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Lebenssonden: Roman (German Edition)

Lebenssonden: Roman (German Edition)

Titel: Lebenssonden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Sternenreisenden gestoßen seien, und das ist tatsächlich eine Möglichkeit. Wenn die Sonde die Signatur eines von Alpha abfliegenden Schiffs der Sternenreisenden gesehen hat, muss dieses Schiff in diese Richtung unterwegs gewesen sein. Tatsächlich wäre sein Kurs fast der Gleiche, den wir von Sol zu Schutzstätte eingeschlagen haben.
    Allerdings ist es kaum von Belang, ob die Hyperspuren nun zu diesen Alien-Schiffen oder Schiffen einer anderen FTL-fähigen Zivilisation gehören. Worauf es wirklich ankommt, ist, dass unsere Mission nun schwieriger und wichtiger geworden ist. Unser primäres Ziel bleibt die erfolgreiche Erfüllung Des Versprechens . Darüber hinaus müssen wir das Prinzip entdecken, das die Sternenreisenden zum Sternenantrieb führte und so viel wie möglich über die anderen sternenreisenden Rassen in Erfahrung bringen, die diese Galaxis bewohnen.
    Ich habe entschieden, dass diesen drei Zielen am besten gedient ist, wenn wir die Sternenschiffsignaturen zu ihrem Ursprung zurückverfolgen. Ich will Ihnen bezüglich dieser Mission nichts vormachen. Sie ist mit Risiken verbunden. Wenn wir aber alle unsere Arbeit tun, wird dieses Risiko auf das absolute Minimum reduziert.
    Also dann – um der Alphaner und Des Versprechens willen, bereitet euch auf die Hypergeschwindigkeit vor!«
     
    Im Schutzstätten -Asteroiden hatte Braedon aufgrund seiner Position als Expeditionskommandeur ein Anrecht auf die luxuriösesten Quartiere an Bord des Schiffs. Doch selbst an Bord der Procyon’s Promise war Luxus nur relativ. Die Unterkunft des Expeditionskommandeurs bestand aus zwei aneinander angrenzenden Abteilen. Das größere diente als Büro und Wohnbereich, während das kleinere der Schlafraum war. Ein winziges Badezimmer war vom Schlafraum durch eine Falttür abgetrennt. Wenn die Kabine auch klein war, hatten die Konstrukteure der Promise dennoch ihr Bestes getan, um die Funktionalität zu optimieren. Das gesamte Mobiliar ließ sich, wenn es nicht benötigt wurde, in die Wände oder in die Decke klappen. Zahlreiche Spinde, in denen Braedon seine Bücher, Papiere, Kleidung und den persönlichen Raumanzug verstaut hatte, säumten die Wände.
    Acht Stunden nachdem die Procyon’s Promise in den Hyperraum übergewechselt war, bereitete Braedon sich in seiner Kabine aufs Abendessen vor. In seiner Außenkabine war das gesamte Büromobiliar in den Staufächern verstaut worden. Den Platz hatten nun ein einzelner Tisch und zwei aus der Messe beschlagnahmte Stühle eingenommen. Zwei Platzdecken aus Silber und Kristall schmückten das weiße Spitzentischtuch, dazu eine kleine Kristallvase mit einer einzelnen roten Rose. Eine gekühlte Flasche Wein stand in einem Eiskübel neben dem Tisch und um den schlanken grünen Hals war eine weiße Serviette drapiert. Eine leise Melodie drang aus den verborgenen Deckenlautsprechern, und ein dezenter Rosenduft lag in der Luft. Die einzigen anderen Einrichtungsgegenstände in der Kabine waren eine kleine Couch und ein holographisches Panoramafenster. Jenseits des Fensters schien Procyon hinter einer sägezahnartigen Bergkette unterzugehen. Hoch über dem untergehenden Stern verlieh der helle blauweiße Punkt, der Junior war, den immer längeren Schatten einen silberfarbenen Glanz.
    Das Chronometer an der Wand zeigte 20:00 Uhr an, als die Signalanlage summte. Braedon kontrollierte den Sitz seiner Uniform, verließ das Schlafzimmer und ging schnell zur Kabinentür. Die Tür glitt in ihre Führung und enthüllte Chryse Haller im Gang dahinter. Wie Braedon trug auch sie die blaugrüne Galauniform der Expedition.
    »Willkommen«, sagte er lächelnd.
    »Danke, Robert. Ich hoffe, dass ich nicht zu früh bin.«
    »Genau richtig.« Er führte sie zur Couch und bot ihr ein Glas Wein an, was sie dankend annahm. Eilig füllte er zwei Weingläser mit purpurroter Flüssigkeit und reichte Chryse eines davon. Dann nahm er am anderen Ende der Couch Platz und schaute sie an.
    »Sie haben eine neue Frisur.«
    Sie nickte. »Gefällt Sie Ihnen?«
    »Sehr sogar. Etwas in der Art war vor ein paar Jahren bei uns zu Hause in Mode. Wie klein das Universum doch ist, nicht wahr?«
    Chryse lachte. »Ich könnte Ihnen der Höflichkeit halber beipflichten. Die Wahrheit ist aber, dass ich Terra seit dem Abflug von Schutzstätte über Ihre Vorlieben und Abneigungen ausfrage. Ich trage diese besondere Frisur, weil ich wusste, dass sie Ihnen gefällt.«
    Braedon ging nicht weiter auf Chryses hintersinnige Bemerkung ein.

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