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Leberkäsweckle

Leberkäsweckle

Titel: Leberkäsweckle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Weiler
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Bande hatte ihr Lager, und das musste dann verteidigt werden.
    »Alfred, sag mal, seit wann kennen wir uns eigentlich?«, fragte Frieder jetzt.
    Alfred Rottwald überlegte kurz, wiegte langsam den Kopf und schaute hinab ins Tal.
    »Manchmal isch es schon seltsam, genau des hab ich mich au grad gfrogt. I glaub, mir send über unsere Vätter zsammakomma. Dia waret au scho Freind.«
    Frieder nickte zustimmend. Die Erinnerung kam auch bei ihm zurück. »Weißt du noch, das mit diesem Planschbecken?«
    »Ha freilich, wo unsere Väter au mit neigehopft send!«
    »Und dann war das Wasser draußen!« Frieder lachte.
    »Des war für uns normal ond für dia ebbes Tolles!« Alfred griff nach seinem Bierkrug und prostete dem Freund zu. »Auf d’ Freundschaft!«
    »Sei guat!«, sagte Frieder und lächelte. »Aber du, wenn du grade da bist. Für dich als Schreinermeister ist das doch sicher kein Problem, dass mir miteinander die alte Hütte da unten zerlegen, oder?«
    Alfred hatte sonst nichts vor. Sein Sohn leitete seit ein paar Jahren den Betrieb, und seine Anwesenheit war weder notwendig noch erwünscht. Also machten sich die beiden daran, einen kleinen alten Schuppen, der längst bessere Tage gesehen hatte, Stück für Stück zu zerlegen.
    Nicht Stück für Stück, aber Biss für Biss hatte Kommissar Schirmer seinen Leberkäswecken verzehrt. Die Leberkäswecken des örtlichen Großmetzgers waren aber auch eine Wonne und über die Grenzen Pfenningens hinaus berühmt. Er brauchte das, das schmeckte ihm. Punkt aus. Das war seine Routine, und die ließ er sich so leicht nicht von jemandem durcheinanderbringen.
    Sein Leben war Plan, blieb Plan und würde immer Plan sein, so seine Devise. Nicht unbedingt förderlich, wenn man bei der Polizei ist, musste er sich heute eingestehen. Er war nie aufgefallen, nicht positiv und nicht negativ.
    Solche Gedanken trieben ihn um, als er gemütlich seine Runde weiterging, vorbei an den Rathäusern, wo offensichtlich heute ein Aktionstag »Pflanzen am Arbeitsplatz« lief, denn er sah zwei ihm bekannte Beamte allerlei Pflanzkram ins Rathaus römisch eins tragen. Na gut, warum auch nicht, dachte er, schließlich wollten es die in der Verwaltung auch ein wenig nett haben. Der Bürgermeister allerdings, der bewegte sich relativ hektisch gegen den Strom der Pflanzer. Der rennt ja richtig, dachte Schirmer noch, bevor ihn der Stadtoberste glatt umrannte. Täuschte er sich, dachte Willi Schirmer, oder hatte er tatsächlich blanke Verzweiflung im Gesicht des Bürgermeisters gesehen?
    Pfarrer Leonhard jedenfalls war verzweifelt. Die Polizeidienststelle war nicht besetzt. Wohin sollte er sich jetzt wenden? Er musste das doch anzeigen, einer amtlichen Stelle Kenntnis geben vom Tode eines Menschen in seiner Kirche. Wenn nicht der Polizei, dann dem Rathaus, dem Bürgermeister oder wenigstens jemandem vom Ordnungsamt. Aber amtlich sollte es halt schon sein.
    Vorsorglich hatte er die Kirche ja abgeschlossen. Reinkommen würde da erst einmal niemand. Also machte er sich auf den kurzen Weg zum Rathaus römisch eins. Das Schicksal wollte es, dass er justament dann am Rathaus ankam, als zum einen die Pflanzer ihre Erde hinaufschafften, der Bürgermeister, warum auch immer, aus dem Haus stürmte und Kommissar Schirmer staunend die ganze Szene betrachtete.
    Kommissar Knöpfle betrachtete zufrieden den Teller vor sich. Calzone. Das war der Hochgenuss der Pizza an sich. Dieser geschlossene Pizzateig, der alle Aromen in sich barg, ja, festhielt, und erst wenn das Messer in die Teighülle schnitt, dann öffnete, nein, offenbarte sich die Vielfalt der Geschmacksnoten, dann mischte sich der würzige Geschmack des Schinkens und der Salami mit dem Mozzarella, fein ergänzt vom Geschmack der Zwiebeln und Pilze.
    Daher für ihn ganz wichtig: bitte keine Artischockenherzen, nicht zu viele frische Pilze, kein Ei, nein, auf keinen Fall Ei. Er hatte das einmal erlebt. Im Sportheim seines Fußballvereins in Kusterdingen, wo er jeden Freitag mit seinen Freizeitkickern »Rote Socken« spielte. Dort hatte mal wieder ein Neuer den Wirt gemacht und großartig italienische Küche versprochen. Sein Kickerkollege hatte Spaghetti Carbonara bestellt und er natürlich Calzone. Das war in einer Zeit gewesen, als Salmonellen grassierten. Die Spaghetti Carbonara kamen, und obendrauf auf den Spaghetti war ein rohes Ei. Man scherzte, man lachte. Auch er selbst, herzhaft. Er schnitt seine Calzone an. Gut. Recht gut. Er aß weiter und kam in

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