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Lebenssonden: Roman (German Edition)

Lebenssonden: Roman (German Edition)

Titel: Lebenssonden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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draußen ein Sternenschiff. Allein das ist vielleicht schon die Lösung für unser ganzes Problem.«
    »Mit einem Zehntel der Lichtgeschwindigkeit ist es aber nicht gerade ein berauschendes Sternenschiff«, antwortete Brea.
    »Vielleicht nicht, aber es ist verdammt noch mal besser als alles, was wir haben!«
     
    Die Sonne stand schon tief im Westen, als Nord-Nassau wieder über den Horizont stieg und das Ende ihres Törns anzeigte. Die Stadt stand zur Hälfte in, zur Hälfte über dem Meer: Die Gebäude ruhten auf Tausenden von Pfeilern, die in die Korallen und den Sand zwanzig Meter unter der Oberfläche getrieben worden waren. Mittelprächtige Wellen rollten von Osten heran und brandeten gegen den Komplex aus hohen Türmen, unterseeischen Kuppeln und Schwimmdocks an.
    Stassel manövrierte den Katamaran in den Jachthafen und nutzte den Hilfsmotor des Boots, um sich zwischen den Liegeplätzen der Jachten hindurchzuschlängeln. Brea stand auf dem rechten Bootskörper des Katamarans; sie wollte dem grauhaarigen Mann, der an einem langen Dock wartete, die Fangleine zuwerfen. Ein großes fluoreszierendes Schild, auf dem das Logo des BOOTSVERLEIH SEBASTION prangte, schwankte im Rhythmus der Wellen und des Windes über seinem Kopf.
    Stassel schaltete den Motor auf Schubumkehr, als Brea die Leine warf. Binnen Sekunden hatte der Dockmann das Boot festgemacht und stellte sich mit gegrätschten Beinen über den wässrigen Spalt zwischen Dock und Bootskörper, um einen Zusammenstoß zu verhindern.
    »Hattet ihr Probleme, meine Liebe?«
    »Keine, Charlie. Wir sind hoffentlich nicht zu spät gekommen.«
    »Gerade noch rechtzeitig.«
    »Freut mich zu hören. Wir hatten angehalten, um ein bisschen zu schnorcheln, und dann ganz die Zeit vergessen.«
    »Machen Sie sich keine Sorge wegen des Boots, meine Liebe. Ich werde es von den Jungen sichern lassen. Schon Pläne fürs Abendessen gemacht?«
    »Was schlagen Sie denn vor?«, fragte Stassel.
    »Versuchen Sie mal das Turtle’s Egg oben auf Deck Vier, Nördliche Pier. Dort gibt es das beste Muschelsteak und Limonenkuchen auf den Bahamas. Außerdem hat man von dort einen Blick über die Straße nach New Providence. Nachts ist das eine schöne Aussicht, vor allem wenn Fort Charles drüben auf der Insel angestrahlt wird.«
    »Klingt gut, Charlie.«
    »Sie können sich gern auf mich berufen.«
    »Das werde ich. Hungrig, Brea?«
    »Ich sterbe fast vor Hunger.«
    Stassel nahm ihre Reisetasche von einem der Bootsleute entgegen, legte Brea den freien Arm um die Taille und ging mit schwankendem Gang den schaukelnden Steg zwischen dem Schwimmdock und der ersten Ebene der Pfahl-Stadt entlang.
    Sie fanden das Restaurant, nachdem sie nur einen kleinen Umweg gemacht hatten. Stassel fragte nach einem Tisch für zwei und ließ den Oberkellner auch wissen, auf wessen Empfehlung der Besuch erfolgte. Als sie Platz genommen und die Kellnerin die Speisekarten gebracht hatte, schmiegte Brea sich an ihn und küsste ihn sanft auf die Lippen.
    »Wofür war das?«, fragte er.
    »Eine Art Entschuldigung für mein Verhalten heute Nachmittag. Ich glaube, dass ich nicht mehr so rumzicken würde, wenn du es noch einmal versuchen wolltest.«
    Er grinste. »Wollen wir gehen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe wirklich Hunger. Habe mich wohl noch nicht an körperliche Anstrengungen oder die Schwerkraft gewöhnt.«
    »Also essen wir.«
    »Bestell mir bitte einen Wodka-Martini, während du die Aussicht genießt, Liebling. Ich werde mal die Einrichtung der Damentoilette begutachten.« Brea erhob sich vom Stuhl und verschwand im Irrgarten aus Tischen.
    Ihr Getränk wartete bereits, als sie fünf Minuten später an den Tisch zurückkehrte, aber sie nahm kaum Notiz davon. Sie hatte einen blauweißen Papierstreifen aus einem Nachrichten-Faxgerät in der Hand.
    »Sieh dir das mal an, Eric!«
    Stassel nahm das Papier und las es durch.
    EINDRINGEN VON AUSSERIRDISCHEM RAUMSCHIFF IN DAS SONNENSYSTEM GEMELDET!
     
    Die Vereinten Nationen verweigern jeden Kommentar
     
    NEW YORK (AP-UPI) – Weltraumgestützte Sternwarten im ganzen Sonnensystem verfolgen seit einem Monat etwas, von dem man glaubt, dass es sich um ein Raumfahrzeug extrasolaren Ursprungs handelt, berichtete heute eine für gewöhnlich zuverlässige Quelle annähernd übereinstimmend mit der Untersuchung der Vereinten Nationen. Das ursprünglich vom Skywatch -Administrator Sir Harry Gresham entdeckte Raumfahrzeug stammt vermutlich von einem der näheren Sterne,

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