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Leberkäsweckle

Leberkäsweckle

Titel: Leberkäsweckle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Weiler
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gewesen.
    Nun war der Super- GAU über ihr Beet hereingebrochen, in Form eines Automowers, der halt ein bisschen falsch eingestellt gewesen war. Immerhin war dem Jungen nichts passiert. Noch nicht, denn so, wie Frieder seinen Sohn kannte, würde der, ganz im Sinne der Großmutter, dem Moritz tüchtig die Meinung sagen. Da konnte er wenig tun. Aber das mit Barbara, das wollte er wieder einrenken. Er dachte an einen netten Abend zu zweit, vielleicht im »Klosterhof«. Ein schönes Menü, mit Vorspeise und hinterher Käse und Espresso.
    Das würde helfen, dachte Frieder noch, dann waren plötzlich die Enkel weg, und auch Barbara war nirgendwo mehr zu sehen. Das war komisch, denn wenn ihr etwas gegen den Strich ging, ging sie auf Konfrontation und ließ ihm mit der betreffenden Sache keine Ruhe mehr. So war das auch gewesen, als er damals beim Turnerfest mit der Meike … Barbara war ihm nicht mehr von der Seite gewichen. Er hatte sich regelrecht verfolgt gefühlt.
    Ganz die Gefühlslage von Hans Bremer. Er stand in seinem Büro am Fenster und dachte über die nahe Zukunft nach. Er musste das Spiel eine Weile mitspielen, das war ihm klar. Die Luise konnte nicht so kurz nach dem Vorfall mit Elfriede ums Leben kommen. Das ging nicht, das würde selbst die Pfeifen der örtlichen Polizei misstrauisch machen. Vielleicht war es auch am besten, die Sache mit Luise würde nicht in Pfenningen passieren. Er könnte mit ihr eine Reise machen und dabei, bum. Das war zwar nicht ganz die feine Lösung, aber zumindest für seine Rolle in Pfenningen die bessere.
    Also brauchte diese Sache einen entsprechenden Vorlauf. Er musste Luise ganz langsam davon überzeugen, dass eine Reise doch eine gute Idee wäre, um ihre Ehe wieder in bessere Bahnen zu lenken. Dann stand sein Gang in den »Atlas-Grill« an. Davon hing natürlich eine Menge ab. Das musste klappen. Dann musste der angeheuerte Mann nur noch dorthin bestellt werden, wo er und Luise waren.
    Bremer entschied sich dafür, mit dem »Atlas-Grill« zu beginnen, denn erst musste er einen solchen Mann finden und auch bezahlen können. Erst dann war er in der Lage, über den weiteren Verlauf zu entscheiden.
    Das wollte auch Pfarrer Leonhard. Aber diese Entscheidung war eine schwierige. Den Gewerkschafter auszugraben, das würde zeitlich sehr knapp werden, war im Grunde genommen nicht zu schaffen. Also eher den Gewerkschafter in Frieden ruhen lassen und irgendwie vermeiden, dass die Trauernden der zweiten Beerdigung den Toten noch einmal sehen wollten. Wie er das anstellen sollte, war Pfarrer Leonhard schleierhaft.
    »Sollte der Tote hier noch aufgebahrt werden?«, fragte er ohne große Hoffnung.
    »Wie immer. Mit Sarg offen«, gab Ignaz wie erwartet zurück.
    »Können wir das irgendwie anders machen?«, fragte Pfarrer Leonhard.
    »Nein«, sagte Ignaz.
    Er schien das Problem nicht zu sehen. Sie hatten den Falschen eingebuddelt, und nun konnte er, der Pfarrer, sehen, wie er das wieder ausbügelte. Musste mit den Angehörigen sprechen, ihnen vorlügen, dass die Bemühungen des Bestattungsinstituts leider nicht sehr erfolgreich gewesen seien, und ihnen empfehlen, den Mann so in Erinnerung zu behalten, wie sie ihn gekannt hatten. Sie sollten sich diesen Anblick ersparen.
    Aber was, wenn die Angehörigen sich dann beim Bestattungsinstitut beschwerten? Gut, das kam hinterher, und er würde schon dafür sorgen, dass die Leiche dann eineinhalb Meter unter der Erde lag, und eigentlich tat sie das ja schon längst. Das war ein riskantes Spiel. Wenn die Angehörigen sich nicht darauf einließen, dann war er dran. Dann würden sie vor einem Sarg stehen, in dem eine knapp neunzigjährige Lesbe lag. Dann wäre was los! Er musste überlegen, und die Zeit, seine Zeit, lief.
    Unter ähnlichem Zeitdruck stand auch Kommissar Knöpfle. Wenn das rauskam, dann brauchte er sich in Sachen Karriere keine Gedanken mehr zu machen. Zwar hatte Alfred eingelenkt und, nachdem er sich bei seinem Versicherungsvertreter kundig gemacht hatte, auch zugesagt, mit seiner Vollkasko den Golfschaden zu übernehmen. Aber offen blieb die Frage, wo der Streifenwagen war. Da hatte Alfred auch nicht weiterhelfen können. Er war inzwischen gegangen. Hatte sich noch vollmundig für die Einladung zum Italiener bedankt, wobei das so nicht gedacht gewesen war. Auch Schirmer hatte sich beim Bezahlen der Rechnung sehr dezent zurückgehalten. Also war es wieder an Knöpfle hängen geblieben.
    Das war ihm persönlich zwar ziemlich egal, aber

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