gefragt hatte.
    »Wovon sprechen Sie überhaupt? Welche Berichte?«
    »Ein paar Mitglieder der Vollversammlung haben dem Vernehmen nach gesagt, dass die ganze Sache nur ein Trick Ihres Vaters und der Administration sei – ein Popanz, um als Belohnung der Gemeinschaft einen Auftrag für Ihre Schiffswerften an Land zu ziehen.«
    »Belohnung für was?«
    »Seine Unterstützung für das McAuliff/Tseng-Ausfuhrkontrollgesetz.«
    »Mein Vater ist gegen McAuliff/Tseng. Das gilt auch für mich. Wir hoffen, dass das Gesetz nicht verabschiedet wird.«
    »Sie bestreiten aber nicht, dass der Vorsitzende Sie gebeten hat, ihn in Genf zu treffen, oder?«
    »Nein, natürlich nicht. Vorsitzender Manager Duval hat um den Termin gebeten, um zu erörtern, was ich während meiner Zeit bei den Alphanern in Erfahrung gebracht habe.«
    »Bürgerin Haller, was hat es mit Professor Carlton Creightons Behauptung auf sich, dass die Überschreitung der Lichtgeschwindigkeit eine physikalische Unmöglichkeit sei?«, fragte ein anderer Reporter.
    Chryse lächelte verkniffen. »Man hat Professor Creighton anscheinend missverstanden. Ich habe das Sternenschiff der Alphaner schließlich mit eigenen Augen gesehen.«
    »Hat es Ihnen seine

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