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Lebenssonden: Roman (German Edition)

Lebenssonden: Roman (German Edition)

Titel: Lebenssonden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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nun? Was sollen Brea und ich tun?«
    »Die Vollversammlung hat für übermorgen null neunhundert eine Krisensitzung anberaumt. Dadurch haben wir nun ein Problem. Sobald sie herausfinden, dass Sie beide auf der Erde sind, werden Sie mit Ihnen sprechen wollen. Da Sie technisch ein Mitarbeiter des Sicherheitsrats sind, Major, können wir sie mit dem Verweis auf die Gewaltenteilung abschmettern. Leider kann Mrs. Gallagher nicht auch unter diesen Schutz gestellt werden, sodass man sie wohl unter Androhung von Beugehaft zur Aussage zwingen wird. Der Exekutivausschuss wird den Rat dringend bitten, in diesem Stadium nichts zu sagen. Um es Ihnen leicht zu machen, habe ich für Sie beide einen Flug auf dem Früh-Shuttle vom Raumhafen Quito gebucht. Von Miami geht …« Ames’ Blick schweifte zu einem Punkt jenseits des Telefons ab, das er benutzte. »… in drei Stunden ein Hyperliner. Nehmen Sie den.«
    »In der Meldung hieß es, der Röntgenstrahl-Laser sei abgeschaltet worden. Stimmt das?«
    Auf Ames’ Gesicht erschien ein seltsamer Ausdruck, als ob bei Stassels Bemerkung ein wesentliches Element fehlte, um logischen Ansprüchen zu genügen. Doch langsam dämmerte Verstehen auf seinem Gesicht.
    »Dann wissen Sie es also noch nicht?«
    »Was soll ich nicht wissen? Ich habe doch gerade ein Fax gelesen, das besagte, der Laser sei heute Morgen um zehn Uhr siebenundvierzig abgeschaltet worden.«
    Ames verzog den Mund zu einem schiefen Grinsen. »Das ist Schnee von gestern, Major. Die neue Nachricht ist, dass wir seit zwei Stunden andere Signale vom Außerirdischen empfangen.«
    »Wieder der Laser?« »Mitnichten. Gute altmodische UHF-Holovision. Und diesmal besteht kein Zweifel an den Absichten des Aliens. Die begleitende Tonspur ist in praktisch allen Sprachen der Welt codiert.«
    »Es spricht mit uns?«
    Ames nickte. »Anscheinend will es Freundschaft mit uns schließen!«

17
     
    » Auf Beschleunigung vorbereiten. Passagiere und Mannschaft auf Manövrierstationen. Zweiminuten-Warnung! «
    Brea seufzte und wollte gerade den Bildschirm ausschalten, als die letzten Töne der Beschleunigungs-Warnung durch den Gang der UNS Vibrant hallten – sie war das Kurierschiff, das man geschickt hatte, um sie an ComStat Zwei aufzunehmen. Es hatte eine Stunde nach ihrer Ankunft am Quito-Shuttle angedockt und war kurz darauf zum führenden Lagrangepunkt gestartet. Die Reise von 150 Millionen Kilometern hatte nur zweiundsiebzig Stunden gedauert. Während des Flugs hatte doppelte Erdenschwere geherrscht, und nach jeder Etappe war eine Stunde in der Schwerelosigkeit eingeschoben worden. Dabei handelte es sich um gesetzlich vorgeschriebene Ruhezeiten, die von den Fluggästen dankend angenommen wurden. Vor allem von Brea. Sie ermöglichten es ihr, sich von der Beschleunigungsliege zu erheben, einen klaren Kopf zu bekommen und sich ein wenig der Arbeit zu widmen.
    Gerade als sie den Computer sicherte, tauchte der Radiomann durch die vordere Luke, ließ sich auf seine Beschleunigungsliege sinken und schnallte sich an. »Sie müssen sich auch anschnallen, Mrs. Gallagher. Die letzte Etappe beginnt.«
    »Ich bin schon dabei, John. Vielen Dank für das Darlehen für die Ausrüstung.«
    »Gern geschehen. Aber machen Sie hin. Wenn der Kapitän zwei Minuten sagt, dann meint er es auch so.«
    Brea erhob sich aus dem Netzsitz. Nachdem sie die Füße unter der Tastatur hervorgezogen hatte, schlug sie wie in Zeitlupe einen Purzelbaum, bis ihr Körper auf die achterne Luke ausgerichtet war. Sie nutzte das durch die Zehen der Bordschuhe gebildete V als »Kimme«, zielte sorgfältig und stieß sich in Richtung der Luke direkt unter ihr ab.
    Eric schnallte sich gerade an, als sie auf dem zwei Decks tiefer gelegenen Passagierdeck der Vibrant ankam.
    »Na, wie läuft’s bei den Leuten von Jungadler ?«
    »Sie arbeiten rund um die Uhr. Professor Roquette ist der Meinung, dass ein Vergleich der ›anderthalb Ångström‹-Daten mit diesem letzten Radioband-Kram, den sie bekommen haben, sehr aufschlussreich wäre. Er hat auch eine Nachricht weitergegeben. Admiral Liu will mit uns eine Nachbesprechung abhalten, sobald wir an Bord sind.«
    »Er interessiert sich wahrscheinlich dafür, was wir von der politischen Situation auf der Erde mitbekommen haben. Es wird einen höllischen Kampf in der Vollversammlung geben, und das Direktorat steckt mittendrin.«
    »Manöver, zehn Sekunden und abnehmend!«
    Stassel streckte den Arm aus und wählte über ein in die Armlehne der

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